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  1. #1
    Gesperrter User
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    Reden Ein Philosophie-Thread

    Gewiß bezweifelt niemand von uns ernsthaft, daß in den modernen Konsumgesellschaften die brisante Dynamik einer Lustökonomie arbeitet, die sich der Bindekraft des Subjektes an Waren bedient. Aber was genau bringt eine Gruppe von scheinbar intelligenten Individuen erstens dazu, sich der Rolex-Uhr als Objekt der Begierde hinzugeben und zweitens darüber hinaus diese Leidenschaft mit anderen zu teilen, darüber zu kommunizieren?

    In meinem Thread erlaube ich mir diese beiden Fragen in eine Collage verschiedener Thesen zu übersetzen; ich tue dies freilich nicht ohne den Ehrgeiz zu hegen, eine Diskussion im Kontext dieses Forums anzuregen.



    Leon

  2. #2
    Gesperrter User
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    Themenstarter
    These I

    Zeitschöpfung war und ist die zentrale Aufgabe aller Kooperationen zwischen Menschen – die Zeit wurde von Menschen geschaffen, prägt triviale Alltagsentitäten und hohes Kulturgut gleichermaßen, gibt Rhythmus vor und setzt Grenzen. Es schein eben diese Zeitschöpfung zu sein, die in der Aura von Rolex neu verortet ist. Man faßt die mechanischen Kräfte der Uhr sowie ihre innere und äußere Präzision als metaphorische Systeme auf, die sich in einer Welt, in der ein Großteil all dessen was produziert wird, als Zeitgeistsklave etabliert und nur den Ansprüchen einer Momentaufnahme genügt. Rolex als Antipode zum Zeitgeist der Wegwerfgesellschaft? Ist „Rolextragen“ ein Statement gegen die Entzauberung der Welt durch instrumentelle Vernunft?

    Leon

  3. #3
    Gesperrter User
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    RE: Ein Philosophie-Thread

    Banal sind die Gründe!

    Treibt nicht schlichtweg der Wunsch nach Bewunderung den grössten Teil ins Forum? Was, so frage ich Dich, bringt sonst eine 20Jahre alte Submariner an Reaktionen in der realen Welt hervor? Wo kann man ungestraft Uhren vorzeigen, ohne als "Angeber" diffamiert zu werden? Was bringen Schätze, die man nicht zeigen kann? Dazu bedarf es eines kundigeren Publikums, als es die eigene Familie stellt.

    "Sooo ne alte Rolex, vergilbt....Gott bewahre, bin ich froh mir eine neue leisten zu können, wie Du hast auch noch DREI Uhren?"

    Für den Rest ist dies hier eine virtuelle Uhrenbörse! Preisfindung, Angebote, Technikdebatten und der Smalltalk aus den Zwischengängen.

  4. #4
    Day-Date
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    Hallo,

    Die Zeit, das wertvollste und knappste Gut, das uns Menschen zur Verfügung steht. Knapper als sämtliches Gold, Silber, PLatin, wertvoller als jeder Diamant.

    Jedem von uns ist nur ein begrenzter Vorrat davon zur Verfügung gestellt worden, nein sagen wir lieber geschenkt worden. Weder für sämtliches Geld dieser WELT, noch für jegliches Gut können wir uns mehr davon beschaffen.

    Wir sollten diesem Geschenk mit der grösstmöglichen Dankbarkeit, mit der tiefstmöglichen Wertschätzung
    und mit der grössten Demut zu der wir alle fähig sind begegnen.

    Wir reisen mit der Zeit, wir sind alle nur Gäste auf Zeit auf diesem wunderbaren Planeten. Wir solltem jeden Menschen der uns seine zeit schenkt zu tiefster Dankbarkeit verpflichtet sein.

    Die Zeit ist wie ein riesieger Strom , auf dem wir alle treiben, stetig im Fluss aund immer in Bewegung.

    Wir treiben auf diesem grossen Fluss und der Zustand den wir hier erleben, das ist unser Leben. Wir alle sind im grossen Strom der Zeit nur ein kleiner Hauch, eine Episode, denn die Zeit fliesst unaufhaltsam weiter.

    Mit jeder Sekunde die verstreicht, sollten wir uns bewusst sein, das unsere eigene Vergangenheit unaufhaltsam grösser und unsere eigene Zukunft ebenso unaufhaltsam kleiner wird.

