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  1. #1

    Politur... machen wir uns vielleicht zu sehr verrückt?

    Hallo, liebe Mitstreiter,
    als ich vor knapp 20 Jahren in dieses schöne Forum kam, war die Frage, ob ne Uhr poliert ist eher ein Randthema ( so meine Erinnerung).
    Heute geht es in fast jeder Kaufberatung zentral um dieses Thema.
    Manch um Rat Fragender gerät regelrecht in Panik und misst aus allen möglichen Perspektiven die Breite der Hörner und erleidet fast einen Nervenzusammenbruch , wenn bei den durchbohrten Hörnern der Federsteg heraus schaut.
    Auf der anderen Seite werden verschrammte Uhren als " unpoliert" gepriesen.
    Bei anderen Marken , wie Panerai oder IWC , kenne ich eine solche Hybris nicht.
    Versteht mich bitte nicht falsch , ne "rundgelutschte" 5-stellige gefällt mir auch nicht ( wobei ich mich frage, welche Intensität der Politur notwendig ist um runde Hörner zu erzeugen, bestimmt keine 3 Gehäuserevisionen in Köln), aber eine behutsam polierte Uhr ist mir lieber als eine vermackte, die noch ne Kerbe im Horn hat, weil der Vorbesitzer irgendwo betrunken gegengeschlagen ist.
    Beste Grüße, Thomas
    Beste Gruesse , Tom

  2. #2
    Yacht-Master
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    Wer die Frage nach unpoliert stellt oder nicht der outet sich schon mal mit Nicht Wissen
    Das sieht man oder nicht und es ist mir unerheblich solange die Substanz der Uhr passt

  3. #3
    Super-Moderator Avatar von NicoH
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    Keine Rolex ist unpoliert. Wäre sie unpoliert, würde sie nicht so glänzen. Die Frage ist daher eigentlich nicht "unpoliert vs. poliert", sondern "gut poliert vs. schlecht poliert".

    Bis zu den fünfstelligen Referenzen wurden die Gehäuse im Werk von Hand poliert, und da gibt es natürlich Differenzen: Manche Uhr hatte dann mehr Material, manche weniger. Und hieran machen viele dann das Kriterium "poliert" oder "unpoliert" fest: Ist eine Uhr geringfügig schmaler, könne sie nicht mehr "unpoliert" sein, dabei befindet sie sich möglicherweise exakt im Auslieferungszustand.
    Ich will Immos, ich will Dollars, ich will fliegen wie bei Marvel.

  4. #4
    Oyster
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    Ich war froh, dass ich meine 16610T Submariner im "unpolierten" Zustand bekommen habe. So ärgere ich mich nicht über neue Macken, die ich verursache.
    Meine Ex 1 Ref. 114270 wurde bereits einmal in Köln behutsam aufbereitet, danach wieder getragen. Und in dem Zustand habe ich sie dann auch bekommen. Mit Deskdive Spuren und leichten Kratzern. Und ja, mir geht es weniger um aufbereitet vs. nicht aufbereitet sondern vielmehr darum, dass ich entscheide wann mir das optische Erscheinungsbild nicht mehr gefällt.

    Jm2C

  5. #5
    Submariner Avatar von knieschleifer
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    Danke für die bisherigen Antworten
    Beste Gruesse , Tom

  6. #6
    Datejust
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    Ich glaube die Quintessenz liegt darin mit den Spuren des Tragens solange zu „leben“ bis es einem nicht mehr gefällt und dann eine professionelle Aufbereitung anzugehen.

  7. #7
    PR MI M MEM ER Avatar von AndreasS
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    Unpoliert ist für mich eine Uhr, die unten noch die scharfe Kante hat, so dass man mit dem Fingernagel entlang fahren kann ohne abzurutschen.

    Das ist z.B. bei meiner Sub und meiner 18038 so.
    Bin das Sprachrohr für Menschen mit starkem Dialekt.

  8. #8
    PREMIUM MEMBER Avatar von Edmundo
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    Das ist aber nicht bei jeder unpolierten Uhr so. Insofern ist das kein ausreichendes Kriterium.

