Das hat nix mit dem Umfang der Umbauten an der Uhr zu tun, sondern hängt davon ab, wer es macht. Grundsatz: Wenn Du blaue Sternchen hast, ist der Umbau "geil" und konstruktiv - wenn Du nur gelbe oder wenige rote Sternchen hast, bist ein Bastel-Wastel.
Gruß
Bernd
Ergebnis 21 bis 33 von 33
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29.11.2009, 11:47 #21
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Original von Charles.
Einstellung der Leuchtstoff-Farben-Produktion in der Schweiz 2008
(Das Gesundheitsamt publiziert nicht nur über die Schweinegrippe...):
http://www.bag.admin.ch/themen/strah...jYh2+hoJVn6w==
Früher gab's auch radioaktive Zahnpasta. Seiten 6/7 von
http://www.aves-zh.ch/images/bullpdf/Bulln51.pdf
In früherer Zeit hat die RTC (Radium-Chemie Teufen, Farbproduzent damals auch von phosphoreszierender Tritium-Farbe) zu intensiven Diskussionen geführt und zu radioaktiven Ablagerungen auf allen Fenstersimsen des Dorfes. Ob die Anzahl der Strahlenkranken und -Toten einmal abgeschätzt wurde, ist mir nicht bekannt.
Die Ethik von Rolex und Richemont unterscheiden sich untereinander erheblich. Tritium als offene Strahlenquelle wird's immer geben. Vielleicht werden irgendwann einmal in einem afrikanischen Entwicklungsland damit Geschäfte gemacht, in China, Nordkorea oder sonstwo. Und bei guter Abschirmung, für Alpha-Strahler sehr einfach und eigentlich kaum nötig, geht's auch garantiert unbemerkt durch den Zoll.
In Uhren besteht kein erheblicher Grund, den gefährlichen Farbstoff weiterhin zu benützen. Es gibt geschlossene Tritium-Quellen oder Superluminova. Für ein paar Spinner Gesundheit und Leben aufs Spiel zu setzen,ist sinnlos. Der Vergleich mit Allergien auf Metall-Legierungen ist ziemlich daneben. Die zeigen sich rasch und sind, verglichen mit offenen Tritium-Quellen, sehr harmlos sowie kurzfristig erkennbar, nicht durch Krebs möglicherweise erst in Jahrzehnten.
Die Mengen, die in einer Uhr verarbeitet werden - Auf dem Zifferblatt ist kein pures Tritium! - sind mit den Staubemissionen der RTC in früheren Jahren vergleichsweise gering. Auf jedem Fenstersims findest Du mehr Staub, als Leuchtmasse in einer Uhr. Auf einem Uhrenzifferblatt inkl. Zeiger befinden sich ca. 0,043 Gramm Leuchtmasse, ausgehend von einer Schichtdicke von 0,25mm (war bei Rolex immer deutlich dünner). Laut Verarbeitungsanweisung der RC Tritec ist davon ca. 1 Drittel Lack, der Rest pulverförmige Leuchtmasse. Davon wahrscheinlich nicht mal die Hälfte Tritium. Wir tragen auf einer Submariner also ca. 0,014 Gramm Tritium mit uns herum, davon ca. 0,0023 Gramm auf den Zeigern.
Dass die Verarbeitung von Pulvern gefährlich ist - keine Frage. Aber fertig gebundene Leuchtmasse in Zeigern wird ganz sicher einen Schwund beim Handling in Zehntelpromille-Bereich aufweisen. Eine andere Möglichkeit als fertig gebundene Zeiger gibt es dank dem Verarbeitungsverbot nicht mehr...
Geht man von oben genannten Mengen und Verlustanteilen, aus hat ein Uhrmacher, der jeden Tag einen Satz Zeiger mit Tritiumauflage wechselt und den Leuchtmasseverlust komplett in seinem Körper aufnimmt (realitätsfern), ungefähr die Strahlenbelastung, die auch ein durchschnittlicher Raucher (10 Zigaretten am Tag) hat. Und ist weit entfernt von den Höchstwerten am Arbeitsplatz...
Tritium ist übrigens in der Medizin als Tracer im Einsatz, in Rauchmeldern ist Tritium bis heute im Einsatz.
Von Allergien war bei mir auch nicht in erster Linie die Rede. Informiere Dich doch interessehalber mal über die typischen Berufskrankheiten, die in der Metallverarbeitung (Polieren, Schleifen, Fräsen, Drehen usw.) auftreten. Ein paar Beispiele, die mir im Zusammenhang mit Uhren auf die Schnelle einfallen:
Cadmium: Hat im sich im Tierversuch als krebserregend gezeigt, typisches Zielorgan ist die Niere.