    Freude, Liebe,Gelassenheit, Genuss und Leidenschaft sollten unser Leben prägen. Neid,Hass,Unruhe Verdriesslichkeit und Co. fresen unsrere Lebensfreude auf und sind wahre Zeitfresser.

    Wir sind alle auf die Erde gesandt worden, um Freude an unsrem Leben zu haben und nicht um daran zu verzweifeln, dazu ist das Leben viel zu schön und hält viel zu viel schöne Augenblicke für uns bereit, es gilt diese zu geniessen, mit grosser Freude und mit fröhlichem Herzen.

    Und wenn dann eines Tages unsere letzte Stunde geschlagen hat, wenn wir den letzten Satz im grossen Buch des Lebens vollendet haben und unser Schöpfer zu uns sagt:" Komm zu mir , deine Zeit ist vorbei".

    Dann halten wir Rückschau auf unser Leben und können dann beruhigt zu uns sagen: "Schön ist es gewesen !" Dann lächeln wir gütig und voller Freude, tun unseren letzten tiefen Atemzug, der nie zu enden scheint, treten vor das Tor zur EWIGKEIT UND finden Einlass in den ewigen Freiden.

    Das sind die Gedanken, die mir zu diesem Thema einfallen.

    Gruss an alle ZEitreisende

    Walti

    In Memoriam:Wastel,3.3.93-13.12.04
    Ich liebe alte Armbanduhren, sie sind zeugen einer längst verflossenen Zeit.

  5. #5
    Sea-Dweller Avatar von moby711
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    794
    Schön geschrieben Walti...

    Man sollte auf seinem Weg immer mal inne halten und schauen, wo bin
    ich, wo will ich hin, was hält mich auf, was ist unwichtig... wieviel Zeit
    bleibt mir noch für wichtiges...?

    Traurig ist es, wenn man am Ende seiner Reise zurückblickt und sich zu
    oft eingestehen muss, dass man die wesentlichen Dinge nicht von den
    unwesentlichen hat trennen können.

    Insofern sollte man von Zeit zu Zeit überdenken, ob die eigenen Mittel
    wirklich dafür geeignet sind, sich den Luxus einer (weiteren...) teuren
    Uhr zu leisten... und wieviel Zeit man aufwendet, sich in Cyberdialogen
    gegenseitig auszutauschen... ohne sich vielleicht jemals persönlich
    kennenzulernen...

    Diese zwei konkreten Beispiele fallen mir spontan ein für Geld- und Zeitfresser...

    Noch kann ich es mir persönlich leisten, meine Lebenszeit mit Schweizer
    Uhrmacherkunst am Arm zu versüssen und noch habe ich die Zeit für
    diese nette Art des Informationsaustausches...

    Schönen Tag
    Gruß Andreas

  6. #6
    Freccione Avatar von mac-knife
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    RE: Ein Philosophie-Thread

    Original von Mostwanted
    Banal sind die Gründe!

    Treibt nicht schlichtweg der Wunsch nach Bewunderung den grössten Teil ins Forum? Was, so frage ich Dich, bringt sonst eine 20Jahre alte Submariner an Reaktionen in der realen Welt hervor? Wo kann man ungestraft Uhren vorzeigen, ohne als "Angeber" diffamiert zu werden? Was bringen Schätze, die man nicht zeigen kann? Dazu bedarf es eines kundigeren Publikums, als es die eigene Familie stellt.

    "Sooo ne alte Rolex, vergilbt....Gott bewahre, bin ich froh mir eine neue leisten zu können, wie Du hast auch noch DREI Uhren?"

    Für den Rest ist dies hier eine virtuelle Uhrenbörse! Preisfindung, Angebote, Technikdebatten und der Smalltalk aus den Zwischengängen.
    RICHTIG!

    Alles Andere ist weitestgehend ein schönes Gedicht.

    Daß ROLEX die "Mutter" der hochwertigen Sportuhr ist, habe ich auch erst in diesem Forum begriffen - Dank dafür! Der Rest ist "unter Erleuchteten sein und gemeinsam Spass haben".
    MAC

  7. #7
    Yacht-Master
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    Ich denke die Gründe dafür können nicht pauschalisiert werden.