    Unpoliert heißt, nicht nach dem (Erst-)Verkaufen poliert. Und außer, man ist der Erstbesitzer, kann man das gar nicht mit Gewissheit sagen. Zum einen gibt es extrem schonende Polituren, so dass man das gar nicht sieht, zum anderen ist es genauso, wie Nico sagt, dass Uhren eben von Hand früher poliert wurden und von daher es auch Unterschiede gibt. Zudem wird mit Laser heute so viel wieder aufgetragen und aufgehübscht, so dass es auch inzwischen hier schwierig wird.

    Im Grunde genommen ist es aber auch egal, wichtig ist doch nur, dass das Gehäuse noch genügend Substanz hat und nicht viel Material verloren hat. Ob die Uhr da nun mal leicht überpoliert ist oder nicht, ist doch zweitrangig. Wenn die Uhr top aussieht, ist das doch völlig ausreichend.

  9. #9
    PR MI M MEM ER Avatar von AndreasS
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    Ja, da hast Du Recht.
    Bin das Sprachrohr für Menschen mit starkem Dialekt.

  10. #10
    Double-Red Avatar von kurvenfeger
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    Eben. „Unpoliert“ heißt soviel wie „so ausgeliefert“. Polituren gibt es von schlecht bis richtig gut, viel/wenig Material weg, Schliffbild wie Original/ zu grob/ zu fein, etc.
    Unpoliert kann, wenn wahrheitsgemäß angegeben, diese Bedenken eindämmen. Gerade 4- und 5-stellige Referenzen leiden schnell unter zu grobem Materialabtrag. Daher lasse ich meine Uhren nie polieren, sollen sie halt ein paar Kratzer haben, gehört dazu.
    Aloha,
    Can
    I am the REAL Checker Can!
    Gibt‘s das auch mit Approved?
    GN

  11. #11
    Daytona Avatar von peterlicht
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    Bei einer Revision würde ich nicht das Gehäuse aufbereiten lassen - every scratch tells a story (wenn er von mir ist). Beim Kauf will ich schon eine "neue" d.h. gut gemachte Uhr kaufen
    Servus
    Tom

    Wäre ich der Konjunktiv, hätte ich mehr Würde.

  12. #12
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    Am meisten stört mich wenn Uhren als „unpoliert“ angeboten werden, nicht einen kleinen Micro-Kratzer oder diese unvermeidlichen swirls auf den hochglanzpolierten Oberflächen haben aber das Band hat sehr sehr deutlichen Stretch … da fühl ich mich direkt verarscht.

    Wenn die „Politur“ bei Rolex oder beim Konzi gemacht wird, dann kann wohl kaum jemand den Materialabtrag messen weil der im Zehntelbereich liegt. Um korrekt zu messen, müsste das Gehäuse in eine Halterung gespannt werden und mit einer Messuhr abgetastet werden. Die digital Schublehre ist zu fehlerbehaftet weil z.b. die Flächen nicht parallel sind etc. Streng genommen wird auch nicht mehr poliert wie früher sondern geläppt. Durch diese Technik (Läppmaschine) bleiben Kanten scharf und der Abtrag ist sehr gering und gleichmäßig. Tiefe Kratzer werden schon seit ein paar Jahren gelasert, da war früher beim Schleifen mal ein halber Millimeter weg damit der Kratzer raus war.

    Was den Leuten für ein Mist erzählt wird und welche Mythen rumgeistern ist wild! Eine Uhr kann man polieren und ich würde eine moderne Rolex auch beim Service polieren lassen.

  13. #13
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    Und wenn die Uhr richtig zerschrammt ist und die Kanten total rundgelutscht sind, dann würde ich die Uhr erst recht „polieren“ lassen - der Korrekte Begriff lautet dann jedoch aufarbeiten lassen.

    Da gibt es Künstler die aus der größten Möhre eine ganz selten getragene Uhr im Bestzustand zaubern.

