Ich schätze es geht wirklich um ein jüngeres Publikum. Sieht man ja mittlerweile überall, sei es in der Mode oder bei Autos, da möchte auch kaum noch jemand die E-Klasse mit Wurzelholz Interieur haben.
Andererseits gab es zB in den 70 igern auch schon Modelle, die etwas schräg anmuten, aber ihrer Zeit voraus waren.
Ich schätze mich auch eher als konservativ ein, finde die Richtung, in die sich Rolex zu entwickeln scheint, aber grundsätzlich gut.
Beste Grüße, Holger
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29.03.2023, 17:07 #1
Quo Vadis Rolex? - Mir wird's langsam zu bunt...
Das Geheimnis um die 2023er Neuheiten ist seit wenigen Stunden bzw. Tagen gelüftet und quasi seit dem Moment der ersten Betrachtung runzel ich mir die Stirn, ob das Gezeigte in die Richtung geht, die ich mir bisweilen vorgestellt habe, wenn ich an die Marke Rolex denken muss.
Bisher fand ich die Marke und deren Produktportfolio eines Fels in der Brandung, was Zuverlässigkeit angeht.
Es wurde stets weiterentwickelt, wobei die Linie eindeutig erkennbar war - ein hellblauer Zeiger bei der Yacht-Master, ein verlaufendes Cameron-Blatt, die Rotschrift der aktuellen Sea-Dweller oder auch die Datumslupe (Zitat Rolex auf die Frage warum jetzt mit Lupe: "Weil wir es können.") waren immer die kleinen Dinge, über die man sich eben freuen konnte oder nicht.
Seit geraumer Zeit aber geht mir das alles ein Stück zu weit, ich finde die Verlässlichkeit der Marke ist ein Stück weit verlorengegangen.
Angefangen hat es mit Gummibändern für Edelmetall-Uhren, was ich überhaupt nicht passend finde (wenn überhaupt, dann an Stahl als Toolwatch), gleich fünf Stella-Dials auf einmal, und das auch noch über drei Größen hinweg, eine Uhr für Linkshänder, mit der ich als Linkshänder irgendwie gar nicht anfangen kann und nun als Höhepunkt die Puzzle-DayDates mit Emojis und eine Bubbletea-Stella. Und on Top obendrauf gleich noch eine neue Cellini und eine Titan-Yachtmaster für ein noch größeres Portfolio.
Klaro, die Uhren sind toll, ich finde die Puzzle-Uhr sensationell klasse, mag auch Preppy-Style und hab' ja selbst einige dieser oben beschriebenen Uhren, trotzdem finde ich es irgendwie "nicht gut".
Was bezweckt Rolex damit? Wollen Sie die Marke verjüngen? Ist das erst der Vorgeschmack auf das, was da noch kommen wird? Limitierte Serien à la Hublot, Breitling oder "Boutique only" Modelle?
Ich weiß nicht... bin ich zu konservativ? Werde ich langsam alt? Denke ich zu engstirnig?
Irgendwie schwierig, das Feeling in Worte zu verpacken.Geändert von Schmackofatz (29.03.2023 um 17:08 Uhr)
Peter
Bekennender Längsdenker
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29.03.2023, 17:19 #2
- Registriert seit
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29.03.2023, 17:24 #3
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Peter, ich verstehe den Gedanken. Der Fels in der Brandung gibt dem Zeitgeist etwas nach. So denke ich auch.
Ob das gut oder schlecht ist, kann und will ich nicht beurteilen.
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29.03.2023, 17:32 #4
Peter, ich erkenne deinen Gedankengang aus einem anderen Forum....
Ich war(bin) jahrelang in einem Apple-/Mac-Forum aktiv gewesen und bei jeder Neuvorstellung haben sich die Nerds da über Kleinigkeiten aufgeregt, in denen sie eine Entfremdung der Marke von ihrem eigentlichen Kern erkannten....
Ich habe stets versucht zu erklären, dass die Mitglieder in diesem Forum vielleicht 0,01% des Userkreises abbildeten und somit ganz andere Anforderungen an die Produkte stellten, als die breite Masse...
So ähnlich sehe ich es bei dir auch. Hier sind feine Kenner der Marke unterwegs, die diese auch schon seit Jahren begleiten und etwas anderes damit verbinden, als es sich jetzt in einigen Neuvorstellungen erkennen läßt.
Aber die breite Masse mag nunmal anscheinen bunt, extravagant, Materialmixe...andere Marken machen es vor (und sind dabei erfolgreich) also muss man selber mit diesem Trend (dezent) mitgehen oder man überläßt den Mitbewerbern das Feld und die schnappen einem dann die Kunden weg.
Grundsätzlich halte ich es mit Karl Lagerfeld (angesprochen auf die hohen Preise des KL-Steiff-Teddys):" ist ja kein Kaufzwang"
Kaufe was du magst, ignoriere was du nicht magst...grundsätzlich finde ich, dass ein paar neue Produkte nicht viel über eine Neuausrichtung eines Unternehmens aussagen, von daher sehe ich das ganze recht gechillt.