    Mir fällt da der Erhaltungstrieb ein.
    Versteckt im Unbewusstsein und doch vorhanden.
    Da es sogar in der Tierwelt die Konkurenz gibt, muß man sich halt durchsetzten.
    Das man das möchte, dafür kann man nichts. Das ist naturgegeben so.
    Aber anders als in der Tierwelt zählt in unsererem zivilisierten Breitengrad nicht mehr der sprichwörtliche Ellenbogen, sondern es läuft viel suptiler ab.
    Wie es abläuft, kann man leicht im meinungsmachenden Fernsehen erfahren. Dort wird einem dann eingetrichtert, dass man gut aussehen, reich und erfolgreich sein muß, um seinen Erhaltungstrieb befriedigen zu können.
    Also muß man sich in dieser Richtung etwas einfallen lassen.
    Wer kann oder will grenzt sich mit Statusprodukten ab.


    Meine zweite These lautet:

    Gleichheit ist schlimm. Ich bin besser als der andere. Nur nicht gewöhnlich sein. Nur nicht haben, was der Nachbar hat. Möglichst eins drauf.
    Leider kann ich nicht sagen, warum das so ist. Ich bin ja kein Psychologe. Aber das es so ist, das ist für mich unumstritten.
    Es hat nichts mit Geld und Vermögen zu tun. Man ist immer neidisch, auch wenn man zu den oberen Tausend gehört.

    Kann mich mal jemand aufklären, warum der Mensch diesen psychologischen Knicks hat? Ich negativiere es, da ich der Meinung bin, dass es eine seelisch, destruktive Einstellung ist. Die nicht erstrebenswert sein kann.


    Meine nächste These ist, dass in manchen Menschen ein Trieb steckt (auch in mir) sich mit schönen Dingen zu umgeben. Der eine trägt nur matten Stahl, grau in grau. Blos nicht auffallen.
    Und andere lieben die Farben, die Inszenierung, den Pömp und Aufmerksamkeit. Im Extrem der Dandy. (zu dem ich mich auf keinen Fall zähle)
    Was ist schön? Auslegungssache. Für viele halt eine Rolex.
    Obwohl ich mir da auch nicht sicher bin, ob da psychologisch nicht auch nachgeholfen wird.
    Man kennt das ja.
    Z.B. Puppen und Stofftiere. Warum kaufen sich Menschen sowas?
    Na weil sie Kulleraugen, eine hohe SAtirn und was weiß ich noch für Faktoen haben, bei denen bei den Menschen die Alarmglocken losgehen. Alarm, dass ist ja süß. Muß ich haben.
    Oder in der Autobranche. Kleinwagen für Frauen verkaufen sich besonders gut mit runden Scheinwerfern. Warum? Ist so. Steckt in der Natur des Menschen, bzw. hier der Frauen.

    Das ist ein schöner Threat.
    Bin gespannt, was daraus wird


    Gruß
    Markus

  8. #8
    E X P L O R E R Avatar von Passion
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    Wow.... ganz toller Thread.

    Obwohl ich mit 35kb mit modem unterwegs bin muss ich hier mal was schreiben, sogar die laptoptastatur hält mich nicht davon ab lol.

    Ich will gleich mal zu Leons Eingangspost Stellung nehmen und glaube der letzte Satz der ist es!

    In all den folgenden Thesen kann bspw. Ich mich nicht wieder finden.

    Ich denke man kann es relativ kurz auf den Punkt bringen.

    Die Philosophie über den Menschen der Rolex trägt, beziehungsweise Menschen die sich darüber in einem Forum austauschen kann dahingehend begründet werden, dass

    Diese Uhren
    Eine Konstanz inne haben, in Form, Funktion, Image und Wert, welche in der übrigen Produktwelt schwer zu finden sind, wenn überhaupt.
    Es ist daraus folgend, gerade für männliche Erdenbewohner ungemein schwer ist, sich mit hochwertigen Objekten „zu schmücken“ welche sich für andere unsichtbar tragen lassen. Eine Uhr ist dafür ideal.
    Dieser Mix aus Wert kombiniert mit Konstanz kombiniert mit Unauffälligkeit macht es für mich aus.
    Jeder noch so scharfe Anzug, der für den halben Uhrenwert angeschafft wurde, kann bei lockerem Lifestyle nach 3 Tagen bereits den Kindern oder anderen Umwelteinflüssen zum opfer gefallen sein lol. Es ist das einzige angenehm zu tragende Objekt, selbst innerhalb des Paradieses würde ich mich darüber freuen lol.