  14. #14
    PREMIUM PFÄLZER Avatar von heintzi
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    Ich sehe das auch nach Jahren nicht immer eindeutig, insofern ist es mir egal. Ich kenne nur "gefällt" oder "gefällt nicht" - so wie bei Weinen nur "schmeckt" oder "schmeckt nicht". Man lebt gut damit
    Es grüßt der Stephan


  15. #15
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    Ich trage meine neu gekaufte 116710LN nun seit 2017. Und das sieht man ihr auch an. Da ich nicht vorhabe diese Uhr zu veräußern, ich halte sie nach wie vor für eine der schönsten Rolex, stellt sich mir die Frage eigentlich kaum. Ich bin der Meinung, wenn die erste Revision fällig ist, dann komplett. Inkl. Aufarbeitung. Das ist ja gerade das schöne, nach 10+ Jahre gibt es dann eine praktisch neue Uhr zurück. Freue ich mich jetzt schon drauf.

    Ich finde auch nicht dass Macken eine Geschichte erzählen oder irgendwie erhaltenswert sind. Vor kurzen bin ich mit der Schließe an einem Edelstahltürgriff langgeschrammt. Was soll mir das später mal sagen außer "wie blöd war das denn"? Eine Beule in meinem Auto erachte ich auch nicht als normale Gebrauchsspur, die müsste weg, ganz einfach.

    Ich würde auch keine gebraucht Uhr mit deutlichen(!) Macken und Kratzern kaufen. Und ich trage eine vermackte Urh auch nicht entspannter als ich es sowieso tue.

  16. #16
    Zitat Zitat von premutos Beitrag anzeigen
    Ich trage meine neu gekaufte 116710LN nun seit 2017. [...] Das ist ja gerade das schöne, nach 10+ Jahre gibt es dann eine praktisch neue Uhr zurück. Freue ich mich jetzt schon drauf.
    100% Zustimmung. Hatte meine absolut abgerockte und lieblos getragene 16610 Sub Baujahr 1998 nach 22 Jahren revisionieren lassen. Das arme Ding sah völlig fertig aus und ich habe eine nahezu "neue" Uhr aus Köln zurückbekommen. Das hat mich mega gefreut, die handwerkliche Aufarbeitung war perfekt. Hatte auch damals hier Fotos reingestellt. Der einzige Unterschied zu vorher ist, dass ich sie seitdem mit deutlich mehr Würde und Respekt trage, damit sie "schön" bleibt. Würde ich immer wieder so machen.

  17. #17
    Submariner
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    Ich poliere die Uhren, die ich trage, auch nicht nach. Die Vintage DJ habe ich ohne Aufbereitung des Gehäuses gekauft, die hat die eine oder andere kleine Schramme. Nur das Plexi war neu. Das hat inzwischen einen Kratzer bekommen, den ich dann selber mit Zahnpasta auspoliert habe. Am Plexi stören mich Kratzer.

    Aber Gehäuse polieren käme mit nur beim Verkauf einer teuren Uhr in den Sinn. Und dann nach rein finanziellem Aspekt: Wenn dabei mehr Aufpreis rausschaut, als die Politur kostet, dann lohnt es sich. Und sonst nicht.

  18. #18
    Double-Red Avatar von obiwankenobi
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    Zitat Zitat von heintzi Beitrag anzeigen
    Ich sehe das auch nach Jahren nicht immer eindeutig, insofern ist es mir egal. Ich kenne nur "gefällt" oder "gefällt nicht" - so wie bei Weinen nur "schmeckt" oder "schmeckt nicht". Man lebt gut damit
    Das sehe ich auch so.

    Alles andere verschafft nur unnötig schlaflose Nächte.
    Glaube nicht alles, was Du denkst!

  19. #19
    Day-Date Avatar von klazomane
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    Unpoliert, PTM, Schutzfolien, Serviceglas, NOS, LC, Blutrinne, usw.
    Machen wir uns nix vor; das ist hier schon ein gutes Stück weit ein Fetisch-Forum...
    Gruß, der Carsten

  20. #20
    Zitat Zitat von klazomane Beitrag anzeigen
    Unpoliert, PTM, Schutzfolien, Serviceglas, NOS, LC, Blutrinne, usw.
    Machen wir uns nix vor; das ist hier schon ein gutes Stück weit ein Fetisch-Forum...

    "Blutrinne" kannte ich noch nicht, gefällt mir. Das hat so etwas brachiales...

    Und ja, wir sind hier größtenteils Uhren-Nerds. Sozusagen Star Trek fürs Handgelenk

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