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  1. #61
    GMT-Master Avatar von justintime
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    Original von Jouissance
    Mit anderen Worten, die dunkle Seite des Individualismus ist eine Konzentration auf das Selbst, die zu einer Verflachung und Verengung des Lebens führt, daß dadurch bedeutungsärmer wird und das Interesse am Ergehen anderer vermindert.

    Statusobjekte sind in diesem Sinne ein hervorragendes Mittel um Grenzen zwischen Menschen zu ziehen und intentional Neid zu generieren, der dann wiederum jenes Spiegelbild des eigenen Selbst reflektiert, das man sich wünscht.

    Gerade aber im Gegenteil liegt für mich ein Faszinosum dieses Forums; eine Gruppe von Menschen unterhält sich in weiten Teilen ohne ein rudimentäres Konkurrenzgehabe über ihre Rolex-Leidenschaft. Das Lot des Meinungsaustauschs – Rolexuhren -, die dem Klischee nach eigentlich die Krönung allen Übels der Wettbewerbsgesellschaft sind, wird in den Mauern dieser Gemeinschaft neu definiert – als soziale Komponente, als emotionaler Fixpunkt, als Referenz für Geselligkeit. All jene Unbehagen, die man sonst mit der darwinistischen Leistungs- und Wegwerfgesellschaft verbindet – kehren sich hier ins Gegenteil – in einem Rolexforum; wer hätte das gedacht?

    na ja, das klingt mir mehr nach Rechtfertigung für eine Leidenschaft, die durch nichts zu rechtfertigen, respektive aufzuwerten ist. Nimm es lieber als menschliche Schwäche, dass man sich hier trifft anstatt möglicherweise relevantere Dinge zu betreiben. Hier trifft man sich unter nur in diesen einem Punkt Gleichgesinnten, einer in der Leidenschaft für ein überflüssiges Luxuxgut geeinten Gemeinschaft. Es ist schön, dass es dieses Forum gibt, aber es sollte nicht überhöht werden als sozialer Kristallisationskern von Gutsituierten, die sich hier voraussetzungslos und vorurteilsfrei "gesellig" begegnen dürfen. In Wahrheit ist man abgesehen von Ausnahmen einander fremd, dies gilt es zu berücksichtigen.

    Die Ahnherren der Frankfurter Schule hätten sich im Grab umgedreht ob dieses Rechtfertigungsversuches, da wo es nichts zu rechtfertigen gibt! Zur "Verdinglichung" in der Beziehung als entfremdendes Element tritt die dem benutzten Medium immanente sphärische Distanz hinzu. Oder keiner kennt keinen, aber alle reden miteinander über etwas Drittes, das niemanden zu etwas verpflichtet, abgesehen vielleicht von der Beachtung der Teilnahmeregeln.
    Gruß,
    Reinhard

  2. #62
    PREMIUM MEMBER Avatar von Smile
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    die frankfurter schule hat ein grosses problem, und das hat die herren um einiges
    vergnügen gebracht ... nicht in der negation liegt die schönheit verborgen, es ist
    die affirmation, oder mit eichendorff zu sprechen: das umarmen der welt !!!

    edit: um das thema rolex wieder zu implizieren, affirmation der schönheit. darum sind wir hier !!


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  3. #63
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    Original von justintime
    ....
    Die Ahnherren der Frankfurter Schule hätten sich im Grab umgedreht ob dieses Rechtfertigungsversuches, da wo es nichts zu rechtfertigen gibt! Zur "Verdinglichung" in der Beziehung als entfremdendes Element tritt die dem benutzten Medium immanente sphärische Distanz hinzu....

    Es geht nicht um Die Dinge sondern um die Beziehung zu den Dingen...


    "Die Arbeit an der Philosophie ist - wie vielfach die Arbeit in der Architektur - eigentlich mehr die Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht. (Und was man von ihnen verlangt.)" Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, 1931
    Martin

    Everything!