    Und ich möchte auch auf die Randthemen dahin beziehen, ich habe mir weder ein einziges mal im Leben die Nase an einer Uhrenhändlerscheibe plattgedrückt noch interessiert mich die Zeit noch interessiert mich Mechanik, weder habe ich von so nem Stahlklumpen geträumt.

    Es ist hingegen tausendmal spannender, ein mechanisches, stabiles „relativ werthaltiges“ „Schmuckobjekt“ bei sich zu haben als 5.000€ einstecken zu haben. Denn der Gedanke, das eine 35 jahre alte Rolex noch einen monetären Wert innehat und ein bspw. Laptop für 9000DM von 99 oder ein SL500 von 91 zwar ebenfalls wertvoll waren, aber es eben nicht mehr sind.

    Und die Gedankenaustauscharbeit eines Forums ergibt sich m.E. aufgrund obiger Themen ganz von selbst.

    Wobei ich behaupte, es gibt hunderte Intentionen für diese Erscheinung eine solche Uhr zu tragen.

    Konstanz, relative Werthaltigkeit, zusätzlich ein Produkt das man ohnehin hat oder braucht, Stabilität und Unaufdringlichkeit........ wenn das keine Grundlage ist!

    In einer extrem wachsenden Wirtschaft z.b. von 1972, so behaupte ich, wäre man mit diesen Attributen nicht zu fangen gewesen, oder warum waren 6263 oder 1655 nicht die Sammelobjekte schlechthin.

    Eine Werteverschiebung passiert bei uns..........
    Michael

    "If the world isn`t made for joy, it is made in vain" Shelton P. (Chavin de Huantar)

  9. #9
    Gesperrter User
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    Themenstarter
    macht weiter so ! Alle Posts bisher sind Gold wert... gut nachgedacht und schön formuliert. Wir werden sehen, ob der Thread die ZEIT überlebt...

    Leon


    Original von Bergmann

    Mir fällt da der Erhaltungstrieb ein. Versteckt im Unbewusstsein und doch vorhanden. [...] [es] wird einem dann eingetrichtert, dass man gut aussehen, reich und erfolgreich sein muß, um seinen Erhaltungstrieb befriedigen zu können. [...] Wer kann oder will grenzt sich mit Statusprodukten ab. [...] Man ist immer neidisch [...] Kann mich mal jemand aufklären, warum der Mensch diesen psychologischen Knicks hat? [...]

    Meine nächste These ist, dass in manchen Menschen ein Trieb steckt (auch in mir) sich mit schönen Dingen zu umgeben.
    Alle Deine Thesen scheinen auf ein Phänomen hinzudeuten, daß sich in der Diskussion um einen übersteigerten Individualismus niederschlägt.

    Freilich steht der Begriff „Individualismus“ für viele Errungenschaften nach der protestantischen Revolution, Aufklärung und Moderne; jedoch habe ich heute den Eindruck, in einer Gesellschaft zu leben, die sich selbst in ihrem Eigenbezug einsperrt.

    Mit anderen Worten, die dunkle Seite des Individualismus ist eine Konzentration auf das Selbst, die zu einer Verflachung und Verengung des Lebens führt, daß dadurch bedeutungsärmer wird und das Interesse am Ergehen anderer vermindert.

    Statusobjekte sind in diesem Sinne ein hervorragendes Mittel um Grenzen zwischen Menschen zu ziehen und intentional Neid zu generieren, der dann wiederum jenes Spiegelbild des eigenen Selbst reflektiert, das man sich wünscht.

    Gerade aber im Gegenteil liegt für mich ein Faszinosum dieses Forums; eine Gruppe von Menschen unterhält sich in weiten Teilen ohne ein rudimentäres Konkurrenzgehabe über ihre Rolex-Leidenschaft. Das Lot des Meinungsaustauschs – Rolexuhren -, die dem Klischee nach eigentlich die Krönung allen Übels der Wettbewerbsgesellschaft sind, wird in den Mauern dieser Gemeinschaft neu definiert – als soziale Komponente, als emotionaler Fixpunkt, als Referenz für Geselligkeit. All jene Unbehagen, die man sonst mit der darwinistischen Leistungs- und Wegwerfgesellschaft verbindet – kehren sich hier ins Gegenteil – in einem Rolexforum; wer hätte das gedacht?

