Danke,
toller Bericht und sehr schöne Bilder.
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10.10.2007, 21:32 #1
Sammlertreffen beim ETA-Veredler, Teil 1 (Modemburner!)
Teil 1: Ankunft, Bummel durch Schaffhausen und Armbrustschießen
Wenn ein Uhrenhersteller billige, zugekaufte ETA-Werke einschalt und an eigener Entwicklungsarbeit spart, hat das natürlich auch Vorteile! Denn wie sonst könnte es sich die Firma leisten, einen Haufen verrückter Uhrensammler nach Schaffhausen einzuladen und einen phantastischen Aufenthalt zu organisieren?
So geschehen am letzten Wochenende. 25 Sammler, die im deutschsprachigen IWC-Forum ‚mitspielen’, und 25 aus dem englischsprachigen Forum waren in Schaffhausen zum zweiten offiziellen Collectors’ meeting willkommen.
Unmittelbarer Anlass war die Einweihung des neuen IWC-Museums. Aber es sollte etliche Highlights geben, nicht nur rund um Uhren.
Aber der Reihe nach!
Zunächst einmal sollten wir uns eine Schweizer Besonderheit verinnerlichen, den Apéro. Bei Wikipedia lesen wir dazu:
„Ein Apéritif, als Kurzform auch Apéro (aus franz. apéritif, Kurzform apéro zu lat. aperire "öffnen"), ist ein appetitanregendes und meist alkoholisches, in angenehme Stimmung versetzendes Getränk, das vor dem Essen konsumiert wird. Während der Aperitif vor allem in Frankreich und Italien unabdingbar zu einem guten Essen gehört, beginnt sich diese Tradition in Deutschland erst allmählich durchzusetzen. Bei Einladungen hat er meistens die Funktionen, den schon eingetroffenen Gästen die Wartezeit zu verkürzen, bis alle da sind und man sich zu Tisch begeben kann.“
Nun ja, die Schweizer kommen in dieser Erklärung zu kurz – leider! Denn sie sind wahre Meister des Apéros, nicht nur die leckeren Getränke, noch viel mehr die wunderbaren kleinen Häppchen, Appetitanreger ihm wahrsten Sinne des Wortes, verstehen sie trefflich zu zaubern.
Wir hatten das positive Gefühl, dass eigentlich ständig „Wartezeit“ sein musste, so gut, wie wir versorgt wurden. So musste man aufpassen, dass man den Begriff „Tourbillon“ nicht am Ende noch anders anwenden musste.
Die Anreise war angenehm, bei fast sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein wurde in den verschiedenen Hotels eingecheckt, meins hieß „Kronenhof“. Eigentlich müsste so etwas bei einem Treffen von IWC verboten werden – zu nah sind da die Assoziationen an der Konkurrenzmarke.
Schnell füllte sich die Stadt mit Uhrenverrückten, aus vielen Ländern Europas, aus Kanada, den USA oder Singapore. Der Blick aufs Handgelenk – heute die typische Kopfbewegung der Touristen.
Die Wartezeit wurde genutzt, schnell noch eine Tasse Kaffee in der Sonne vor dem Hotel zu trinken und erste Kontakte mit den Forumskollegen zu knüpfen. Quasi der erste, aber bei weitem nicht letzte Apéro des Tages.
Ein kleiner Stadtrundgang schloss sich an. Schaffhausen ist eine Stadt mit mittelalterlichem Stadtkern, reich verzierten Fachwerkhäusern, verwinkelten Gassen, wunderschönen Kirchen und Klosteranlagen, Brunnen und Plätzen. – Schaffhausen, gut 2000 Jahre alt, verdankt seine Gründung der günstigen Lage am damals breiten und flachen Rhein, der ein Überqueren mit Pferden erlaubte.
