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  1. #1
    Submariner Avatar von fiasco
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    Daumen hoch Das Duell an der Spitze: Rolex vs. Omega

    Guten Morgen!
    Anbei ein interessanter Artikel aus der heutigen NeuenZürcherZeitung am Sonntag (http://www.nzz.ch/2007/04/15/wi/articleF3J3R.html):

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    Das Duell an der Spitze
    Hunderte von Schweizer Uhrenmarken kämpfen weltweit um Kunden. Doch drei Unternehmen beherrschen 75% des Marktes: Swatch Group, Richemont und Rolex

    Die Schweizer Uhrenindustrie reiht Rekord an Rekord. Als Marke steht Rolex weltweit an der Spitze. Doch Nicolas Hayek verkürzt mit seiner Marke Omega den Abstand, wie bisher unveröffentlichte Daten zeigen.

    Für die Uhrenpatrons gibt es gegenwärtig kein Halten mehr. «Jean-Claude, wir lieben dich, aber könntest du uns nicht ein paar Uhren mehr liefern?», bestürmt ein englisch sprechender Händler den Chef der Uhrenmarke Hublot, Jean-Claude Biver, an seinem Messestand in Basel. Am Mittwoch hat er seine «Million Dollar Big Bang» vorgestellt - eine Uhr, an der so viele Diamanten funkeln, dass das Gehäuse des Zeitmessers dahinter verschwindet.

    Kauft das jemand? «Ich habe schon fünf Stück davon verkauft», sagt Biver. Hublot markiert das Extrem, aber auch die andern Marken treiben die Preise in neue Höhen. Ticker aus der Schweiz sind zum global anerkannten Prestige-Symbol aufgestiegen und übertreffen locker die Preise von teuren Autos.


    Zwei Kulturen
    In den Basler Messehallen und am exklusiven Salon in Genf buhlen dieser Tage gut 300 Schweizer Uhrenmarken um die globale Kundschaft. Doch 75% des zweistellig wachsenden Marktes teilen drei Konzerne unter sich auf: Die Swatch Group mit ihren 18 Marken (3,9 Mrd. Fr. Umsatz), gefolgt von Richemont mit 11 Marken (3,6 Mrd. Fr.) und Rolex (3 bis 3,7 Mrd. Fr.).

    Ganz oben wird der Kampf zunehmend intensiver geführt: Rolex ist die mit Abstand bedeutendste Uhrenmarke. Doch Swatch-Group-Chef Nick Hayek positioniert seine Omega, die letztes Jahr etwa 1,3 Mrd. Fr. Umsatz erzielte, immer näher bei der Genfer Marke mit der goldenen Krone.

    Rolex versus Omega ist ein Wettlauf zwischen zwei Konzepten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Rolex-Chef Patrick Heiniger meidet den Kontakt mit Medienvertretern und gibt keine Interviews. Nick Hayek ist geschickt im Umgang mit Journalisten und weiss um die Kraft der Selbstinszenierung. Rolex gehört der privaten Stiftung des Firmengründers Wilsdorf, muss keinem Aussenstehenden Rechenschaft ablegen, publiziert keine Zahlen und kann ihre Gewinne gleich wieder in die Firma investieren. Omega hingegen ist der Pfeiler der börsenkotierten Swatch Group, die ihren Aktionären regelmässig über ihre Leistungen berichten und den Gewinn mit ihnen teilen muss.

    Beiden gemeinsam ist die Kapazität, globale Marketing-Kampagnen zu führen und Uhren und Uhrwerke in hunderttausendfachen Serien selbst herzustellen. Rolex war lange die einzige Marke, die nahezu die gesamte Produktion von der offiziellen Chronometer-Prüfstelle COSC zertifizieren liess. Solcherart geprüfte Uhrwerke dürfen nicht mehr als -4/+6 Sekunden Abweichung pro Tag aufweisen. Im Jahr 2002 stammten noch 66,3% aller zertifizierten mechanischen Uhrwerke von Rolex. Im ersten Quartal 2007 ist dieser Anteil auf 50% gesunken. Omega jedoch steigerte den Anteil von 13,5% auf 26,6%, obwohl die Marke ihre Uhren mehrheitlich nicht zertifizieren lässt.

    Absolut ist Rolex zwar auch 2006 gewachsen, doch Omega weist das höhere Tempo auf. Die Zahlen der COSC bedeuten noch nicht, dass die Uhren auch verkauft worden sind. Zudem haben beide Marken die Verkaufspreise in den letzten Jahren kräftig angehoben. Rolex fabriziert zudem einen bedeutenden Anteil von Zeitmessern mit Goldgehäuse und Edelsteinen. «Wir hatten 2006 ein sehr gutes Jahr», sagt Rolex-Sprecherin Dominique Tadion.