  10. #10
    GMT-Master
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    Eine wirklich schön, interessante Frage.
    Ich glaube was mich dazu trieb mir eine Rolex zu zulegen, waren fast nur emotionale Gründe. Natürlich auch Dinge wie Prestige der Firma, aber hauptsächlich der Gedanke, etwas zu erwerben, was mich auf meinem Weg begleiten wird, das ich, wenn ich nicht zu schlecht damit umgehe, bis zum Ende tragen werde.
    Für mich ist meine Uhr einfach das wichtigste materielle Ding, das ich besitzte, meine Kleidung, auf die ich zwar auch Wert lege, ist mir z.B. nicht annähernd so wichtig wie dieses kleine Stück Zeit was ich jeden Tag am Arm trage.
    Dadurch, dass sie mich schon bei so vielen verrückten, merkwürdigen Erlebnissen begleitet hat, sind mit ihr soviele Assoziationen aus meiner Vergangenheit verbunden, wie mit nichts anderem.
    Ich bin einfach der Meinung, dass ich niemals, mit irgendetwas so viele Emotionen verbinden werde, wie mit meine Datejust, einfach weil sie bei so vielen wunderschönen und auch schrecklich traurigen Situationen dabei war.
    Ich würde nicht sagen, dass ich sie aus irgendwelchen tiefschürfenderen Gründen trage, wie dass sie etwas altes, bewertes und handwerkliches symbolisiert, in einer Welt, die darauf basiert, dass die verkauften Produkte in ein paar Jahren wieder völlig überholt und veraltet sein werden und man sich neue zulegen muss.
    Ich sage einfach nur, dass sie ein kleiner Begleiter ist, bei all dem Mist und der Sch**ße die mir so im Leben passiert und sie dadurch fast einbisschen ein Symbol geworden ist für all die schönen Momente, an die ich mich später und auch jetzt erinnere.
    Und ich bin der Meinung, dass diese Momente, das wichtigste im Leben sind...in irgendeinem Stück kam mal der Satz vor "Und ist nicht ein Moment des Glücks genug für ein ganzes Leben?"
    Ich meine die antwort ist ja, diese Momente können einen wieder aufbauen und erheitern, aber auch sehr wehmütig und traurig machen, wenn man an sie denkt und die Rolex war eben bei all dem dabei.
    Weniger das Wort Rolex auf dem ZB macht sie für mich zu etwas besonderm, mehr was sie für mich bedeutet und symbolisiert macht sie dazu, ich glaub das steht so in etwa sinngemäß auch im "Kleinen Prinzen", dass die für etwas verwendete Zeit etwas besonders für dich macht, daher rührt auch das Zitat "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar."
    Naja, ich hoffe das ganze wirkt nicht zu kitschig und zu dick aufgetragen, aber das ist eben meine Meinung, bin bisschen sentimental.

    Gruß Luki
    das "EINZIGSTE" gibs es nich!

    Gruß Luki

  11. #11
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    RE: Ein Philosophie-Thread

    Rolex ist ein Statussymbol...und zwar ein extrem Markantes...


    Wer Rolex trägt, grenzt sich offensiv ab....gegenüber Vielen.


    Wer Rolex trägt, erklärt bzw. postuliert Zugehörigkeit gegenüber wenigen.


    Das Rolexforum befriedigt das postulierte Zugehörigskeitsbedürnis außerordentlich erfolgreich.


    Hätte ein Parekforum ähnlichen Erfolg...wohl kaum...den Patek-Träger sind jenseits von Postulieren...
    Martin

    still time to change the road you're on

  12. #12
    Freccione
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    RE: Ein Philosophie-Thread