Die Kirche St. Johann, auf gotischen Grundmauern, aber vielfach erweitert und heute auch Konzertkirche. Natürlich auch mit Turm- und Sonnenuhr:
Oder die idyllische Kloster- und Kirchenanlage ‚Allerheiligen’, erbaut im 12. Jh., in direkter Nachbarschaft zu IWC in der Baumgartenstraße. Der Kreuzgang ist der größte in der Schweiz und hat romanische und gotische Elemente.
Lassen wir einfach die Stadt auf uns wirken – ein kleiner Bummel durch die Straßen und Gassen, vorbei an Brunnen, Denkmälern, Fachwerkhäusern, Turm- und Sonnenuhren…
Ach ja, wir waren ja wegen der Uhren hier! Also zog die Gemeinde los, Richtung Stammhaus der IWC in der Baumgartenstraße.
Natürlich nicht, ohne den einen oder anderen Blick zu riskieren – Richtung Uhren! Hier sehen wir das Ziel mancher Begierde, leider am heutigen Montag geschlossen: Hannibal! Doch, anscheinend waren schon ein paar Sammler da – die Schaufenster sind ausgeräumt.
Weiter geht’s, der nächste Uhrenladen ist nicht weit. Genau das Richtige für Schnäppchenjäger!
Und so mancher Sammler wird dieses Problem hier kennen, ‚Zum Geldmangel’, gesehen an einer Fassade über einem Eingang. Doch Schaffhausen wäre nicht Schaffhausen, hätte man nicht die passende Antwort parat:
So traf man sich schließlich vor dem Stammhaus der IWC, herzliches Händeschütteln mit bekannten und neuen Gesichtern…
…unter sympathischer Leitung von Jacqueline Rose, der Leiterin des Kunden-Marketings…
…die Ausgabe der Namensschilder…
…die Sonne lacht, und schon geht’s los mit dem Programm: Fahrt nach Kaltenbach zum örtlichen Armbrust-Schützenverein.
Allerdings müssen wir jetzt ein wenig ausholen: Wilhelm Tell, Synonym für Armbrust, ist für die Schweizer Geschichte eine wichtige Figur. Ganz kurz sei die Legende erzählt: Der Armbrustschütze Tell war, so klärt uns Wikipedia auf, ein Freiheitskämpfer und Tyrannenmörder, der an der Schwelle zum 14. Jahrhundert gelebt haben soll. Tell verweigert die Befehle des ungeliebten Landvogts Gessler, woraufhin dieser befiehlt, seinem Sohn mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf zu schießen. Das gelingt, doch Tell wird gefesselt über den Vierwaldstättersee nach Küssnacht gebracht, kann aber fliehen. Schließlich lauert Tell seinem Widersacher des Nachts auf und erschießt ihn mit der Armbrust in der berühmten „hohlen Gasse“ in Küssnacht. Im 19. Jh. wird Tell zum Schweizer Nationalhelden. Der historische Wahrheitsgehalt der Geschichte ist weitgehend unklar.
Zurück zu IWC. Beim Stadtrundgang haben wir schon den berühmten Herrn Tell gesehen, und jetzt geht’s ab zum Armbrust-Schützenverein!
Wichtig im Verein sind natürlich der Schützenkönig (links) und der Präsident (rechts)…
… und die Zutaten, die Armbrust (rechts) und Gläser, für davor und danach (links)…
Apéro, wir kommen!
Und dann geht’s los: Für uns natürlich im „vereinfachten Verfahren“, nicht kniend freihändig, sondern bequem im Sitzen und mit aufgelegter Waffe.
Erst mal bequem hinsetzen…
…dann spannt der Fachmann den Bogen…
…dann legt er dem Bolzen ein…..
…und ganz dahinten in 30 m Entfernung wird einem schwarz vor Augen, da muss die Scheibe sein…
…Konzentration…
…und aufs Ergebnis wartet man natürlich….Richtig: Mit einem Apéro, was denn sonst?!
Hier der Bericht als pdf-Datei
Wird, wie immer, fortgesetzt!77 Grüße!
Gerhard
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10.10.2007, 21:37 #2Alles Gute
Torsten
"Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen Existenzminimum auskommen, als mit dem materiellen."