    Die COSC-Statistik taugt aber als grober Indikator und belegt, wie sich Omega höher positioniert. Nick Hayek hat kürzlich in dieser Zeitung das Umsatzpotenzial von Omega in den nächsten Jahren auf 2 bis 3 Mrd. Fr geschätzt und seinem Kader Rolex als Messlatte vorgegeben. Mit der «Hour Vision» haben die Bieler ein neues Basis-Uhrwerk geschaffen, das in Fachkreisen wegen seiner hohen Gangpräzision Aufsehen erregt hat. Den Aufstieg von Omega belegen zudem die jüngsten Erhebungen der Markenexperten (Interbrand, Brand Finance): Sie veranschlagen den Markenwert von Omega auf 2,7 bis 3,0 Mrd., jenen von Rolex auf 5,9 Mrd. Fr.


    Ziel: Klassiker werden
    Omega fehlten bisher die Reputation und der stolze Wiederverkaufswert, an dem sich selbst der Besitzer einer Standard-Rolex erfreuen kann. Er ist das Ergebnis der hohen Qualität, Langlebigkeit und der Modellpflege: Die «Submariner» etwa ist seit über 50 Jahren im Angebot. Sie ist selbst aus Distanz sofort erkennbar - ein wichtiges Attribut in der Welt der Luxusgüter.

    Auch daran arbeitet Omega: Klassiker wie die «Speedmaster» wurden neu belebt - und dieses Wochenende findet in Genf die erste Antiquorum-Versteigerung statt, die sich ausschliesslich Omega-Klassikern widmet. Sie wird als Spektakel live an den Messestand Basel übertragen und den Wert von Omega-Oldtimern zweifellos steigern.

    Rolex ist nicht untätig geblieben. Im März 2004 kaufte Rolex Genf die bisher eigenständige Rolex Biel, welche alle Uhrwerke produzierte - für geschätzte 1 bis 2 Mrd. Fr. Seither wurden in Genf und Biel Hunderte von Mio. Fr. investiert. Während in Genf selbst das kleinste Detail auf absolute Perfektion getrimmt ist, sah es in Biel anders aus: Die Genfer reorganisierten in den letzten Jahren den Betrieb neu und ersetzten einen Grossteil der Produktionsanlagen, um wieder auf den modernsten Stand zu gelangen. Künftig wird Rolex vermehrt ihre Stärke als Manufaktur ausspielen: In Basel zeigte Rolex erstmals eine Komplikation (programmierbare Regatta-Uhr) - und in den nächsten Jahren sind neue Uhrwerke zu erwarten. Wenn die Euphorie um die Luxusuhren Schweizer Herkunft anhält, reicht der Platz für beide Marken.
    (Quelle: NZZ am Sonntag, 15.04.07)



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    Grüsse
    PV
    cheerio, Patrick

  2. #2
    wow!

    danke für die arbeit !

    KLASSE ! war ne schöne morgenlektüre

    ganz herzlichen dank!

  3. #3
    PREMIUM MEMBER Avatar von Edmundo
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    Sehr interessant.

    Hier ein mal ein Bild von der "Million Dollar Big Bang"


    (Quelle)

  4. #4
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Ich nehme diese Entwicklung wahr, aber irgendwie wird OMEGA niemals eine begehrtnswerte Marke für mich sein. Ich kann nicht sagen, warum. Es gibt schöne Klassiker in der Geschichte, das eine oder andere aktuelle Modell ist durchaus ansehnlich, bestimmt tolle Uhrwerke, Marketing stimmt auch, all das. Dennoch würde ich mir nie eine Omega kaufen - und als Luxusuhr nehme ich sie schon überhaupt nicht wahr. Ist wie bei Opel: der neue GT ist sicherlich ein klasse Auto,ich werde ihn auch mal probefahren, aber niemals kaufen.
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  5. #5
    lol.

    Danke für den Bericht!
    Viele Grüße, Manuel

  6. #6
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    Original von Donluigi
    Wie du aufs Halstuch kommst, weiß ich nicht

    er meint die 'ermès foulard....
    Martin

    Everything!

  7. #7
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Für mich ab heute nur noch Chanel *schwärm*
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  8. #8
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    wie war das noch, geschickter umgang mit journalisten, mehr aber auch nicht.
    interessant wären absolute zahlen und nicht so ein fischen im trüben.
    auch mir geht es so das ich ein oder zwei uhren von omega und sogar von breitling ganz nett finde mit der marke an sich kann ich auch dank hayek wenig anfangen, böse gesagt könnte auf der neuen breitling auch flötenschniedel drauf stehen.
    da schaft es noch eher eine firma wie un zu einer echten marke.

    gruß jan
    Gruß

    Jan

  9. #9
    Submariner Avatar von Mr.16200
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    der Artikel und die zahlenmässigen Ergebnisse - so sie denn stimmen - zeigen doch eindeutig den aktuellen Trend: Man muss nur genug Werbung machen, dann kann man alles an den Mann / die Frau bringen.
    Den Leuten geht es heute nicht mehr um Fakten; das "Lebensgefühl" das geschickte Werbung vermittelt ist viel wichtiger...
    Viele Grüße, Hans