    Lasst es mich mit weniger philosophischen Worten versuchen. In uns steckt das starke Bedürfnis zu jagen und zu sammeln. Für unsere Jagd brauchen wir weder Pfeil und Bogen noch eine Steinschleuder sondern Wissen, Erfahrung, Bauchgefühl und gute Empfehlungen. Wir wollen geistig aktiv sein. Wir könnten auch seltene Kunst, Autos, Kleider oder Kakteen sammeln. Viele alternative Sammelobjekte brauchen enorm viel Platz und können wenn überhaupt weit weniger oft und lang gebraucht, genossen oder einfach nur betrachtet werden. In einer schnelllebigen, digital- und stromgeprägten Welt bildet die mechanische Uhr einen willkommenen Ausgleich. Ohne Austausch mit Gleichgesinnten gestalten sich die Fortentwicklung und das Vorankommen beschwerlich und der Weg ist mit noch mehr Fehlern und Rückschlägen übersät. Wer teilt nicht gerne Freud und Leid? Wann wurden wie viele von welchen Modellen hergestellt, welche Werke ticken im innern und welche Besonderheiten gilt es sonst noch im Detail zu beachten: welche Gehäuse, Lünetten, Gläser, Zifferblätter, Zeiger, Kronen, Anstösse, Bänder und Schliessen gibt es? Haben verschiedene Zulieferer während desselben Zeitraums dasselbe Teil geliefert und falls ja, wie zeigen sich die Unterschiede? Wie kann das Objekt der Begierde bestmöglich erhalten werden und wo gibt es Ersatzteile und gute Uhrmacher? Aber warum jagen wir gerade Rolex und nicht irgendwelche Uhren einer anderen Manufaktur? Ist es das einfache und gleichzeitig wunderschöne, zeitlose Design, welches sich über all die Jahre nie der Mode unterworfen hat? Spricht uns diese Kontinuität unbewusst so stark an? Sind es das Renommee und die Aura, welche die Marke umgeben und falls ja, wie sind sie entstanden? Sind es die ungeschlagenen, robusten Werke und deren uneingeschränkte Alltagstauglichkeit? Ist es die Tatsache, dass es von keinem anderen Hersteller nur annähernd so viele alte Uhren gibt, die noch immer einwandfrei ihren Dienst tun?

  13. #13
    Sea-Dweller
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    RE: Ein Philosophie-Thread

    Das ist wirklich ein interessanter Thread mal über Rolex Uhren und deren Besitzer zu philosophieren

    Für mich ist der Erwerb einer Rolex Uhr ein weit gestecktes Ziel, das ich solange verfolge, bis ich es erreicht habe.

    Rein rechnerisch musste ich für die Day-Date rund 5 Monate arbeiten.

    Nimmt man die fixen Ausgaben eines jeden Monats hinzu, so erstreckt sich die Wartezeit schier ins Unermessliche, und die Geduld wird auf eine harte Probe gestellt.

    Ich habe mich in dieser Zeit nicht selten dabei ertappt, nur schweren Herzens für andere Dinge Geld aus zu geben, da dies mein angestrebtes Ziel wieder in die Ferne rücken ließ.

    Doch eines schönen Tages lag sie vor mir auf dem Tisch, eine Rolex Day-Date aus GG in Ridengravur mit Schnee weissem Zifferblatt

    Nachdem wir beide uns eine ganze Weile ausführlich betrachtet hatten, begann wir uns aneinander zu gewöhnen.

    Da Gold etwa 2,5 mal so schwer wie Stahl ist, stellt die Day-Date trotz ihres eher zierlichen Erscheinungsbildes von der Masse her einen gewaltigen Klotz dar.

    Meine Kollegen wissen von meiner Leidenschaft zu Rolex Uhren und fragen desöfteren neugiering nach.

    Als ich ihnen die 18248 auf Wunsch zeigte, gingen sie zu meinem Erstaunen erst einmal respektvoll 3 Schritte zurück, um sich danach erneut an zu nähern und die Uhr zu begutachten.

    Ein Kollege drückte es passend aus, als er sagte, in einer mechanischen Uhr schlägt ein Herz, das man hört, sie lebt.

    Ich glaube es sind die Attribute "lebendig", "klein", "schön", "wertvoll", aber auch "schutzbedürftig", die eine Rolex Uhr zu dem machen, was sie ist, nämlich zu einem Begleiter fürs Leben.
    Spinat schmeckt am besten, wenn man ihn unmittelbar vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt!

  14. #14
    GODFATHER Avatar von Mawal
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    RE: Ein Philosophie-Thread

    Rolex stellt im Prinzip seit 50 Jahren die gleichen Uhren her...


    ...nur permanent verbessert und weiterentwickelt...


    Keine andere Uhrenmarke steht so für Beständigkeit, Zuverlässigkeit und Präzision...


    Wundert es dass andere Marken, die ähnliches reklamieren können, wie etwa Montblanc hier hoch im Kurs stehen?
    Martin

    still time to change the road you're on

  15. #15
    Day-Date
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    Hallo,

    für mich ist dieser thread der Thread des Jahres 2006. Mit weitem Abstand was den Inhalt und die Substanz, sowie den Tiefgang betrifft unübertroffen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und meine, hier einen der besten Threads, der hier je verfasst worden ist gelesen zu haben.