  4. #64
    GMT-Master Avatar von justintime
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    Original von Smile
    die frankfurter schule hat ein grosses problem, und das hat die herren um einiges
    vergnügen gebracht ... nicht in der negation liegt die schönheit verborgen, es ist
    die affirmation, oder mit eichendorff zu sprechen: das umarmen der welt !!!

    edit: um das thema rolex wieder zu implizieren, affirmation der schönheit. darum sind wir hier !!
    Du hast schon recht mit dem Eichendorff; geniessen können und dabei den Kontext nicht vergessen. Wo früher die "Dialektik der Aufklärung" aufgeschlagen lag, sollte jetzt vielleicht nicht nur der neueste Rolexkatalog liegen.
    Gruß,
    Reinhard

  5. #65
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    Meine Betrachtung ist eher psychologischer Natur und geht in Richtung "nicht loslassen können". Man (ich) sucht (suche) unterbewußt nach Dingen, die unsterblich sind und hält sich (ebenfalls unterbewußt) daran in der Hoffnung fest, zu bleiben. Rolex ist sicherlich aus jetziger Sicht unsterblich und verleiht also die Hoffnung, zu bleiben.

  6. #66
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    Original von Emil
    Meine Betrachtung ist eher psychologischer Natur und geht in Richtung "nicht loslassen können". Man (ich) sucht (suche) unterbewußt nach Dingen, die unsterblich sind und hält sich (ebenfalls unterbewußt) daran in der Hoffnung fest, zu bleiben. Rolex ist sicherlich aus jetziger Sicht unsterblich und verleiht also die Hoffnung, zu bleiben.


    aber, mein Lieber...du hast doch Kinder...


    mehr Unsterblichkeit geht nicht!
    Martin

    Everything!

  7. #67
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    Original von Mawal
    Original von Emil
    Meine Betrachtung ist eher psychologischer Natur und geht in Richtung "nicht loslassen können". Man (ich) sucht (suche) unterbewußt nach Dingen, die unsterblich sind und hält sich (ebenfalls unterbewußt) daran in der Hoffnung fest, zu bleiben. Rolex ist sicherlich aus jetziger Sicht unsterblich und verleiht also die Hoffnung, zu bleiben.


    aber, mein Lieber...du hast doch Kinder...


    mehr Unsterblichkeit geht nicht!
    Schon, aber gerade wegen der Kinder bleibt die Angst zu gehen, bevor die Kinder allein zu recht kommen.

    Hast Du Hau gelesen ? Ist wirklich gut. Schnee liest sich viel schwerer.

  8. #68
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    Es ist schön zu sehen, daß es hier doch vortrefflich weiter geht ! Es macht viel Spaß Eure Beiträge zu lesen. Chapeau.

  9. #69
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    Ich finde es vor allem "gruppenpsychologisch" spannend hier - selbst in dem etwas mehr als halben Jahr das ich hier bin, merkt man immer wieder wie Wellen durch das Forum gehen, erst war es die 1675, dann die 16700, dann die 1655 und sicher noch viele weitere....spannend, wie es einen selber mitreißt....wollte mir eigentlich nie eine Seadweller kaufen, plötzlich wird sie interessant, man denkt nach, recherchiert usw. usw. Ich könnte mir Rolex ohne irgendeine Community (meine jetzt nicht nur das Forum) eigentlich nicht vorstellen...nur die Uhr ist es sicher nicht....die Aura, das Aufladen durch die Besitzer hier spielt schon eine große Rolle....schön wenn man nie eine verkaufen muss......und eine Rolex ist einfach viel sexier als ein Haufen Geldscheine....
    CY, Christian
    Den Haien entrann ich
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    Aufgefressen wurde ich
    Von den Wanzen.
    (B. Brecht)


  10. #70
    Geprüftes Mitglied
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    Ist schon sehr interessant wie man sich dem Thema Uhren auch nähern kann.
    Freue mich schon auf weitere Beiträge.

    Gruß jan
    Gruß

    Jan

  11. #71
    PREMIUM MEMBER Avatar von Prof. Rolex
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    Vielleicht interessieren in diesem Zusammenhang auch die Gedanken eines bekennenden Pragmatikers:

    Ihr beschreibt hier in sehr umschweifender Weise die Auswirkungen, die das Rolex-Marketing als Idealfall ansehen und ganz einfach ausdrücken würde: 100 % Rolex-infiziert, Ziel erreicht!

