1.000 Kilometer – erste Zwischenbilanz eines Newbies
Die Marke von 1.000 Kilometern ist – wie ich finde – ein ganz guter Anlass für eine Zwischenbilanz.
Wie alles begann
Im März hat mein Fitnessstudio wegen der Corona-Krise geschlossen. Das ist zu dem Zeitpunkt mein einziger sportlicher Ausgleich zu Job und Familie gewesen. Im Normalfall wäre ich dann wahrscheinlich joggen gegangen. Aufgrund von vier Knie-OPs kam das jedoch nicht infrage und Rennradfahren war für mich direkt die erste Alternative. Also habe zunächst diesen Thread besucht und mich ein bisschen in das Thema eingelesen. Der Entschluss für die Anschaffung eines Rennrads war dann schnell getroffen. Da ich mit meinem Crossrad von Cube zufrieden bin und mein Händler auch hauptsächlich Cube verkauft war die Marke eigentlich schon klar. Scheibenbremsen wollte ich auch in jedem Fall. Offen blieben daher innerhalb des Budgets nur die Entscheidungen Alu vs. Carbon, Tiagra vs. 105 und SPD-SL vs. SPD. Durch Beratung hier im Thread und im Laden gab es auch hier schnell Klarheit. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens konnte ich das Rad Ende Mai endlich in Empfang nehmen.
Die Ausstattung
Ein Thema das ich total unterschätzt habe ist die Ausstattung. Ich dachte Schuhe, Hose, Shirt, Handschuhe – fertig. Beim Shirt merkte ich schnell, dass es aufgrund der fehlenden Taschen unpraktisch ist. Daher dann doch Trikots gekauft. Hose musste schnell eine zweite zum Wechseln her und für die ersten Touren ohne Sonnenschein kam auch bald eine Weste. Ein zweiter Helm musste her – ohne Schirm. Eine photochrome Brille hat sich als nützlich erwiesen und zuvor unvorstellbar – ich guckte YouTube Tutorials über das Fahrradputzen und kaufte entsprechende Produkte. Für die nun sinkenden Temperaturen habe ich mich mit Beinlingen, Armlingen und Langarmtrikot gewappnet. Nicht zu vergessen auch noch die Satteltasche mit entsprechender Füllung.
Beim Tracking habe ich bislang nur eine Handyhalterung gekauft und nutze Komoot. Trittfrequenz und Puls wären vielleicht noch ganz interessant. Evtl. wollte ich einen Garmin Edge 130 kaufen. Ich scheue jedoch davor zurück, weil dann das relativ große und schwere Handy in die Trikottasche wandern müsste.
Dieser Thread
Vom Thema Ausstattung komme ich fast zwangsläufig zu diesem Thread, weil ich hier so viele nützliche Hinweise erhalten habe. Dafür an dieser Stelle noch einmal vielen Dank! Ihr seid spitze! Natürlich habe ich bei meinen Fragenstellungen auch Google bemüht. Hier im Thread bekomm man jedoch eine (oder mehrere) fundierte, zielgerichtete Antwort – ohne, dass dir derjenige etwas verkaufen möchte.
Ich fühle mich hier insgesamt auch sehr gut aufgenommen. Hier tauschen sich nette Leute mit demselben Hobby aus. Keiner muss dem anderen etwas beweisen – und trotzdem gibt es so etwas wie eine motivierende Atmosphäre. Das finde ich sehr bemerkenswert. Inzwischen ist dies mit Abstand mein meistbesuchter Thread im R-L-X.
Warum macht es so einen Spaß?
Im Bekanntenkreis hat man von meinem neuen Hobby natürlich auch Notiz genommen. Dabei kam dann auch mehrfach die Frage auf was mir daran so einen Spaß macht. Grundsätzlich habe ich in meinem Leben immer Sport gemacht. Fußball, Tennis, Tischtennis, Basketball … nach der vierten Knie-OP war aber klar, dass das nicht mehr geht. Dazu kamen Kind, Haus und noch ein Kind. Sport beschränkte sich daher auf unregelmäßige Besuche im Fitnessstudio. Beim Rennradfahren genieße ich es mich endlich mal wieder richtig auszupowern, mich einen Anstieg hoch zu kämpfen und nach der Tour richtig platt zu sein. Dabei habe ich zuvor nie Ausdauersport gemacht. Ich denke Sportler können das sehr gut nachvollziehen.
Ich bin auf dem Rad auch gerne mal alleine. Das ist sonst bei einem Vollzeitjob und mit Frau und zwei Kindern (7 und 10 Jahre) eher selten der Fall.
