Das Thema wird von Rolex überhaupt nicht "gross aufgehängt." In Publikumspublikationen ist gar nichts zu sehen.
Es gibt interne Befehle und Weisungen an Kunden, welche diese bei Revisionen, die sie vornehmen, beachten müssen.
Der besondere Service für Vintage-Uhren, soweit ich mich erinnere von Rolex etwa 1995 erwogen und abgelehnt, wäre viel zu teuer. Sehr oft wäre die Revision mehrfach so teuer wie eine neue Uhr. Für Stahluhren oder Rolesor kämen solche Revisionen ohnehin nicht in Frage. Bei Patek warten die Leute oft über ein halbes Jahr und zahlen für die Revisionen ebenso oft mehrere kCHF. Die Produktion von Patek ist aber in Stückzahlen traditionell zehn mal kleiner als die von Rolex.
Swatch hat tatsächlich eine "erweiterte Revisionspraxis" für Golduhren und besonders teure Stücke (mit teuren Edelsteinen, auch wenn nicht Gold) Aber auch hier gibt's häufig Preise über dem Neupreis der Uhr.
Soll ein Atelier für Vintage-Uhren amortisiert werden, muss der Anteil der interessierten Endkundschaft ziemlich gross sein. Rolex produziert aber nicht zum Sammeln bestimmte Uhren, auch wenn ein paar wenige Prozente trotzdem gesammelt werden. Allein die Lagerhaltung für solche Uhren über nur 20 Jahre nach Letztauslieferung ab Rolex hinaus verdoppelt die Kosten gegenüber der Neuproduktion.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass seit einigen Jahren eine Rolex ziemlich rationell produziert wird. Ein grosser Teil der Arbeit findet bei Programmierern und Robotikern statt. Deshalb sind die Stahluhren auch ziemlich günstig zu haben. Ob in der Rezession nur 500'000 Uhren jährlich oder 800'000 in guten Zeiten produziert werden, spielt keine grosse Rolle, auch nicht in den Kosten. Die Ursprungsmaterialien für Stahluhren kosten praktisch nichts gemessen an der Arbeit zur Vorbereitung der Produktion. Jedenfalls sicher weit unter CHF 100, vielleicht sogar weniger als CHF 10.
Ob eine Rolex mehr oder weniger produziert wird, ergibt für Rolex einen Unterschied von nur wenigen Franken im Einstand. (Anders sieht's nur bei Gold oder Edelsteinen aus.)
Viele jüngere Firmen kommen auf die Welt, wenn plötzlich die Zahl der zu revidierenden Uhren zunimmt. Plötzlich müssen alte Einzelteile neu gemacht werden. Nämlich genau die, die unerwartet häufig gebraucht werden. Kommt der erste, für den irgendeine Schraube oder Brücke neu hergestellt werden muss, kann niemand deswegen plötzlich CHF 5'000 zusätzlich für die Revision verlangen. Also legt man drauf und verteuert dann die Neuuhren zur Finanzierung des SAV. So haben einige Richemont-Marken plötzlich gemerkt, dass sie den SAV nicht mehr decken. Da werden Deckungsbeiträge von stark überteuerten Quarzuhren oder Modeartikeln beigezogen. Diese Quersubventionierung funktioniert bei Rolex nicht. Und die Quersubventionierungen Gold ---> Stahl wurde vor einigen Jahren reduziert.
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10.06.2010, 08:08 #23
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