Wäre ich andererseits ein PP-Fan würden mir in Anbetracht der neu vorgestellten Modell und deren Preis ganz andere Gedanken kommenGeändert von Pharmartin (29.03.2023 um 17:36 Uhr)
Glück auf, Martin
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29.03.2023, 17:39 #5
Ein Stück weit kommt in mir das Gefühl auf, dass die großen Player mit aller Macht versuchen, ihre Zielgruppen zu verändern.
Patek treibt die „Einstiegsklasse“ preislich in immer neue Sphären. Hier stelle ich mir allerdings die ernste Frage, wen mal wohl mit den Kaugummiautomaten Uhren aus der Calatrava Serie erreichen möchte.
Die bunten Neuerscheinungen von Rolex richten sich wohl an deutlich jüngeres und hipperes Käuferpotential. Ob es zwingend die Titan Yachtmaster gebraucht hätte? Keine Ahnung, aber dieses Feld hätte man imho auch Tudor überlassen können.
Mir spingt jedenfalls nichts „Habenwollenreflex“ auslösendes ins Auge. Macht es leicht zu verzichten und sich am Altbestand zu erfreuen bzw. nach „alten“ Modellen Ausschau zu halten.Häätzliche Jröß vum Rhingdä Jacques
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29.03.2023, 17:41 #6
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Ich weiß nicht... bin ich zu konservativ? Werde ich langsam alt? Denke ich zu engstirnig?
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29.03.2023, 17:51 #7
Peter, Du sprichst mir aus der Seele. Als ich gestern die Neuvorstellungen sah, fragte ich mich allen Ernstes, ob ich hier noch richtig bin. Ich bin froh, noch ein paar Youngtimer zu besitzen. Wobei es für mich vollkommen unverständlich ist, das die Kurse (z.B. für die Sea Dweller) soweit abrutschen.
Eine neue Rolex werde ich mir garantiert nicht mehr kaufen.
Peer
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29.03.2023, 17:59 #8
Hier tummeln sich wahrscheinlich einige Member - inklusive mir - die sich mit so mancher Entwicklung zunehmend schwer tun. Sei es gesamtgesellschaftlich oder auch nur auf Uhren bezogen.
Ich werde durchaus von meiner bald 13-jährigen Tochter am Puls der Zeit gehalten. Vieles kann ich mitgehen, aber bei Weitem nicht alles. Und verstehen noch weniger.
Aber bislang sehe ich da noch wenig Grund zur Aufregung. Es gab schon andere sehr extravagante Uhren, wie die Leo-Daytona und Co.
Bleibt zu hoffen, dass Rolex ab und an mal ein wenig provoziert, aber seine Kontinuität nicht aufgibt. Und davon gehe ich aus.
Also, einfach wieder entspannen…Aloha,
Can
I am the REAL Checker Can!
Gibt‘s das auch mit Approved?
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29.03.2023, 18:10 #9
Ich befasse mich Sicht über 20a mit dem Thema und finde gerade die bunten Neuheiten großartig.
Ich bin durch alle Stahl/schwarze Lunette/Schwarzes Blatt Sportmodelle durch. Früher fand Ichs toll.
Auf Dauer sind die mir einfach zu zu fad. Deswegen lasse ich vorerst auch die Titanuhr liegen.
Wenn es bunte oder hellere Optionen gibt, greife immer eher dazu, und wenns nur ein schwarzes Blatt gibt dann muss halt das Material eine Farbe haben.
Hulk fand ich großartig, Starbucks ist mir fast zu fad.....
Die Gummibänder finde ich ebenfalls gelungen. Sie machen einige Golduhren alltagstauglich.Geändert von Sub5 (29.03.2023 um 18:12 Uhr)
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29.03.2023, 18:12 #10
Eigentlich ist es doch eh Wurscht, was Rolex vorstellt. Bekommen tun, tut man ja eh nix - was willst‘e tun
Es gibt so viele junge Leute, die eine wollen, die werden auch künftig die Käuferschicht darstellen. Wir (ü45…okay ü50) sind halt langsam der Hauptkonsumentengruppe entwachsen und nicht mehr die Kernzielgruppe - muss man einfach akzeptieren. Statistik und Marketing haben da wahrscheinlich doch Recht.
Ich traue mir nicht zu den Geschmack des Nachwuchses für die nächsten 10 Jahre zu prognostizieren - dafür gibt es Spezialisten. Und der Erfolg gibt Rolex hier wohl Recht.
Daher passt das schon so - die Titan YM finde ich aber echt geil
Die Emoji-DD finde ich nett anzusehen - genau wie die Mode von LV. Beides ist nichts für mich.Servus
Claus
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29.03.2023, 18:44 #11
Nur ein paar Gedanken dazu:
Luxusuhren sind inzwischen zu einem wichtigeren Teil der Popkultur geworden. Die Omnipräsenz in sozialen Medien auch abseits von Hodinkee und Co. war früher nicht bzw. weniger vorhanden.