    Der ganzen „Philosophie“ beraubt und rein pragmatisch betrachtet, hält allein die Tatsache, daß wir alle Rolex tragen wohl wenig Stoff für Philosophen, dafür aber um so mehr Stoff für Psychologen und Marketingexperten bereit. Diese würden versuchen uns zu erklären, daß wir alle einem Mythos erliegen, der über Jahrzehnte durch ein äußerst geschicktes Marketing mit dem dazugehörigen Image und Prestige aufgebaut wurde. Und dies sei völlig unabhängig von der Bildung oder dem Intelligenzquotienten der jeweiligen Rolex-Käufer. Eine absolute Meisterleistung, die ihresgleichen sucht. Das dies jetzt auch noch zu „philosophischen“ Betrachtungen führt, um die Leidenschaft für eine Uhrenmarke zu erklären, ist ein weiterer Beweis für das geniale Rolex-Marketing.

    Insofern kann hier durchaus noch weitere 30 Seiten philosophiert werden, aber auch dann werden nur weitere Bestätigungen der höchsterfolgreichen Rolex-Marketingstrategie folgen.

    Ich gebe allerdings gerne zu, daß ein Pragmatiker mit Philosophie nicht viel anfangen kann (von Kant vielleicht einmal abgesehen) und daher etwas befremdet und teilweise kopfschüttelnd die Beiträge in diesem Thread liest. Allerdings ist der von mir vertretene Pragmatismus auch nicht das allein selig Machende, denn durch die Reduktion auf das Nützliche und die daraus resultierende, zielgerichtete und konsequente Handlungsweise, werden Visionen, tiefgründige Betrachtungen und nicht zum Ziel führende Gedanken weitgehend vermieden. Ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler und bekennender Pragmatiker brachte dies einmal sehr prägnant auf den Punkt: Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.

    Nichtsdestotrotz meinen Respekt für diesen Thread, dessen tiefere Bedeutung mir aber wohl verschlossen bleibt.

    Gruß
    Matthias
    The difference between men and boys is the price of their toys.

  12. #72
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    lieber matthias,

    professor unrat landete im bett eines engels
    professor humbert humbert landete in lolitas bett
    faust in gretes
    goethe in vielen
    homo faber im bett seiner tochter

    der weg des pragmatikers führt also unweigerlich ins bett einer schönen frau. und da
    gehört er auch hin, zur genesung !!!



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  13. #73
    PREMIUM MEMBER Avatar von Prof. Rolex
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    Original von Smile
    lieber matthias,

    professor unrat landete im bett eines engels
    professor humbert humbert landete in lolitas bett
    faust in gretes
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    der weg des pragmatikers führt also unweigerlich ins bett einer schönen frau. und da
    gehört er auch hin, zur genesung !!!

    LOOOOL, dann besteht ja noch Hoffnung, daß sich mir dieser Thread nach erfolgreicher Genesung mittels eines kleinen „Umweges“ doch noch erschließt……..

    Gruß
    Matthias
    The difference between men and boys is the price of their toys.

  14. #74
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    Ein ehemaliger deutscher Bundeskanzler und bekennender Pragmatiker brachte dies einmal sehr prägnant auf den Punkt: Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.

    Ja Schmidt-Schnauze...der trug auch immer 'ne komische Mütze..


    Pragmatismus ohne Werte ist genau das...wertlos...

    Wenn du dich aber zu Werten bekennst...willkommen im thread...
    Martin

    Everything!

  15. #75
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    Original von Prof. Rolex
    Original von Smile
    lieber matthias,

    professor unrat landete im bett eines engels
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    der weg des pragmatikers führt also unweigerlich ins bett einer schönen frau. und da
    gehört er auch hin, zur genesung !!!

    LOOOOL, dann besteht ja noch Hoffnung, daß sich mir dieser Thread nach erfolgreicher Genesung mittels eines kleinen „Umweges“ doch noch erschließt……..

