Also, los geht's mit den Bildern aus dem Süden.
Einen Südfrankreich-Urlaub beginnt man am besten am frühen Morgen in St. Tropez. Das Fischerdorf erwacht – reibt sich die Augen, verkatert kommen die letzten aus den Clubs, während das Schiffspersonal die leeren Flaschen von Bord schafft und rein Schiff macht.
Einen Rundgang beginnt man am großen Hafenparkplatz, geht am Hafenbüro vorbei, schnuppert an den Anlegern der „kleinen“ 20-m-Yachten schon ein bisschen Seeluft und kommt schließlich neben einem Kinderkarussell zu einem kleinen abgesperrten Parkplatz-Teil, an dem die Limousinen ‚anlegen’.
Doch schon bald richtet sich der Blick in Richtung „Quai d’Honneur“, DER Hafenmeile. Die ersten Händler bauen ihre Stände auf – natürlich Kunst, Gemälde, die Hafenkünstler, wie wir sie seit Jahrzehnten kennten.
Langsam erwacht der Hafen. Erstes Personal fängt mit dem mühseligen Schrubben der Decks an, lädt und entlädt die großzügig geschnittenen „Kellerräume“ der Yachten.
Manch’ Hausfrau würde staunen, wie behende die Herren sich der Putz-Aufgabe widmen. Aber wichtig ist natürlich, die Verrichtungen mit geeigneten Pausen zu versehen. „Wie war’s bei Euch gestern Abend?“…“Hmm, ging so, aber als der Chef besoffen war und mit vier 17-Jährigen in die Stadt ging, war’s hier auf dem Schiff noch richtig lustig…Wir haben die Stühle an Land gestellt und mal so richtig mit den Passanten abgefeiert“.
Kleines Update: Cappucino im Café de Paris dieses Jahr 5,80 Euro, der GLEICHE Preis wie
letztes Jahr. Da staunt der Fachmann!
Und weiter geht’s mit dem Putzen….und gut gelaunt sind die Herrschaften am Werk.
Und natürlich werden auch die Straßen wieder auf Vordermann gebracht – und das
Hafenbecken.
Die ersten Eigner kommen etwas missmutig die Gangway herunter – haben die Jungs nicht sauber geputzt? Waren die Croissants nicht frisch?
Egal – Aug’ in Aug’ mit Monsieur Pierre André de Suffren setzt er sich auf die Gangway. Geboren wurde Suffren 1729 im Schloss von Saint-Cannat, einem kleinen Ort etwa 20 km nordwestlich von Aix-en-Provence,.als Sohn des Marquis de Saint-Tropez. Seine militärischen Verdienste erwarb er sich in der Marine im amerikanischen nabhängigkeitskrieg als Kommandeur von fünf Schiffen im indischen Ozean gegen englische Truppen und schließlich als Vizeadmiral und Befehlshaber der französischen Flotte. Er starb fünfundfünfzigjährig in Paris und wird aufgrund seiner taktischen Fähigkeiten in Frankreich ähnlich verehrt wie in England Admiral Lord Nelson.
Manche fahren schnell mit dem Zweitwagen ins Café zum Kaffeetrinken, oder, wenn’s noch zu sehr brummt, mit dem Fahrrad. Der Polizist hält ein Schwätzchen mit einem Passanten…
Die Deko ist schon für den nächsten Abend parat gemacht, während andernorts der Abtransport der Reste noch auf sich warten lässt.
Immer wieder sehenswert die alten Fischerboote, die St. Tropez so berühmt gemacht haben.
Alt gegen neu…
Ein paar Eindrücke von der Hafenmole, dort machen etliche große Schiffe fest, die am Quai
d’Honneur keinen Liegeplatz mehr bekommen haben.
Bei den Dickschiffen sieht man eine seemännische Gepflogenheit, die die Bötchenfahrer leider zunehmend vernachlässigen: Wer als Zweiter an den Liegeplatz kommt, fädelt seinen Festmacher VON UNTEN durch das Auge des Festmachers des schon dort Liegenden. Das hat den Vorteil, das BEIDE nach Belieben wieder ablegen können. Legt man seinen Festmacher dagegen einfach oben drauf, so kann der Erste nur ablegen, wenn der Zweite seinen Festmacher anhebt.
Stil muss das ganze schon haben: Wenn sich die Herrschaften wieder in die zuvor
ausgezogenen Schuhe zwängen müssen, ist ein adäquater Sitzplatz schon wichtig.
Manche Crewmitglieder streifen durch die Stadt – schnell noch etwas fürs Frühstück oder
Blumen einkaufen oder die Tüten der Herrschaften aus den Läden abholen.
Und die Einheimischen machen ihre Boote klar – oder genießen den Ausblick auf die Bucht.
Machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Altstadt. Auch dort wird alles für den neuen Tag herausgeputzt. Schaufenster erhalten neuen Glanz, damit die Ware so richtig zur
Geltung kommt.
Und zu allem Überfluss gibt’s am Ende unseres Rundgangs noch einen Regenguss,
eher selten hier, aber es gibt ihn – da geht doch kein Hund vor die Tür.
Doch so schnell, wie der Regen kam, verzog er sich wieder. Ein paar Eindrücke – wir sind
angekommen in der Stadt des Jetset, der Yachten, der schrägen Typen, des Geldes und des
Überflusses – des südlichen Lebensgefühls, in St. Tropez!
Ach ja, auf dem Rückweg begegnen wir noch einmal der Limousine vom Anfang –
Zwischenzeitlich nass geworden. Natürlich wird sie jetzt fachgerecht getrocknet, es muss
alles seine Ordnung haben.
So, das war eine kleine Einstimmungsrunde, ich hoffe, es war nicht langweilig Bald gibt’s mehr hier auf diesem Kanal, dann geht’s aufs Wasser. Und wie immer gibt es die Berichte auch hier unter 'Reportagen' zum Download.
Ergebnis 1 bis 20 von 86
Baum-Darstellung
-
29.07.2008, 08:11 #1
Ein Sonntagmorgen in St. Tropez (Seeehr viele Bilder!)
77 Grüße!
Gerhard
Ähnliche Themen
-
Voiles de St Tropez 2010, Teil 7: Tuiga (viele Bilder)
Von siebensieben im Forum Fotografie & ReisenAntworten: 3Letzter Beitrag: 02.12.2010, 19:47 -
Sag Niemals Nie -----> Viele Bilder!
Von Subdate300 im Forum OmegaAntworten: 21Letzter Beitrag: 19.11.2010, 20:54 -
Viele Bilder von Altmetall
Von TOG1966 im Forum Rolex - Haupt-ForumAntworten: 14Letzter Beitrag: 28.05.2010, 21:19 -
Da is´das Ding! - Viele Bilder...
Von baby im Forum Off TopicAntworten: 16Letzter Beitrag: 21.05.2008, 11:19 -
Cavalaire sur Mer, St. Tropez >> Bilder
Von Masta_Ace im Forum Off TopicAntworten: 13Letzter Beitrag: 16.10.2007, 22:01
Lesezeichen