Die einzige Konstante ist der Wandel. Könnte ein Glückskeks-Text sein, wäre dann aber grammatikalisch verhunzt. Im Ernst: "Unsere" Industrie verändert sich selbstverständlich auch. Das sind doch alles Phasen. Erst werden Uhren größer, dann kommt plötzlich Keramik in Mode, danach Titan und dann halt Farbvarianten. Dort erst grün, dann rot, dann blau…
Luxusuhren und Armbanduhren sind einfach unnötig. Wieso waren Uhren früher so klein? Weil jeder eine Uhr benötigte und die Uhr wenig stören sollte. Wieso wurden Uhren irgendwann so groß? Weil sie zum Accessoire wurden. Und ein Taucher taucht nicht mehr mit einer Submariner.
Bunte Uhren gab es in den letzten Jahren auch schon. Auch von Rolex. In den 1970er und 1980er Jahren gab es übrigens die Stella Dials…
Die negativen Aspekte bedeuten aber nicht, dass man an unserem Hobby keine Freude mehr empfinden kann. Die Uhrenwelt verändert sich, neue Nischen kommen und gehen. Das Gestrige bleibt doch aber stets erhalten. Das sieht man auch daran, dass momentan Uhren der 90er Jahre wieder mehr präsent sind.
Also: Erfreue Dich an dem, was Dir gefällt.Man muss keine Missgunst für das empfinden, was einem weniger zusagt. Die ganze Welt der Luxusuhren bzw. Uhrmacherei kann und muss einem aufgrund der Diversität nicht zusagen. Jeder hat seine Ecke. Ich liebe klassische Dresswatches. Meine Freunde in meiner Uhrengruppe nennen die Dinger Opa-Uhren und jagen sich einen Diver nach dem anderen rein.
Cheers,
Nils
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29.03.2023, 19:01 #12
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Für mich is Tudor das, was einmal Rolex verkörpert hat. Bin von der 14060M direkt zur Pelagos 39 gewechselt. Alles perfekt!
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29.03.2023, 19:19 #13
Man sollte die neuen Bunten in ihrer Bedeutung nicht überhöhen. Die Daytona gab es vor ca 20 Jahren ja auch mal in bunt und sogar im Leoparddesign. Schlimmer finde ich da die Yachtmaster in Titan und den Glasboden bei der Daytona.
Geändert von franklin2511 (29.03.2023 um 19:28 Uhr)
Gruß, Frank
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29.03.2023, 19:22 #14
Mit der 1908 ist doch genau die Uhr für Herren wie dich rausgekommen
Ich würge nicht, vor allem nicht nach zwei MaßBeste Grüße --- Markus
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29.03.2023, 19:37 #15
Als Markenbotschafter sehe ich hier Persönlichkeiten, die ein gewisses Standing in der Gesellschaft haben. Wer soll denn in Zukunft den bunten Quatsch präsentieren. Influencer oder Youtuber?
Geändert von Peerchen (29.03.2023 um 19:38 Uhr)
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29.03.2023, 19:41 #16
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29.03.2023, 19:44 #17
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29.03.2023, 19:54 #18
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29.03.2023, 20:37 #19
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Also ich glaube die meisten leben in einer Bubble. Jugend heißt <20 Jahre.
Die Jugendlichen in dem Alter, die Uhrensammlungen im Wert von 100.000 Euro besitzen, die kann man an wenigen Händen abzählen. Ich unterstelle nämlich, dass jemand der sich diese DD kauft, sicherlich nicht nur eine Uhr besitzt.
Und auch insgesamt dürfte es wenige unter 20 Jahren geben, die sich die Uhren leisten können.
Der durchschnittliche Rolex-Konsument geht dann wohl doch erst langsam ab 25+ los
Was ich damit sagen will: Es wurde oben schon gesagt - ich denke weniger, dass der Interessentenkreis im Alter unterschieden wird, eher im "Mindset" --- der 35 Jährige "Gründer", der bereits an Geld gekommen ist, traut sich eben mehr als nur eine biedere Explorer zu ...
Die heutige Zeit ist eben "lauter" oder "flashy" als noch vor vielen Jahren.
Das kommt von einem, der nur relativ konservative Uhren trägt und kein Instagram hatGeändert von The Prodigy (29.03.2023 um 20:38 Uhr)
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29.03.2023, 20:47 #20
Das sehe ich etwas anders.
Wer die 6-stellige-k+ Sammlung hat, ist am Ende seiner „Ausgebezeit“ angekommen (klar, es gibt Ausnahmen, ich spreche von der Masse), vielleicht noch so 10+ Jahre. Die Jugend - damit meine ich die Gruppe bis 30 Jahre, wird die nächsten 40 Jahre einkaufen.
Wer wäre für dich für die Langfristplanung (was wir ja alle bei Rolex vermuten) wertvoller?Servus
Claus
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