    Gruß
    Matthias
    Ich wünsche Dir dafür das Beste

  16. #76
    Double-Red Avatar von Mücke
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    Ist "Zeitschöpfung die zentrale Aufgabe aller Kooperationen zwischen Menschen"?

    Ich meine, die Bedürfnisse nach Kontakt und Anerkennung sind bedeutender.
    ... und Tschüss!

    Mücke
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  17. #77
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    Diese würden versuchen uns zu erklären, daß wir alle einem Mythos erliegen, der über Jahrzehnte durch ein äußerst geschicktes Marketing mit dem dazugehörigen Image und Prestige aufgebaut wurde. Und dies sei völlig unabhängig von der Bildung oder dem Intelligenzquotienten der jeweiligen Rolex-Käufer. Eine absolute Meisterleistung, die ihresgleichen sucht.
    Da ist sicher viel dran! Aber was ist schlecht daran? ich finde es durchaus einen Mehrwert, wenn ein Produkt gut verkauft wird und "aufgeladen" ist. Bei Rolex stimmt einfach das ganze Umfeld, Qualität, Unabhängigkeit, die Marke wird richtig gepflegt. Eine schlecht gemachte Werbung kann mir ein Produkt richtig verleiden.
    CY, Christian
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    (B. Brecht)


  18. #78
    Double-Red Avatar von OrangeHand
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    Dies ist in der Tat ein thread, welcher sehr interessante Beiträge hervorgebracht hat.


    Ich möchte hier nur 2 Zitate aufgreifen, die mich nachdenklich stimmen:

    Original von Mawal
    "Die Arbeit an der Philosophie ist - wie vielfach die Arbeit in der Architektur - eigentlich mehr die Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht. (Und was man von ihnen verlangt.)" Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, 1931
    Es ist immer wichtig, dass man permanent "an sich selbst" arbeitet. Diese Arbeit an sich selbst führt über den Weg der Selbsterkenntniss. Das, was man in sich ausgelotet hat muss jedoch nicht zwangsweise auch verändert oder bekämpft werden. "Erkenne dich selbst" bedeutet nicht "bekämpfe dich selbst". Sollte man an/in sich eine Affinität zu schönen Dingen, oder gar eine gewisse Neigung zur Eitelkeit entdecken, so kann man diese durchaus auch etwas Ausleben.


    Original von Jouissance
    Statusobjekte sind in diesem Sinne ein hervorragendes Mittel um Grenzen zwischen Menschen zu ziehen und intentional Neid zu generieren, der dann wiederum jenes Spiegelbild des eigenen Selbst reflektiert, das man sich wünscht.
    Wenn man sein tief in sich verankertes etwas eitle Selbst auslebt, so sollte man darauf achten, dass man es für sich selbst tut, ohne dabei seine Gegenüber auszugrenzen, oder zu verletzen. Statusobjekte -nicht nur gegenständlicher Natur, auch geistige Fähigkeiten- werden dann zu einem Abgrenzungsmittel, wenn man diese intentional in übertriebener Weise zur Schau stellt.

    Selbsterkenntnis kann nicht vollständig sein, wenn man allein sein inneres ich auslotet. Für ein Gesamtbild ist stets auch der Spiegel, den die Anderen einem vorhalten nötig. Es ist daher ein schwieriger Spagat zu vollbringen, wenn man für sich selbst zwar das Schöne dieser Welt geniessen möchte, ohne dass dieses als Angeberei, Abgrenzung oder Abgehobenheit missverstanden werden soll.
    Superlative Grüße, Frank

    "Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."

  19. #79
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Original von OrangeHand
    Dies ist in der Tat ein thread, welcher sehr interessante Beiträge hervorgebracht hat.


    Ich möchte hier nur 2 Zitate aufgreifen, die mich nachdenklich stimmen:

    Original von Mawal
    "Die Arbeit an der Philosophie ist - wie vielfach die Arbeit in der Architektur - eigentlich mehr die Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht. (Und was man von ihnen verlangt.)" Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, 1931
    Es ist immer wichtig, dass man permanent "an sich selbst" arbeitet. Diese Arbeit an sich selbst führt über den Weg der Selbsterkenntniss. Das, was man in sich ausgelotet hat muss jedoch nicht zwangsweise auch verändert oder bekämpft werden. "Erkenne dich selbst" bedeutet nicht "bekämpfe dich selbst". Sollte man an/in sich eine Affinität zu schönen Dingen, oder gar eine gewisse Neigung zur Eitelkeit entdecken, so kann man diese durchaus auch etwas Ausleben.