  10. #10
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Der Weg, den Hublot beschreitet, ist übrigens beschämend billig. Jeder Hilfsidiot kann einen Scheißhaufen so lange mit Diamanten verkrusten, bis er eine Million Dollar wert ist. Wenn das die Quintessenz aus einem halben Leben Uhrmacherdasein ist, dann gute Nacht. Aber Umsatz heiligt ja die Mittel.
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  11. #11
    PREMIUM MEMBER Avatar von Edmundo
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    Immerhin bekommt man noch materiellen Wert dafür

  12. #12
    Explorer
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    Guten Morgen,
    zum Thema Marketing folgendes:
    Ich weiß nicht, ob es jemanden von Euch schon mal bei den ganzseitigen Anzeigen von Omega aufgefallen ist, dass die Uhren zum grossen Teil lediglich nur ran retouchiert worden sind. Zwar sind auch fast sämtliche Uhren im Rolex Katalog "nur" gezeichnet, die Bilder der sog. Imagträger zeigen aber echte Uhren.
    Besonders ist mir das mal bei Tiger Woods aufgefallen. Nicht, dass das irgendwie für mich wichtig wäre, aber irgendwie denkt man sich: "Na wenn die dem die Zwiebel nur auf Handgelenk photoshoppen, dann...". Aber ich glaube, wir sind als passionierte "Handgelenksspanner" sowieso nicht die anvisierte Zielgruppe
    Gruß
    Claas
    gruss,
    claas

    No one ever said on their deathbed, "I should have been more practical."

  13. #13
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Man muß sich den Hublot-Link von Elmar mal reinziehen: Frechheiten und Ungereimtheiten allenthalben.

    Nicht nur wird man direkt auf einen Fakeanbieter verlinkt, wenn man auf das "watch" im Text clickt. Nein, hier vergleichen sich die Herrschaften direkt mit den Meistergoldschmieden der Firma Faberge. Dies ist aus 2 Gründen eine Frechheit: erstens hatte man zur Hochzeit von Faberge (ende 19.- anfang 20. Jhd) weder die Maschinen noch die Technologien (Laserschliff etc.) zur Verfügung. Während Faberge also in der Tat ein begnadeter und legendärer Goldschmied war, der seine Kunstwerke in mühevoller Kleinarbeit von Hand hergestellt hat, ist das hier lediglich Programmierkunst und Engineering, das prinzipiell von jedem Maschinenbauer durchgeführt werden kann. Und - und das ist der eigentliche Lapsus - war nicht Faberge der Erfinder des invisible Setting, sondern die Firma Van Cleef&Arpels. Strunzblöder Artikel über eine strunzblöde Uhr - schade eigentlich, ich hatte mich gerade an den relaunch von Hublot gewöhnt, so kann man die mühevolle Vorarbeit schwungvoll mit dem Arsch wieder einreißen, nur weil ein paar Schwachmaten in der Marketingabteilung schlechten Stoff erwischt haben.
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  14. #14
    Milgauss
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    Original von Mr.16200
    Man muss nur genug Werbung machen, dann kann man alles an den Mann / die Frau bringen.

    nee nee nee

    joggi

  15. #15
    Administrator Avatar von THX_Ultra
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    Original von Donluigi
    Man muß sich den Hublot-Link von Elmar mal reinziehen: Frechheiten und Ungereimtheiten allenthalben.
    Ist ne Fakeseite, hat Elmar wohl auch nicht bemerkt. Den ink hab ich mal entfernt, bzw. dementsprechend editiert.
    lg Michael


  16. #16
    PREMIUM MEMBER Avatar von Rolifan
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    Danke für den schönen Bericht!
    Ein richtiger Lude, das weiß jeder Anfänger im Gewerbe, trägt seinen Notgroschen am Handgelenk: eine Armbanduhr der Marke Rolex
    (Der Spiegel 02.05.1983)
    Beste Grüße Manuel

  17. #17
    PREMIUM MEMBER Avatar von Edmundo
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    Original von THX_Ultra
    Original von Donluigi
    Man muß sich den Hublot-Link von Elmar mal reinziehen: Frechheiten und Ungereimtheiten allenthalben.
    Ist ne Fakeseite, hat Elmar wohl auch nicht bemerkt. Den ink hab ich mal entfernt, bzw. dementsprechend editiert.
    Oh sorry, hatte nur das Bild davon genommen und deshalb den Link

  18. #18
    Sea-Dweller
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    danke

    super interessanter bericht!
    Beste Grüße
    Savas
    ****RRRRRooooollllleeeeexxxxx****

  19. #19
    Day-Date Avatar von DeeJay
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    wirklich sehr interessant
    words fail - music speaks

    Grüße Gerald

  20. #20
    Deepsea
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    danke dass du dir die mühe gemacht hast!
    es hat freude bereitet den bericht zu lesen°
    grüße Thomas

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