Fuer mich ist die Frage aehnlich wie: wie gehe ich damit um, dass ich Falten ins Gesicht kriege, und meine Haarpracht mich langsam verlaesst, und mein Bauch immer dicker wird. Und was steht am Ende?
Also, ich mache mir da eigentlich keine Sorgen, wenn das Tritium broeselt. Mittlerweile bei zwei meiner Uhren der Fall, einmal ist meine 1680 so schlimm geworden, dass ich das Zifferblatt und die Zeiger ausgetauscht habe, und bei meiner 16800 broeselt das Tritium vom Minutenzeiger. Noch nicht so tragisch, mein Uhrmacher hat die Broesel rausgefischt, und die Uhr laeuft sonst gut.
Die Frage ist aber berechtigt, insbesondere bei manchen teuren und seltenen Kronen. Was wuerde ich machen, wenn bei einer 30k Uhr das Tritium wegbroeselt? Mir ein geeignetes Blatt suchen und alles ersetzen. Und die Kosten muss man halt tragen. So ist dieses Hobby eben. Wer das nicht will, kauft halt besser neue Uhren. Mich stoert es nicht, und ich kann mit dem Risiko leben.
Schoene GMT uebrigens!![]()
Ergebnis 1 bis 20 von 33
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14.01.2010, 19:55 #1
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Tritium-Brösel: Das Damokles-Schwert der Vintagefans
Das Horrorszenario: An der wunderschönen NOS-1665 DR mit einem Wert jenseits von 30K hat sich plötzlich einer der Tritium-Indexe gelöst und hüpft fröhlich unter dem Plexi herum. Eine Katastrophe für den Besitzer.
Rolex sagt: Nichts Ungewöhnliches – Kann jederzeit passieren. Wir empfehlen seit vielen Jahren den Austausch der alten Tritiumblätter gegen neue Tauschblätter mit SL.
Mit SL-Tauschblatt ist die Uhr für die meisten Sammler nicht mehr halb so attraktiv – Für viele gar ein NoGo. Refinished Dials sind ebenfalls verpönt.
Ich habe letztens noch eine 1680 red gesehen, bei der sich nahezu alle Indexe verabschiedet hatten. Auch Uhren bei deren Zeigern teilweise die Leuchtmasse fehlt sieht man gelegentlich.
Trotzdem werden nach wie vor von Sammlern sehr hohe Preise für Komplett-Tritium-Vintages gezahlt und das nicht nur von risikofreudigen Käufern.
Wie geht Ihr mit diesem Risiko um? Sagt Ihr was 30 Jahre gehalten hat, hält auch noch 15 weitere?
Wie beurteilt Ihr generell die Lebenserwartung Eurer Tritiumdials?
Seid Ihr auf den Fall der Fälle vorbereitet und was tut Ihr dann?
Noch ist alles am richtigen Platz. Wird es so bleiben?
Ich freue mich auf Eure Meinungen!
Euer Rookie
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14.01.2010, 20:06 #2ehemaliges mitgliedGast
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14.01.2010, 20:19 #3
Pffrz, das nimmt man hin. Wenn man aufs Blatt schaut und nicht weiß: war das jetzt ein Riß im Tritium oder ein Fussel aufm Glas, dann schmeckt der 82er Palmer gleich nochmal so gut.
Jetzt weißt man auch erst, wie sich ein Klimt-Besitzer fühlt, der weiß, daß sein x-Millionenbild auf minderwertigen Untergrund gemalt ist, der sich irgendwann mal auflösen wird.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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14.01.2010, 20:29 #4
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Bis das das bröselt, seh ich das aufgrund der zunehmenden Presbyopie eh nicht mehr so scharf.
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14.01.2010, 22:54 #5
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Nachdem es bei meiner Datejust 16030 schwer bröselte, hab ich sie zu Wempe gebracht...fiel mir auch nicht schwer, weil ich irgendwo gelesen hab, dass die Rückstände ins Werk geraten können.
Und um ein wenig zu provozieren: Was soll ich mit Tritium in der Uhr, das seine Funktion - nämlich im Dunkeln zu leuchten - längst verloren hat??? Ich würde mir ja auch kein antikes japanisches handgeschmiedetes Schwert kaufen, das stumpf oder dessen Spitze abgebrochen ist. Der Reiz des Antiken ist doch, dass die Funktion auch nach vielen Jahren erhalten geblieben ist bzw. besser, als alles, was man heute herstellt. Das kann ich bei Tritium nicht erkennen. Es ist einfach nur alt....wie Rost auf einer guten Klinge.