    Original von Jouissance
    Statusobjekte sind in diesem Sinne ein hervorragendes Mittel um Grenzen zwischen Menschen zu ziehen und intentional Neid zu generieren, der dann wiederum jenes Spiegelbild des eigenen Selbst reflektiert, das man sich wünscht.
    Wenn man sein tief in sich verankertes etwas eitle Selbst auslebt, so sollte man darauf achten, dass man es für sich selbst tut, ohne dabei seine Gegenüber auszugrenzen, oder zu verletzen. Statusobjekte -nicht nur gegenständlicher Natur, auch geistige Fähigkeiten- werden dann zu einem Abgrenzungsmittel, wenn man diese intentional in übertriebener Weise zur Schau stellt.

    Selbsterkenntnis kann nicht vollständig sein, wenn man allein sein inneres ich auslotet. Für ein Gesamtbild ist stets auch der Spiegel, den die Anderen einem vorhalten nötig. Es ist daher ein schwieriger Spagat zu vollbringen, wenn man für sich selbst zwar das Schöne dieser Welt geniessen möchte, ohne dass dieses als Angeberei, Abgrenzung oder Abgehobenheit missverstanden werden soll.
    Ich bin wirklich begeistert

    Insbesondere den Mut zur Selbstreflektion und zur Selbstkritik sollte man - in obigem Sinne - aufbringen, und das ist wohl eine der schwierigsten Übungen im Leben !

  20. #80
    ehemaliges mitglied
    Gast

    Pfeil RE: Ein Philosophie-Thread

    Rolex stellt in einer Zeit der Kurzlebigkeit wie heutezutage etwas Bestaendiges dar, was die meisten Menschen gewiss vermissen und ich kann mir gut vorstellen, dass unser inherentes Streben nach Stabilitaet und Sicherheit diejenigen, die eine Affinitaet zu Luxusguetern wie einer teuren Uhr haben, zu Rolex treibt. Rolex sieht seit Jahrzehnten gleich aus, auch wenn das Innenleben keinesfalls gleichgeblieben ist. Nicht nur findet man Stabilitaet in dem Erscheinungsbild, sondern auch in der Auffaelligkeit und in der Werthaltigkeit einer Rolex. Wer eine Rolex kauft, weiss dass sie morgen nicht werlos sein wird. Im Gegenteil, je nachdem welche Uhr er erwirbt, oder ob sie gebraucht oder neu ist, kann er damit rechnen, in einem gewissen Zeitraum einen Wertzuwachs, aber sicher einen sehr guten Werterhalt zu erzielen. Das geht nicht mit einer Seiko oder Casio. Klar, Rolex ist sicher auch eine Form der Abgrenzung in der Gesellschaft, weil es nur eine begrenzte Anzahl Menschen gibt, die sich etwas dermassen unnuetzes wie eine Uhr zu einem Preis eines gebrauchten Autos leisten koennen. Gleichzeitig findet aber auch eine soziale Identifikation mit einer Rolex statt, ein Zugehoerigkeitsgefuehl, das insbesondere durch etwas wie dieses Rolex Forum ausgedrueckt wird. Ich, nicht ich, sondern allgemein jemand in diesem Sinne, gehoere dazu, ich kann mir das leisten, und ich habe Freunde mit denen ich nicht nur das Interesse fuer eine Rolex teile, sondern auch andere gemeinsame Interessen identifiziere. Die Gleichgesinnten finden sich dann hier schnell zusammen in diesem Forum.

    Ich wollte bloss mal so meine Gedanken philosophischer Natur zu Rolex niederschreiben. Vielleicht faellt mir demnaechst noch mehr ein. Es wundert mich, dass es nicht ein vergleichbares Forum fuer Patek Besitzer gibt...

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