Ich weiß nicht, woher das Märchen kommt, daß Gold so wesentlich empfindlicher gegen Kratzer ist im Vergleich zu Stahl. Die Ritzhärte ist so unwesentlich unterschiedlich, daß es im Alltagsgebrauch kaum eine Rolle spielt. Was Gold zerkratzt, zerkratzt auch Stahl. Stahl mag robuster im Bezug auf Zugfestigkeit etc. sein, was evtl. irgendwann mal eine Rolle hinsichtlich der Dehnung des Bandes spielen mag, aber das hat in erster Linie was mit der Besonnenheit des Trägers zu tun.

Auch die Verarbeitungsleichtigkeit ist nebensächlich - oder meint jemand ernsthaft, daß eine Golduhr einfacher herzustellen ist als eine Stahluhr? Bei der Politur tut man sich bei Gold etwas leichter, aber das spielt in der maschinellen Verarbeitung eine zu vernachlässigende Rolle.

Und selbstverständlich macht Gold eine Uhr besser - immerhin ist Gold ein Edelmetall, das einzige farbige Edelmetall der Welt, unvergleichlich in Optik, Haptik und seinen Eigenschaften und Stahl ist nur Stahl

Warum also sind Golduhren so viel teurer? Sind sie doch garnicht mehr - das prozentuale Verhältnis in den letzten Jahren im Vergleich zwischen Gold und Stahl geht klar zu Lasten des Stahls. Eine Goldene DayDate war in den 80ern ca. 8x so teuer wie eine Stahlrolex (vgl. die US-Preislisten, die hier immer mal wieder gepostet werden), heute nur noch gut 4x so teuer. Nagelt mich nicht auf die genauen Relationen fest, aber die generelle Richtung stimmt.

Uhren dieser Kategorie werden nun mal nicht kalkuliert, sondern positioniert - die Entstehungs- und Materalkosten selbst spielen kaum eine Rolle - ein Grund, warum bisher kein nennenswerter Uhrenhersteller seine Preise an die gestiegenen Goldpreise angepaßt hat.