Ihr dürft auf mich einprügelnEs gibt nichts auf der Welt, das man nicht noch ein wenig schlechter herstellen kann. Schön, dass es noch gute Dinge gibt
16030, 116613 LN, Deepsea 116660, Glashütte Senator Panoramadatum , IWC Portugieser,16700
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14.01.2010, 23:28 #6
ich versuche mich von den 20k+ Dinger fernzuhalten (noch ) und geniesse die Einstiegsdrogen
, da ist nicht zuviel verbrannt sollte wirklich mal etwas schiefgehen.
Rational gesehen sind wir die auf alte Sammleruhren stehen sowieso Verrückte...aber was solls. Irgendein Laster hat man haltGrüsse,
Laohu
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15.01.2010, 23:35 #7
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Themenstarter
Original von dietrichvbern
Nachdem es bei meiner Datejust 16030 schwer bröselte, hab ich sie zu Wempe gebracht...fiel mir auch nicht schwer, weil ich irgendwo gelesen hab, dass die Rückstände ins Werk geraten können.
Und um ein wenig zu provozieren: Was soll ich mit Tritium in der Uhr, das seine Funktion - nämlich im Dunkeln zu leuchten - längst verloren hat??? Ich würde mir ja auch kein antikes japanisches handgeschmiedetes Schwert kaufen, das stumpf oder dessen Spitze abgebrochen ist. Der Reiz des Antiken ist doch, dass die Funktion auch nach vielen Jahren erhalten geblieben ist bzw. besser, als alles, was man heute herstellt. Das kann ich bei Tritium nicht erkennen. Es ist einfach nur alt....wie Rost auf einer guten Klinge.
Ihr dürft auf mich einprügeln
Hat sonst ev. noch jemand Erfahrungen mit Tritium-Brösel gemacht?
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16.01.2010, 00:24 #8
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Geh mit der Uhr im Nebel spazieren, dann bröselt nichts.
Und wenn hier etwas bröselt, dann bin ich das!
URL=http://img59.imageshack.us/i/pepsip.jpg/][/URL]
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16.01.2010, 01:12 #9ehemaliges mitgliedGast
Das Thema hat freud'sche Dimensionen.
Jungfraeulichkeit, die ewige Maennerphantasie.
Ist in der Uhrenwelt nicht anders.
Mir ist ein ehrlich und zertifiziert erstetztes Tauschteil lieber als
ein marodes ( oder noch schlimmer: dubioses ) Original.
Letztlich eine Frage der Weltanschauung.
Die einen vermarkten es als wunderschoene Patina,
die Anderen belustigen sich ueber den edlen und teueren Schmutz.
Ewige Jugend gibt es halt nicht, auch wenn wir Vergaenglichkeit alle bestmoeglich verdraengen.
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16.01.2010, 01:15 #10
Ich würde es gelassen sehen. Alles geht irgendwann diesen Weg. Ich würde aber tippen, die Uhr übersteht die nächsten 20 Jahre besser als ihr Träger.
Original von redsubmariner
Fuer mich ist die Frage aehnlich wie: wie gehe ich damit um, dass ich Falten ins Gesicht kriege, und meine Haarpracht mich langsam verlaesst, und mein Bauch immer dicker wird.Viele Grüße...
René
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16.01.2010, 09:53 #11
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16.01.2010, 10:18 #12
Das ist das Risiko und man muss halt schaun, dass man die Uhr die man für 20k gekauft hat, rechtzeitig bevors irreparabel abbröselt für 35K verkauft
Aber Momentan gibt es wohl noch genügend Tausch und Ersatzteile - ist sicher interessant wie sich das in 10, vielleicht 15 Jahren darstellt.
No risk no funlg Michael
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16.01.2010, 11:13 #13
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Das Risiko ist weniger finanzieller Art als vielmehr gesundheitlicher, sobald die Uhr unsachgemäss geöffnet wird.
Dies ist der Grund für den Ersatz dieser Tritium-Leuchtstoffe.
Selbst beim Hersteller der Tritium-Glasröhrchen (z.B. Ball Watch) gab's schon Schwierigkeiten:
http://www.bag.admin.ch/themen/strah...Vn6w==&lang=de
(S. 63,Tritium in Milch und Gemüse;
allerdings keine Grenzwertüberschreitungen wie damals beim Tritiumfarbenhersteller, wo sogar die Bevölkerung (auf den Fenstersimsen oder in Wohnungen) "bedacht" wurde)
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16.01.2010, 14:00 #14
Ich habe mal irgendwann in einem englischsprachigen Forum gelesen, dass man die Tritiummasse mit einem Lack stabilisieren kann, denn man nicht meht sieht...
Irgendwo gab es mal ein Uhrmacher in den USA
Ich bin zwar gegen Zifferblattauffrischungen, aber in dem Falle halte ich das fuer sinnvoll.
Habt Ihr Erfahrungen dazu gemacht?
Gruss,
BernhardGruss,
Bernhard
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16.01.2010, 14:18 #15
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Ein Lack, der gegenüber Alpha-Strahlung stabil ist?
