Hier mein Beitrag zu diesem interessanten Thread mit zwei Uhren aus meiner Sammlung und einem „missing link“:

Die erste vollelektronische Uhr, Omega Time Computer II, Kaliber 1601 (Hamilton 102):


Der Time Computer wurde 1972 von Omega als erste vollelektronische Uhr („ohne bewegliche Werkteile“) vorgestellt. Bei der hier gezeigten Version handelt es sich um den weiterentwickelten Time Computer II, der über eine zusätzliche Datumsanzeige mit Tag und Monat verfügt.

Die damals übliche LED-Anzeige (die LCD-Anzeige war noch in der Entwicklung) kann aufgrund des immensen Stromverbrauches nur auf Knopfdruck abgelesen werden, wobei die Anzeigenhelligkeit in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen über eine kleine Fotozelle gesteuert wird. Die Zahlen der Anzeige setzen sich aus vielen, kleinen Leuchdioden zusammen (siehe nachfolgendes Bild) und nicht aus den erst später entwickelten LED-Anzeigen mit sieben Segmenten.



Erwähnenswert ist auch die spezielle Konstruktion der Drücker, die keine direkte Verbindung zu dem Werk aufweisen. Hierdurch konnten durchgehende Drückerbohrungen in das Innere des Gehäuses und die damit verbundenen Abdichtungen völlig vermieden werden. Die Drücker verfügen an ihrem inneren Ende über kleine Magnete, die bei Drückerbetätigung durch das geschlossene Gehäuse hindurch im Werk sogenannte Reed-Kontakte (diese wirken wie ein Schalter, der durch die Einwirkung eines Magneten geschlossen wird) berührungslos betätigen. Auch die Einstellung der Uhr erfolgt über einen kleinen Magneten, der in spezielle Aussparungen am Gehäusedeckel gehalten werden muß, wodurch dann im Inneren wiederum berührungslos Reed-Kontakte betätigt werden. Der Stellmagnet kann in einem kleinen Fach im Armbandverschluß aufbewahrt werden. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Ursprung der Technologie des Time Computers nicht von Omega, sondern von Hamilton („Pulsar“) stammte.

Die erste Uhr mit kombinierter Analog- und Digitalanzeige, Omega Chrono-Quartz, Kaliber 1611:


Der Chrono-Quartz wurde 1976 anläßlich der Olympiade in Montreal auf den Markt gebracht, daher ist auf dem Gehäusedeckel neben dem Sea-„Monster“ auch das Wappen der 76er Olympiade zu sehen. Das Kaliber 1611 („Albatros“) wurde nur bei Omega im Chrono-Quartz eingesetzt und weist einige Besonderheiten auf. So kann der Stundenzeiger unabhängig von dem Minutenzeiger in Stundenschritten gestellt werden, der Minutenzeiger hingegen wird über einen Drücker in der Krone verstellt. Um die Batterielebensdauer zu verlängern, kann die obere LCD-Anzeige bei Nichtgebrauch der Stoppuhr stillgelegt werden, auf der unteren LCD-Anzeige läuft dann eine permanente Sekundenanzeige, die allerdings nicht automatisch mit der Analoguhr synchronisiert ist. Die LCD-Anzeige zeigt bei Stoppuhrbetrieb permanent Minuten (oben) und Sekunden (unten) an, kann aber kurzzeitig auf Stunden und 1/100 s umgeschaltet werden.

Übrigens habe ich mir damals als Schüler wegen dieser Uhr an so mancher Schaufensterscheibe die Nase plattgedrückt, aber der Chrono-Quartz kostete 1976 mehr als das Doppelte einer Speedmaster Professional mit Handaufzug und war unerreichbar.

Was mir allerdings noch fehlt ist das Verbindungsstück zu meiner „anderen“ Sammlung mit LCD/LED-Anzeigen (mehr Infos unter Die Rolex unter den Taschenrechnern: Hewlett-Packard) :


Und der „missing link“ ist natürlich:

(Quelle: hpmuseum.com)

Der (oder die?) HP-01……….

Gruß
Matthias