Wenn ich Mondanis und Ravagnanis Band "Roelx GMT Master" durchblättere, liegt eine 52-jährige Entwicklung hinter uns. Mal grössere, mal kleinere Änderungen, immer Verbesserungen in kleinen oder manchmal grösseren Schritten. Mal eine komplette Änderung ds Werkes, mal einige technische Verbesserungen. Mal eine neue Anwendungsmöglichkeit, dann wieder kein Unterschied im Gebrauch.
Bei der letzten Änderung der GMT II sind eben einige Änderungen zeitlich zusammengekommen, die insgesamt deren Bedeutung erhöhen. Generell würde ich sagen, dass wir diese Bedeutung erst in einigen Jahren beurteilen können.

Die Beurteilung hängt ganz gewiss nicht davon ab, ob gerade ein Preis bezahlt wird, der ein paar % über Liste liegt, oder ob die Händler gute Rabatte geben und der Graumarkt überquillt. Das sind Überlegungen, die langfristig unbedeutend sind, und in diesem Forum masslos überbewertet werden.

Was ich beobachtet habe: Rolex hat grosse (im Vergleich mit andern Marken natürlich immer noch kleine) Schritte unternommen, sowohl im Werkdesign (z.B. Daytona, Yachtmaster II und Details wie die PB-Spirale), sondern auch äusserlich. Viele neuen Zifferblätter, Farbenpracht nicht mehr nur dezent.

Rolex will und muss auch jüngere Kundschaft ansprechen. Ich hoffe allerdings, dass sie nicht auf Kosten der Langlebigkeit des Designs geht.

Neuheiten werden zunächst bei den spezielleren und teureren Uhren eingeführt. So war es eigentlich klar, dass zunächst ein Werk mit GMT den neuen Lünettentyp erhält. Und da zunächst in Gold, dann Stahlgold, dann Stahl. Und dann kommen die Uhren ohne GMT. Das braucht bei Rolex seine Zeit. Das hat aber auch Vorteile. Bei den grossen Auflagen besteht dann ein praktisch schon sehr ausgiebig getestetes Produkt. Man will ja nicht einen Rückruf oder einen Garantieservice an hunderttausenden von verkauften Uhren. Bei der Stahl-Sub geht garantiert nichts mehr schief. (Bei den neuen Gold-GMT II ist zum Glück auch nichts schief gegangen; mir sind keine Änderungen bekannt seither.)