Ich spreche von 5"/d. Einstellung monatlich, das geht gut. Ich habe eine Rolex, die hat mir einer ihrer Mitarbeiter auf <0.25s/d regliert. Meine genaueste Uhr ist aber immer noch eine Zenith. Allerdings eine Taschenuhr 5011K :twisted:

Tatsächlich schätze ich eine Uhr, die ich alle drei Tage stellen muss, nicht. Oder eben: Ich meine nur, ich müsse sie alle drei Tage stellen. Rolex ist übrigens punkto Ganggenauigkeit wohl heute nicht mehr alleine. Die neueste Co-Axial-Generation sowie die Auto-Traktoren nehmens mit Rolex auf. Sie sind wohl beide meist besser regliert. Was noch nicht bekannt ist: Das Langzeitverhalten bei den beiden Marken.

Enttäuschend an Rolex ist nicht die Modellpolitik, sondern die zu extreme Langsamkeit, mit welcher technische Errungenschaften alle Modelle erreichen. 10 Jahre für ein Band, dass Köche befriedigt, nicht Uhrensammler. 10 Jahre für einen Stoppuhrendrücker, den ein Jogger spontan und bei Regen in Betrieb nehmen kann, nicht einen, bei welchem ein Sammler das Schräubeln geniesst! In diesem Thread wohlbemerkt, nicht von mir erfunden. 10 Jahre übrigens auch für eine vernünftige Wasserdichtheit gegen Spritzer beim Händewaschen mit einer Cellini am Handgelenk. 10 Jahre für die Vermeidung der Auflösung von Nickel an der Hautoberfläche.

IMMER 10 JAHRE NACH EINFÜHRUNG BEI ROLEX, BIS ES ÜBERALL ENDLICH DURCH WAR.

Ich spreche hier von anderweitig längst erprobten Errungenschaften, nicht von totalen Neuheiten, die Rolex erfunden oder gesponsort hat, oder mit Assistenten und Studenten an einer TH entwickelt. Wir sprechen nicht von einer Farbe mit Nano-Gold-Partikeln, sondern von simplen technischen Verbesserungen. Die in der Medizin-Technik schon 30 Jahre alt sind, in der Uhrenindustrie vielleicht 20.

Verbesserungen im Sinne von Perfektionierungen, von welchen Rolex immer spricht. Weniger perfekt ist die Logistik der Einführung von Neuheiten. Beinahe Perfekt ist die Einzelfalllogistik in Produktion und SAV. Restlos veraltet ist die Logistik-Strategie neuer Produkte bei der Einführung. Wenn Uhren so produziert werden, dass kein Endkunde etwas merkt, wenn irgendeine Produktion ein Jahr komplett ausfällt, ob die Druckmaschine für Gebrauchsanleitungen oder die Schleifmaschine für die Saphir-Oberflächen, dann geht das eben auf Kosten der Innovation. Und Rolex kommt nicht um einen Lebensrythmus herum, will die Firma nicht auf der Verliererseite sein.

Rolex hat rasche Planungen verschlafen: Planungen für die Einführung von neuen Produkten. Wobei neu einfach alt heisst, mit eingebauten Verbesserungen.

Rolex hat neue Märkte verschlafen. Weil die Leute die alten Märkte immer weiter bedient haben, ob die zahlen konnten oder nicht. Folge: Not-Rückkäufe einerseits und fehlende Stützpunkte in halb Asien.

10 Jahre zu spät heisst dort nichts anderes als weg vom Fenster. Russland, Ukraine, Turkmenistan, China, Indien und wo auch immer. Ferien in NY waren schon out, als der Rolex-Chef sein Leben dorthin zu verlegen begonnen hatte. Vor Jahren. Wenigstens im Zusammenhang mit Rolex. Rolex hat's nach wievielen Jahren gemerkt?


















































Nach 10 Jahren, genau.