Maschinen wie GS3 oder Speedster sind ein Traum. Wäre ich in Vollzeit selbständig, stünde eine Maschine solchen Kalibers sicher in meiner Kanzlei. Für zuhause sind mir solche großvolumigen Boliden aber auch zu viel und zu wenig effizient. Die Cremina ist anders, sie hat einen kleinen Kessel, ist schnell aufgeheizt (10 min) und kann deswegen kurzfristig angeschaltet werden, wenn man mal einen Kaffee trinken will.

Da in der Liga über E61 wenig für den Heimbetrieb zu finden ist und wir ein Baby haben, suchte ich vor eineinhalb Jahren nach einem hochwertigen Handhebler. Die Auswahl ist nicht sonderlich groß. La Pavoni hat mir nicht gefallen, federbetriebene waren mir zu wuchtig. Intensive Recherche im Internet zeigte etliche gute Referenzen für die Cremina. Einige Röster nutz(t)en die Cremina zum Testen ihrer Röstungen. Als ich dann in Frankfurt im Manufaktum eine gesehen hatte, nahm ich sie gleich mit.

An der Cremina begeistert mich der absolut ruhige Betrieb, der es auch erlaubt, bei einem schlafenden Baby einen Espresso zu machen, die Beeinflussbarkeit aller wichtigen Extraktionsparameter (Temperatur, Präinfusionsdauer und -druck, Extraktionsdruck) und damit im Zusammenhang stehend das wichtigste Kriterium: die top Qualität des Kaffees. Ein Kaffee aus einer Handhebelmaschine schmeckt anders, runder und milder, ohne dass ihm Aroma fehlen würde.

Die Cremina ist zudem extrem gut verarbeitet, alles wirkt massiv und langlebig. Auch die feststehende Dampfdüse ist perfekt, sie hat ausreichend Power und genau den richtigen Winkel. Außer Entkalken und ab und zu Fetten der beweglichen Teile ist nicht viel zu tun.

Würde ich endlich mal eine Gebrauchte finden, käme sie mir in mein Büro. Leider sind die Maschinen aber sehr rar und wechseln selten die Besitzer.