Wow, sehr interessanter Bericht!
Ich muss gestehen, ich kannte die Marke bisher nicht - klingt aber sehr vielversprechend.
Mit seiner Aussage bezüglich Nomos dürfte er allerdings recht haben.
Vielen Dank für den Bericht!![]()
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02.11.2007, 23:14 #1
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Besuch bei der Uhrenmanufaktur Hentschel in Hamburg
Auf unserem Kurztrip nach Hamburg hatten wir auch die Gelegenheit kurz bei der Uhrenmanufaktur Hentschel vorbeizuschauen. Herr Hentschel war selbst auch da und hat uns sehr freundlich empfangen und uns einiges über sein Geschäft und seine Uhren erzählt und gezeigt. Seine Philosophie ist es ja, die „Uhr fürs Leben“ zu bauen. Das fängt bei ihm beim Design der Uhr an. Seine Uhren sind eher schlicht und zeitlos und knüpfen an die klassischen Designs der 1920er bis 1960er an. Sie sind zwar von ihren Abmessungen her mit ihrem Gehäusedurchmesser von 36,5 mm eher klein, aber wie die NOMOS Uhren wirken sie am Arm größer da sie einen recht schmalen Gehäuserand und somit eine im Verhältnis zur Gesamtgröße große Zifferblattfläche habe. Ich konnte das selbst mit ein paar schönen goldenen Versionen der Hentschel 1 an meinem Arm ausprobieren. Eine Uhr schreibt für ihn eine Geschichte, die schon in der Vergangenheit beginnt und in die Zukunft reicht. Er verwendet deshalb für seine Uhren historische Werke (z. B. da AS1130) und vor allem auch historische Zeiger. Er hat dafür einen Scout, der ihm immer wieder in der Schweiz historische Teile aufspürt. Die Werke werden dann in seiner Manufaktur liebevoll veredelt (Schliffe, Goldchatons, Schwanenhalsfeinregulierung, …). Seine Zifferblätter lässt er in Pforzheim fertigen. Auch in denen zeigt sich die Liebe am Detail. Sie sind nicht lackiert sondern mit Metall (Gold, Silber, Platin, Nickel, …) beschichtet und entfalten je nach Lichteinfall einen ganz besonderen Glanz. Zeiger und Gläser sind gewölbt, wie sie bei klassischen Uhren eben waren.
Bei Hentschel kann man keine Uhren kaufen, sondern nur Uhren bestellen. Der Kunde kann auf der Basis des Grunddesigns sehr individuelle die Bestandteile der Uhr aussuchen (Gehäusematerial, Zifferblatt, Zeiger, Werksdekoration). Jede einzelne Uhr wird dann nach Kundenanforderung gebaut. Viele Kunden verbinden dann das Abholen der Uhr mit einem Kurztrip nach Hamburg bei dem sie dann vielleicht auch bei den letzten Fertigungsschritten ihrer Uhr selbst dabei sind.
Hentschel selbst ist auch Uhrensammler und stammt aus einer Uhrmacherfamilie. Seine Geschäftsräume sind mit allerlei historischen Möbeln, Kästchen und Kistchen ausgestattet und er hat auch neben dem Ausstellungsbereich mit seinen Uhren auch ein kleines Museum mit historischen Uhren. Bevor er begonnen hat eigene Uhren zu bauen hat er hauptsächlich Uhren restauriert. Als wir kamen hatte er gerade eine Lange Beobachtungsuhr aus Glashütte auf dem Tisch liegen um sie zu restaurieren. Er hat uns dann auch noch verraten, dass er ein absoluter NOMOS Fan ist und viel von dem hält, was NOMOS bisher geleistet hat. Er kennt Herrn Schwertner aus den Anfangszeiten und meinte er würde selbst eine NOMOS tragen wenn er nicht eigene Uhren bauen würde. Die NOMOS Uhren hätten eigentlich nur ein Problem, nämlich dass sie zu billig wären für das, was sie böten. Außerdem hat er uns ein weiteres Uhrmachergeheimnis erzählt: Uhrmacher trinken Espresso, aber koffeinfreien. Und einen wertvollen Tipp hat er mir auch noch gegeben, als ich meine Wempe Chronometerwerke abgelegt habe, um die Hentschel 1 zu probieren. Wenn man Uhren so ablegt, das man sie auf die Gehäuseseite legt, dann sollte man sie immer auf die Krone legen. Der schadet dies nämlich nicht, da sie (zumindest bei hochwertigen Uhren) eine kleine Stoßdämpfung eingebaut hat, und man vermeidet damit, dass die Gehäuseflanke Kratzer kriegt, wie es passieren kann wenn man die Uhr auf die andere Seite ablegt.
Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals bei Herrn Hentschel für den freundlichen Empfang bedanken und kann jedem nur empfehlen, wenn er in Hamburg ist da mal vorbeizuschauen. Die aktuellen Öffnungszeiten gibt es auf der Webseite von Hentschel, da kann man auch seine Uhren bewundern: http://www.hentschel-hamburg.de
www.manufaktuhr.net - NOMOS Glashütte Forum
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02.11.2007, 23:19 #2
RE: Besuch bei der Uhrenmanufaktur Hentschel in Hamburg
Gruß,
Martin
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02.11.2007, 23:31 #3
Hentschel jetzt nicht nur im Promi-Fernsehen (vor ein paar Wochen), sondern auch bei rlx.
Danke für den Bericht, sehr interessant! Dennoch bitte ich um Nachsicht für ein paar Anregungen:
1) Nicht so oft Nomos erwähnen (wiir wissen, dass Du nicht nur Fan bist...), das macht den Bericht über Hentschel unglaubwürdiger und degradiert ihn zur Nomos-Werbung, was er nicht verdient.
2) Der Text ist leider nicht lesbar. Mach mal ein paar Absätze. So, wie er jetzt ist, macht das Durchkämpfen wenig Spaß, und das ist doch sehr schade.
3) Hentschel hat ziemlich ambitionierte Preise, um nicht zu sagen, ziemlich gesalzen. Das sollte man wenigstens kurz mal erwähnen.77 Grüße!
Gerhard
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03.11.2007, 06:35 #4
Hentschel macht die aktuelle SPIEGEL-Editions-Uhr. Das Ding soll rund 5 Mille kosten und ich wüßte gern, warum.
Beste Grüße, Tobias
Warum zitterst du?
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03.11.2007, 08:25 #5Original von Donluigi
Hentschel macht die aktuelle SPIEGEL-Editions-Uhr. Das Ding soll rund 5 Mille kosten und ich wüßte gern, warum.
ich auch...völlig absurder Preis...Martin
still time to change the road you're on
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03.11.2007, 08:28 #6
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Die gezeigten Uhren sehen recht hübsch aus, wenngleich sie mir vorkommen wie eine Stilmixtur aus IWC Portugieser und NOMOS Tangente
Aber generell finde ich es toll, wenn es solche Firmen gibt. Ich habe hier noch ein schönes 40mm Gehäuse mit kannelierten Lünetten rumliegen. Mein Ziel ist es, nach und nach daraus eine schöne, einmalige Uhr bauen zu lassen. Da ist es nicht von Nachteil, wenn man von der Existenz solcher Firmen Kenntnis hat...
Schöner Bericht - danke!Viele Grüße - Markus
Non possiamo dare più giorni alla nostra vita... ma più vita ai nostri giorni.
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03.11.2007, 09:22 #7
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RE: Besuch bei der Uhrenmanufaktur Hentschel in Hamburg
Und einen wertvollen Tipp hat er mir auch noch gegeben, als ich meine Wempe Chronometerwerke abgelegt habe, um die Hentschel 1 zu probieren. Wenn man Uhren so ablegt, das man sie auf die Gehäuseseite legt, dann sollte man sie immer auf die Krone legen. Der schadet dies nämlich nicht, da sie (zumindest bei hochwertigen Uhren) eine kleine Stoßdämpfung eingebaut hat, und man vermeidet damit, dass die Gehäuseflanke Kratzer kriegt, wie es passieren kann wenn man die Uhr auf die andere Seite ablegt.