Chrom: Die Entstehung eines Chromatlungenkrebses infolge langdauernder Einwirkung von Chromaten (z. B. Zinkchromat) auf die Bronchialschleimhaut ist möglich. Chrom-VI ist in der Galvanik häufig im Einsatz, siehe hierzu auch die Verarbeitung von Zifferblättern und die galvanische Beschichtung von Uhrwerksteilen. Auch in Schneidölen ist Chrom-VI enthalten, ausserdem in Lösungen zum Beizen und Reinigen von Metallen. Es können sich Stäube, Rauche, Dämpfe, Nebel gesundheitsschädlich auswirken. Betroffen können sein die Augen, die Haut, der Magen-Darmtrakt, die Atemwege, die Nieren, die Leber, das Knochenmark und das zentrale Nervensystem. Selbst Krebserkrankungen im Nasenraum sind in der chromatherstellenden und -verarbeitenden Industrie beobachtet worden.
Mangan: Schädigt das zentrale Nervensystem bei längerer Exposition, führt zur kruppösen Pneumonie.
Quarzstaub (z.B. beim Sandstrahlen, womit man auch schon mal Schmiederohlinge entgratet): Führt zu erhöhter Zahnabrasion und Silikose (Staublunge!).
Kühl- und Schmiermittel: Aufgrund der immer strenger werdenden Umweltauflagen darf Kühlemulsion nicht mehr einfach entsorgt werden. Aufgrund der enormen Mengen, die man in der Edelstahlverarbeitenden Industrie (Edelstahl ist ein furchtbar schlechter Wärmeleiter und benötigt daher bei der Verarbeitung enorme Kühlung) braucht, kommt man um Aufbereitungssysteme nicht herum. Problem: Es bleibt genug Kühlemulsion als Spritzwasser in der Maschine zurück, als dass sich Ansammlungen bilden. Nicht nur, dass die Schmierzusätze giftig sind (Chrom-VI u.ä. ist enthalten), sondern in dem feuchtwarmen Klima vermehren sich Bakterien aller Art. Bei dauerhafter Exposition führt das erstaunlich häufig zu Nieren-, Leber-, Magen- oder Darmleiden.
Lungenkrebs, Leukämie, Hautkrebs und Leberschäden sind darüber hinaus durch praktisch nicht vermeidbaren Kontakt mit Kühlemulsion, Schneidöl, Poliermittel und Produktionsabfall (Staub) häufig zu beobachten.
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29.11.2009, 11:48 #22Grüße
Bernd
I´m on a "highway to hell" 'cause "hell ain't a bad place to be"
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29.11.2009, 11:56 #23
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Auch ein guter Ansatz zum eigentlichen Thema
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29.11.2009, 12:00 #24Original von Agent0815
Das hat nix mit dem Umfang der Umbauten an der Uhr zu tun, sondern hängt davon ab, wer es macht. Grundsatz: Wenn Du blaue Sternchen hast, ist der Umbau "geil" und konstruktiv - wenn Du nur gelbe oder wenige rote Sternchen hast, bist ein Bastel-Wastel.
...
Du willst uns aber nicht damit sagen, dass dies Bastel-Wastel ist?
I changed my mind ----->
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29.11.2009, 12:19 #25zeenGast
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29.11.2009, 14:36 #26
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29.11.2009, 14:42 #27
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29.11.2009, 14:45 #28
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29.11.2009, 14:53 #29ehemaliges mitgliedGast
damals gabs ne yachtmaster mit steinchenlünette, ein echter klassiker
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29.11.2009, 15:05 #30Original von dapit
nä
...
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29.11.2009, 15:06 #31
Schöne, beneidenswerte Uhr Andreas!
Lg Pasci
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29.11.2009, 19:20 #32Original von AndreasL
Original von Agent0815
Das hat nix mit dem Umfang der Umbauten an der Uhr zu tun, sondern hängt davon ab, wer es macht. Grundsatz: Wenn Du blaue Sternchen hast, ist der Umbau "geil" und konstruktiv - wenn Du nur gelbe oder wenige rote Sternchen hast, bist ein Bastel-Wastel.
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Du willst uns aber nicht damit sagen, dass dies Bastel-Wastel ist?
I changed my mind ----->- und sicherlich kein Bastelwastel.
Aber ich bin einer und deshalb speziell für Andreas und Karli ein wirklicher Bastelwastel:
bin aber auf dem Wege der Besserung. So geht´s doch wiederoder ?
Gruß
BerndGrüße
Bernd
I´m on a "highway to hell" 'cause "hell ain't a bad place to be"
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29.11.2009, 23:23 #33
So schaut er aus, der BASTEL-WASTEL:
Viele Grüße,
Daniel
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