Vieles, was ich kenne, kommt ohne Wasserstoffatome nicht aus.
Das ist wohl eher bei kurzen Arbeiten brauchbar, zum Schutz der Person, die an der Uhr zu arbeiten hat.
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16.01.2010, 14:28 #16Originally posted by Charles.
Ein Lack, der gegenüber Alpha-Strahlung stabil ist?
Vieles, was ich kenne, kommt ohne Wasserstoffatome nicht aus.
Das ist wohl eher bei kurzen Arbeiten brauchbar, zum Schutz der Person, die an der Uhr zu arbeiten hat.
Ausserdem wurde ein organisches tritiertes Polymer verwendet, das durch Strahlung die ZnS Partikel zum "Leuchten" anregt.
Leucht
Ausserdem strahlt da jetzt nicht mehr viel bei den alten broesseligen Dingern
Hier ist ein Link zu "Stabilisierung":
Bob Ridley
Gruss,
BernhardGruss,
Bernhard
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16.01.2010, 16:27 #17
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Du meinst also tatsächlich "Stabilisierung" durch einen Lack, der wie die ursprünglich "fixierte" Tritiumfarbe wieder zerbröselt???
Es muss doch einfach einmal gesagt sein, dass es sich nie lohnt bzw. ethisch völlig unhaltbar ist, als Sammler wegen solcher Tritium-Ideen Gesundheit und Leben irgendwelcher Personen auch nur im Geringsten zu gefährden.
Die meisten sind nicht einmal in der Lage, das Meterial sachgerecht zu entsorgen. "Glas weg und blasen", wir haben es ja gelesen. Es gibt da nur eins: Durch Rolex oder eine Rolex-Niederlassung, die dafür eingerichtet ist (also nicht durch einen Konzi...) das Zeug entsorgen lassen und Ersatz einsetzen.
Es geht doch nicht, dass ein Rolexsammler nur, weil er einen Bijoutier seines Vertrauens kennt, der keine Ahnung von der Tritium-Gefahr hat, und kaum eine Schutzmaske oder einen für ra Staub bewilligten Abzug, diesen gegen ein wenig Geld einer sinnlosen Gefahr aussetzt.
Tritium hat eben einmal ausgeleuchtet und die Leuchtfarb-Masse zerfällt. Traurig aber wahr. Das muss doch nicht in der Lunge eines Mitmenschen weitergetestet werden.
Ich finde, dass hier die Sammelwut ein Ende finden sollte.
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16.01.2010, 17:10 #18Original von Charles.
Es gibt da nur eins: Durch Rolex oder eine Rolex-Niederlassung, die dafür eingerichtet ist (also nicht durch einen Konzi...) das Zeug entsorgen lassen und Ersatz einsetzen.
Es geht doch nicht, dass ein Rolexsammler nur, weil er einen Bijoutier seines Vertrauens kennt, der keine Ahnung von der Tritium-Gefahr hat, und kaum eine Schutzmaske oder einen für ra Staub bewilligten Abzug, diesen gegen ein wenig Geld einer sinnlosen Gefahr aussetzt.
Tritium hat eben einmal ausgeleuchtet und die Leuchtfarb-Masse zerfällt. Traurig aber wahr. Das muss doch nicht in der Lunge eines Mitmenschen weitergetestet werden.Grüße, Jörg
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16.01.2010, 17:17 #19Original von Charles.
Es muss doch einfach einmal gesagt sein, dass es sich nie lohnt bzw. ethisch völlig unhaltbar ist, als Sammler wegen solcher Tritium-Ideen Gesundheit und Leben irgendwelcher Personen auch nur im Geringsten zu gefährden.
...
Es geht doch nicht, dass ein Rolexsammler nur, weil er einen Bijoutier seines Vertrauens kennt, der keine Ahnung von der Tritium-Gefahr hat, und kaum eine Schutzmaske oder einen für ra Staub bewilligten Abzug, diesen gegen ein wenig Geld einer sinnlosen Gefahr aussetzt.CU Axel
"A man with a watch knows what time it is. A man with two watches is never sure."
Segal's Law
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16.01.2010, 17:25 #20
Das ist faszinierend.
Und wieder einmal redet hier jemand vom Licht. Und der hat wirklich Ahnung. Der Mann bringt Erleuchtung, und erklärt den Unsinn des
Tritiumhypes.
Und was passiert? Ein Oberblinder schreibt, er sieht das ganz anders,
aber ganz anders.Sie wurden soeben beleidigt von Ihne Ihrm Direggdär Hesselbach
Fangt mir nicht an mit dem Universitätsblabla Du Six Sigma Spinner. Ich habe keinen Duden dabei und will es auch nicht hören
Übrigens, nur die inneren Werte zählen. Thomas, 52, Organhändler
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