Gruß ThorstenMy sig is too big and I do not know the trick...
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03.11.2007, 10:21 #8
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Ich habe mich schon öfter gefragt warum er sich "Manufaktur" nennt:
Klar damit lässt sich mehr Geld verdienen, aber er kauft alte Werke (Ziffernblätter und Gehäuse) und veredelt sie nur.
Das ist keine Manufaktur!
Na ja, und er baut Uhren für´s Leben, versuch mal in 10 Jahren Ersatzteile für so ein Werk von anno 19xx zu bekommen. Nichts gegen den guten Mann, aber er setzt sich etwas zu gut in Szene, das machen Leute wie Jacques Etoile und Co. auch nicht schlechter! Nur billiger
P.S. Ich kenne eine richtige Manufaktur, bei der kann man auch keine Uhren kaufen, sondern nur bestellen!
Die sitzen in Genf und bauen auch nur auf Anfrage! (zumindest einige Modelle)
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03.11.2007, 10:35 #9
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man da werd ich mal reinschauen wenn ich mal wieder in Hamburg bin.
Kaufen muß man ja nicht gleich seine Uhren.
Gruß Didi
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03.11.2007, 11:49 #10
Abgesehen von Kritik im Detail: Danke für Bericht & Bilder!
Nun zu Teil 2: Die Preisgestaltung bei Hentschel und die Erklärung des Namens Manufaktur...
Nein, ernsthaft: Danke für die Mühe und den Beitrag!Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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03.11.2007, 12:51 #11Original von Donluigi
Hentschel macht die aktuelle SPIEGEL-Editions-Uhr. Das Ding soll rund 5 Mille kosten und ich wüßte gern, warum.
Kaliber AS 1130 in den Murmeln, die er vor Jahren auf Flohmärkten gekauft hat. Sorry, aber bei Andreas fallen mir nur 2 Dinge ein: überteuert und unzuverlässig.
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03.11.2007, 14:54 #12
Interessant
Gruß: Michael (Er kennt nur Beute keine Feinde)
„Ich habe es schon oft versucht, aber erst einmal eine Fliege mit einem Dart erwischt. Die hatte aber auch Pech.
Die saß auf meiner Dartscheibe im Wohnzimmer. Genau in der Triple-20.“
Phil Taylor "The Power"
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03.11.2007, 15:17 #13
Liest sich zwar schön dein Text, aber für über 5000,- Euro kenn ich andere Marken die es mir angetan haben.
BernhardBernhard
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03.11.2007, 19:32 #14
Ich denke mal, Hentschel fühlt sich als IN-Uhrenmensch, wichtig ist ihm wohl, dass er gute Kontakte zum Geldadel hat. Und da muss er die Preise nehmen, drunter würde die Uhren keiner kaufen.
77 Grüße!
Gerhard
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03.11.2007, 20:04 #15
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03.11.2007, 20:15 #16FranziskanerGast
Toller Bericht...Danke imatjes... !!!
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06.11.2007, 07:25 #17
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Original von Franziskaner
Toller Bericht...Danke imatjes... !!!www.manufaktuhr.net - NOMOS Glashütte Forum
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29.11.2012, 20:09 #18
Ich habe heute leider zu spät eingeschaltet und nur den Rest gesehen, aber am Dienstag gibt's auf NDR eine Wiederholung:
http://www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1...d-1272299.html Vielleicht kann man dann ja auch mal einen Blick in die Manufaktur werfen.77 Grüße!
Gerhard
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30.11.2012, 10:26 #19
Naja, offenbar nicht wirklich klärend: http://forum.watchtime.ch/viewtopic....789608#p789608
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