Und ich genieße es in der Natur und Landschaft unterwegs zu sein. Häufig begegnen mir auf den Touren Cabrio- und Motorradfahrer und ich denke, dass ich auf dem Rad wohl noch mehr Spaß habe als sie, weil ich alles unmittelbarer erlebe und der sportliche Aspekt noch hinzukommt.
Außerdem bin ich zugezogen nach Ostwestfalen-Lippe. Ich bin hier daher als Kind nicht zu den Fußballspielen in die Nachbarorte gefahren oder etwas älter für Partys unterwegs gewesen. So entdecke ich also auch die Umgebung häufig erstmalig.
Was noch erwähnenswert ist
In diesem Thread hatte ich es ja schon einmal thematisiert – das Grüßen. Das kannte ich vorher nicht aber ich mag es und mache es. Inzwischen habe ich auch festgestellt, dass bei weitem nicht alle das so handhaben.
Unfälle. In diesem Thread musste ich ja auch schon von dem einen oder anderen Unfall lesen. Ich selbst bin bislang zum Glück noch sturzfrei. Ich stelle mich jedoch darauf ein, dass es früher oder später passieren wird. Einige brenzlige Situationen gab es bereits:
- Eine E-Bike-Fahrerin die mir auf dem Radweg entgegen kam und sich aber nur die Landschaft anguckte
- Fußgänger die plötzlich den Weg verließen und in meine Spur traten
- Zwei große Traktoren die mich so knapp überholt haben, dass man ernsthaft am Geisteszustand der Fahrer zweifeln muss
Ich bin möglichst aufmerksam und versuche Situationen vorherzusehen. Mehr kann man neben dem Equipment meines Erachtens nicht tun und den Spaß am Hobby möchte ich mir auch nicht nehmen lassen.
Einiger Maßen erstaunt war ich darüber in welch schlechtem Zustand sich ein großer Teil unserer Radwege befindet. Das nimmt man mit dem Rennrad und bei entsprechendem Tempo ganz anders wahr. So muss man sich dann manchmal entscheiden zwischen dem schlechten Radweg und dem Autoverkehr.
Wie geht es weiter?
Das ist relativ einfach zu beantworten. Ich werde meine Rennradtouren weiterfahren solange mir das Wetter adäquat erscheint und nach dem Winter auch so bald wie möglich wieder starten. Eine Rolle ist nicht geplant.
Außerdem hatte Michl einige andere und mich ja zu der TdH motiviert. Das hat mir schon sehr gut gefallen und in 2021 werde ich sicherlich auch wieder „Herausforderungen“ annehmen. Eine erste ist grob in Planung. Mit zwei Arbeitskollegen möchte ich von Bielefeld aus dem Weserradweg entlang bis nach Cuxhaven fahren. Das sind >300km die wir an zwei Tagen absolvieren möchten. Und bei einer TdH 2021 wäre ich sicherlich auch wieder dabei.
Außerdem bin ich vom Thema Gravel angefixt. Mir gefallen die Bikes und ich hätte bei der Auswahl der Touren noch einmal deutlich mehr Möglichkeiten. Auf dem Rennrad habe ich schon immer Geschwindigkeit und Durchschnittsgeschwindigkeit im Blick. Beim Graveln könnte ich mutmaßlich besser auch mal nur „spazieren fahren“. Das Crossrad wird daher kurzfristig durch ein Cube Nuroad Race ersetzt. Mit SPD-Wendepedalen wird es dann auch mein Rad für Brötchen und Eisdiele.
Das soll es als Zwischenfazit gewesen sein.
Gruß
Konstantin
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Thema: !! DER Rennradfaden...!! 2
Hybrid-Darstellung
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31.08.2020, 13:49 #1
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31.08.2020, 14:26 #2
Sehr schön Konstantin
Mein Gott was ihr alles so mitschleppt, habt ihr keinen Servicewagen beim Training dabei?
Frage mich auch was die MTBer alles so mit sich rumtragen, deren Rucksäcke sind meist prall gefüllt___________
Gruß Joerg
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31.08.2020, 14:51 #3
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Konstantin:
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31.08.2020, 14:55 #4
...und beim RR-Reifen Max? Fluppt das da auch noch? Ist ja alles etwas "filigraner"
Grüße Stefan
...offizieller "R-L-X fährt Rennrad 1.0, 2.0 und 3.0" - Teilnehmer
JUST TRI IT
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31.08.2020, 15:04 #5
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31.08.2020, 14:53 #6
Toller Beitrag Konstantin
Vielleicht kurz als Ergänzung/Anregung:
- Unfälle .... man sollte IMMER davon ausgehen, dass die Fußgänger einfach quer laufen, eine Autotür plötzlich aufgeht, der Autofahrer rauszieht oder schneidet ...etc. wenn man sich im "Verkehr" bewegt.