    Dem Themenstarter meine allergrösste Hochachtung für diese tolle Idee und allen die gepostet haben meinen tief empfundenen Dank für die schönen Gedanken.

    Bin schon ganz gespannt, welche Posts noch folgen werden. Bitte weitermachen.

    Gruss an alle Zeitreisende

    Walti

    In Memoriam:Wastel,3.3.93-13.12.04
    Ich liebe alte Armbanduhren, sie sind zeugen einer längst verflossenen Zeit.

  16. #16
    Gesperrter User
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    Themenstarter
    Original von walti
    Bin schon ganz gespannt, welche Posts noch folgen werden. Bitte weitermachen.
    Dein Lob Walti geb ich an alle ab, die sich bisher so gedankengewandt und schönsprachig beteiligt haben. Weiter so !

    Leon

  17. #17
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Ich habe mir alles durchgelesen......aber warum?

    Ist doch ganz einfach, was man mag ist auch gerne Mittelpunkt von Diskusssionen, am besten unter Gleichgesinnten......

    Alles andere ist Wortspielerei.....

  18. #18
    ganz ehrlich :

    ich habe probleme deine schrift zu lesen Jouissance ...

    sorry.


    p.s.: schöne conclusio björn.

  19. #19
    Yacht-Master
    Registriert seit
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    2.026
    Original von moby711


    wieviel Zeit
    bleibt mir noch für wichtiges...?

    Traurig ist es, wenn man am Ende seiner Reise zurückblickt und sich zu
    oft eingestehen muss, dass man die wesentlichen Dinge nicht von den
    unwesentlichen hat trennen können.

    Hallo moby,

    ich habe darüber nachgedacht, welche These du hier aufgestellt hast.

    Und es ist mir ein Bedürfniss zu schreiben, dass ich nicht mit dir übereinstimme.

    Viele Krankheiten würden garnicht existieren, wenn man sie sich nicht selbst bescheren würde.
    Auslöser von manchen Krankheiten ist Stress. Und den Stress macht man sich selbst, psychischen Stress möchte ich ihn nennen.

    Kurzum:
    Schaut nicht zurück und habt negativen Dinge vor Augen.
    Warum?
    Da man an dem Tag in der Vergangenheit buwußt gehandelt hat. Gerechtfertigt durch subjektives abhandeln von Vor- und Nachteilen.
    Damit will ich sagen: die Entscheidungen die Ihr in der Vergangenheit getroffen habt, die sich auf eure weitere Zukunft auswirkten, hatten und haben vollste Daseinsberechtigung.
    Ihr hattet zu diesem Tag diese (beschränkte) Intelligenz, dieses Gefühl im Bauch, (welches euch von Gott? (sagen wir hier besser: "Universum") mitgegeben, durch eure Familie und soziales Umfeld erstellt wurde) für das ihr gar nichts könnt.

    Der Wille mag frei sein, aber im Grunde sind wir nur fleischgewordene Marionetten unserer Psyche, (welche sich aber beeinflussen lässt)

    Was erzähle ich eigentlich hier?

    Ich möchte die These aufstellen, dass es von anfang an vorgegeben war, noch bevor ihr es wußtet, dass ihr mal eine (Rolex)Uhr tragen werdet.
    Man kann, was man ist, nicht wirklich beeinflussen.
    Also darf man auch nicht über "nicht vollbrachtes, oder erreichtes" in der Vergangenheit betrübt sein.

    Moby und all,
    was haltet ihr davon?


    fragt
    Markus

  20. #20
    ehemaliges mitglied
    Gast
    Original von Bergmann


    Ich möchte die These aufstellen, dass es von anfang an vorgegeben war, noch bevor ihr es wußtet, dass ihr mal eine (Rolex)Uhr tragen werdet.
    Man kann, was man ist, nicht wirklich beeinflussen.
    Also darf man auch nicht über "nicht vollbrachtes, oder erreichtes" in der Vergangenheit betrübt sein.

    Moby und all,
    was haltet ihr davon?


    fragt
    Markus
    Ich finde, du bist ernsthaft krank! Das meine ich total ernst......überleg mal, was du da schreibst.....

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