Jeder der Konzis sieht sich mit mehr Nachfrage als Angebot konfrontiert. Gleichzeitig soll die Produktionsmenge bei 70k pa bleiben. Würde Patek nicht Händlern kündigen und damit auf deren Kunden verzichten (!), würde sich die Wartezeiten weiter verlängern für alle, was die Preisspirale weiter anheizt, was weitere Kaufwillige anzieht, die ne schnelle Mark wittern, was die Wartezeiten weiter verlängern für alle, was die Preisspirale weiter anheizt, was weitere Kaufwillige anzieht, die ne schnelle Mark wittern, was die Wartezeiten weiter verlängern für alle, was die Preisspirale weiter anheizt, was weitere Kaufwillige anzieht, die ne schnelle Mark wittern, was die…

Patek bleibt also nichts übrig, als sich gezielt der Nachfrage zu entziehen, um die Absurdität des Markts einzubremsen. Mir fällt zumindest, wie Thierry Stern wohl auch, keine bessere Lösung ein.
Zur Hypebekämpfung finde ich es nachvollziehbar, dass Patek sich auf dem Gebrauchtmarkt umsieht und gerade im Hype-Segment Uhren aufkauft. So können sie nachvollziehen, wo die Uhr verkauft wurde. Es ist nichts neues, dass einigen Konzessionären der Vorwurf gemacht wurde, dass sie über Mittelsmänner oder Handel „gebrauchter“ Uhren vom Hype profitieren wollen. Dieser Eindruck kam hier im Forum auch schon auf, z.B. ggü einem AP Konzi im Ruhrgebiet. Wenn Konzessionäre den Graumarkt und Flipper bedienen, befeuern sie den Hype, den Patek vermeiden will. Patek möchte Kunden, die die Uhren behalten und je länger desto besser. Ich finde das alles andere als arrogant, sondern besorgt um den Kundentypus, der die Manufakturen über die Zeit gerettet hat, die nicht so goldig war wie diese.

Gleichzeitig lese ich aber auch, dass Patek eine neue Produktlinie mit neuem Werk im unteren Preissegment (relativ für Patek natürlich) innerhalb der nächsten 12 Monate lanciert. Das finde ich sehr spannend und clever, denn ein paar neue Kunden muss man natürlich aufbauen, sonst stirbt die Kundschaft irgendwann aus und man selbst auch.

Also, wie die 70.000 Uhren verteilen? 30% weniger Händler erlaubt 30% Neukunden bei den Händlern, die Patek den größten Anteil Nicht-Flipper bietet. Soviel Nachfrage haben die locker und weil sie ja dann 30% mehr Uhren bekommen - und damit mehr Geld verdienen - kann man auch Besonderheiten verlangen, z.B. eine reine Patek-Boutique, mit top geschultem Personal, das sich Zeit nehmen kann usw. und dadurch noch mehr des gewünschten Kundentyps findet.

Mein Eindruck ist, dass Thierry Stern schlicht stabilen, kontinuierlichen Betrieb anstrebt, statt Hype, der dann schneller vorbei ist, als es den dafür aufgebauten Produktionskapazitäten gut täte. Ich kann das gut verstehen und finde es als Familienunternehmer so vernünftig wie weitsichtig. Ich habe schonmal in einem Unternehmen gearbeitet, dass das anders gesehen hat und in den schnellen Niedergang trieb, als der Hype vorbei war.