Harold Pinter, britischer Schriftsteller
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11.10.2007, 15:57 #3
- Registriert seit
- 14.06.2007
- Beiträge
- 33
Klasse Bilder mit genau dem "richtigen" Blick für die tollen Motive!! Echt der Hammer
Auch die vielen Details und Hintergrundinformationen machen den Bericht lebendig, so dass man bestens informiert ist. Fast so, als wäre man selbst dabei gewesen.
Lieber Gerhard, vielen Dank für die grosse Mühe und viele Arbeit die Du Dir immer machst, um uns hier im Forum an Deinem Erlebten teilhaben zu lassen.
Es ist immer wieder eine Freude, Deine Berichte zu lesen.
Hoffentlich folgt bald Teil 2.Sorry für die Rechtschreibfehler, aber 20% meiner Finger sind Daumen!
Gruß, M.
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11.10.2007, 18:27 #4
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- 5.303
RE: Sammlertreffen beim ETA-Veredler, Teil 1 (Modemburner!)
nette Bezeichnung für IWC -> ETA-Veredler
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11.10.2007, 20:02 #5
Freue mich auf Teil 2. Danke!
Wie bekommt man so eine Einladung? Sind das augesuchte Sammler, oder gute Kunden von Konzis?
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12.10.2007, 08:31 #6Original von Mani Auch die vielen Details und Hintergrundinformationen machen den Bericht lebendig,
Wie bekommt man so eine Einladung? Sind das augesuchte Sammler, oder gute Kunden von Konzis?77 Grüße!
Gerhard
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12.10.2007, 10:18 #7
mensch, fast hätt ich hier nicht reingeschaut...
thx !!!
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12.10.2007, 10:58 #8Original von watchman
mensch, fast hätt ich hier nicht reingeschaut...77 Grüße!
Gerhard
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12.10.2007, 11:00 #9
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12.10.2007, 16:44 #10
Super Bericht und wie immer ganz tolle Bilder... Danke
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12.10.2007, 19:31 #11
Klasse, Danke!!!
Gruß: Michael (Er kennt nur Beute keine Feinde)
„Ich habe es schon oft versucht, aber erst einmal eine Fliege mit einem Dart erwischt. Die hatte aber auch Pech.
Die saß auf meiner Dartscheibe im Wohnzimmer. Genau in der Triple-20.“
Phil Taylor "The Power"
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12.10.2007, 19:49 #12
Solche Berichte finde ich immer wieder erfrischend, danke
Jörg
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12.10.2007, 20:08 #13
Vielen Dank für den schönen Bericht und das Einstellen der vielen, vielen Bilder!
Freue mich schon auf die Fortsetzung!Martin
"Whatever you do, don't congratulate yourself too much."
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25.10.2007, 19:38 #14
Toller Bericht, danke Gerhard.
... und Tschüss!
Mücke
Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland
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25.10.2007, 20:42 #15
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- 15.04.2006
- Beiträge
- 1.675
Mensch, eben erst gesehen
Ganz großes Kino.Danke fürs mitnehmen. Freue mich auf die Fortsetzung.
LG Christoph
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26.10.2007, 02:21 #16
- Registriert seit
- 11.08.2005
- Beiträge
- 696
RE: Sammlertreffen beim ETA-Veredler, Teil 1 (Modemburner!)
wirklich schöne bilder.
wo sind die zivies für die herren im ersten bild.
hätte ich auch meinen opa hinschicken können.was ein bild!
grüsse michawer anderen ein grube gräbt(und der andere ein a....)ist,
sollte tief genug graben!
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26.10.2007, 08:33 #17
Die brauchen noch keine Zivis.
Die sind fitter als manche junger Spund, kamen extra aus Amerika rüber... Und sich harte Sammler, wenn man deren Sammlungen sieht oder über sie hört, kann man nur staunen.
Vor allem viele der schönen alten Uhren!
77 Grüße!
Gerhard
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