Hallo Forum,

Problem war folgendes: Bei meiner Speedy hoppelte der Stopsekundenzeiger extrem unruhig über das Zifferblatt. Oftmals waren die Sprünge des Zeigers in der Größe von Sekundenschritten! Da fragt man sich natürlich, wieso die Skala theoretisch Zeitmessungen im 1/5 Sekundenbereich zulässt...
"Verloren" gegangen sind beim Stoppen keine Sekunden, der Mangel war also rein optischer Natur.

Was aber machen? Pforzheim bekommt von mir keine Omega mehr in die Finger. In Biel zur Kur war die Uhr gerade und kam mit ebendiesem Mangel zurück (den sie übrigens vorher auch schon hatte). Vielleicht habe ich zuviel erwartet, als ich annahm, dass man das Problem in Biel sicher beheben würde. Dorthin wollte ich die Uhr also auch nicht zurückschicken. Immerhin würde sie wieder ca. 12 Wochen unterwegs sein. Eindeutig zu viel Trennungzeit für mich und meine Speedy.

Auf einem Uhrenstammtisch in Heidelberg waren schnell ein paar Experten zu dem Thema befragt. Eindeutig zu viel Spiel zischen den Rädern, so hätte die Uhr eigentlich nicht aus Biel zurückkommen dürfen. Thomas Ernst dagegen meinte, dass man das in Biel mittlerweile wohl ganz bewusst so locker einstellt, damit der Verschleiß geringer ist.

Wie auch immer, für mich stellte die Traktorstopsekunde einen Mangel dar, den ich nicht erst bei der 1. Revi in 5-10 Jahren beheben lassen wollte.

Glücklicherweise bot sich auf dem Stammtisch ein freundlicher Teilnehmer an, sich der Sache einmal anzunehmen, was ich dankend annahm.

Und so haben wir uns vergangenes Wochenende zu einem höchst entspannten und interessanten Abend getroffen.

Hier ein paar wenige Bilder von der kleinen OP. Bessere Qualität haben meine Kompaktknipse und die Lichtverhältnisse leider nicht zugelassen.


Jetzt geht los! Erst mal das Band auf...


Nach dem vorsichtigen Öffnen.


Staubdeckel runter - der Blick auf ein fast jungfräuliches Werk wird freigegeben.


Der Arbeitsplatz.


Und hier nun die Details, die ich leider nur laienhaft wiedergeben kann: Ursache für den hoppelnden Stopsekundenzeiger konnte eigentlich nur zuviel Zahnluft sein. Dafür kommen theoretisch zwei Stellen in Frage (mit dem roten und grünen Pfeil markiert). Die rot markierte Stelle war es aber nicht. Die Verzahnung des Minutenrades (ich hoffe, das ist richtig) ist dermaßen fein, dass hier nur äußerst wenig nachjustiert werden kann.
Anders sieht es bei der grün markierten Stelle aus. Hier haben die Zahnräder zwar zuverlässig, jedoch mit sehr viel Luft ineinander gegriffen. Mittels der Exzenterschraube (grüner Kreis) kann man dieses Spiel einstellen. Nach ein paar Versuchen hat sich das gewünschte Resultat eingestellt. Die Stopsekunde läuft nun wesentlich ruhiger über das Zifferblatt. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden!


Doch was ist das? Da hat sich ein älteres Familienmitglied ins Bild gemogelt!
Omega Cal. 321...


Familienfoto mit runtergelassenen Hosen.


An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Oli!
Wenn ein gebürtiger Mannemer auf einen Waschechten trifft, dann passt das eben!