- Wetter .... ich fahre eigentlich das ganze Jahr durch, im Winter halt mit dem Cyclocrosser. Da ist man z.B. im Wald geschützter und langsamer unterwegs, trotzdem werden die Touren bei entsprechenden Temperaturen auch noch kürzer ... aber frische Luft tut mir gut! Passt doch perfekt zu Deinem "Gravelprojekt"Grüße Stefan
...offizieller "R-L-X fährt Rennrad 1.0, 2.0 und 3.0" - Teilnehmer
JUST TRI IT
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31.08.2020, 14:56 #7
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ich rechne immer mit dem DAU wenn ich Rad fahre.
Ein- ums andere Mal hat es mir schon den Kopf gerettet, bspw Abbieger hat mich nicht gesehen..uswViele Grüße, Florian!
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31.08.2020, 15:14 #8
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ich hatte jetzt auf 1000km noch keine Panne mit Schlauchreifen toitoitoi
Viele Grüße, Florian!
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31.08.2020, 15:27 #9
Florian: du meinst Faltreifen oder? Oder fährst du echt mit geklebten im Training?
"An enthusiast looks at the watch 10 times without looking at the time."
Gruß, Henri
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31.08.2020, 15:28 #10
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n Reifen und n Schlauch...
Ganz ehrlich, ich blick da nich durch was was is.
Geklebt is da nix, Conti GP 5000 und n Schlauch.Viele Grüße, Florian!
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31.08.2020, 15:34 #11
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Du fährst Draht-/Faltreifen, Florian. Bei Schlauchreifen ist der Schlauch und das Mantel ein Teil. Man fährt also direkt auf dem Schlauch, so gesehen. Die werden auf die Felgen geklebt. Das sind auch besondere Felgen dafür.
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31.08.2020, 15:36 #12
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ok dann Faltreifen
Trotzdem pannenfrei bisher
Sorry aber da blickt man kaum durch, zumal dann noch engl. Begriffe überall reinflattern, Clincher hier, Tubeless da blablabla...Viele Grüße, Florian!
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31.08.2020, 15:39 #13
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Am geilsten find ich Clipless Pedals, in die man einclipt.
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31.08.2020, 15:43 #14
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hehe jo.
das liegt ja angeblich an der Schnalle die es früher gab und die nun weg is.
Wen wundert's, die fahren ja auch auf der falschen Seite AutoViele Grüße, Florian!
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31.08.2020, 15:51 #15
Conti GP 5000 ist ein toller Reifen, bin wirklich schwer beeindruckt.
Hab mich letzte Woche bei einem 18% Gefälle versteuert und durch ein grobes Kiesbett
durchgepflügt und mir dabei gedacht, jetzt haste mindestens einen Platten.
Da war aber gar nix.
Gruß
Robby"Wenn deine Abwesenheit sie nicht interessiert, dann hat deine Anwesenheit niemals etwas bedeutet!"
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31.08.2020, 16:10 #16
Ich fahr auf dem Argon ja Schlauchreifen und hatte am WE eine ähnliche Situation. Auf so einem Wirtschaftsweg mit diesem mega grobe Asphalt sehr steil bergab. Musste vor einer engen Kurve stark bremsen ...Hinterrad blockiert sogar kurz... Kurve irgendwie bekommen...und zu Hause gesehen, dass es wohl in dieser Situation ein Stück Mantelfläche rausgerissen hat (ca. 1/2 Ein -Cent Stück groß
) ... Reifen ist zwar noch dicht, aber wohl "entsorgungsreif" da das Gewebe offen liegt
Ich tendiere immer noch eher zu Falt-/Draht-/Clincher .... weil ich keine Lust auf Reifen kleben und Dichtmilch habeGeändert von raul (31.08.2020 um 16:12 Uhr)
Grüße Stefan
...offizieller "R-L-X fährt Rennrad 1.0, 2.0 und 3.0" - Teilnehmer
JUST TRI IT
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31.08.2020, 16:19 #17
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Geht mir auch so. Von der Dichtmilch abgesehen, die verwende ich bei Tubeless ja auch. Ich hab auch einen Ex-Pro-Kumpel, der fest davon überzeugt ist, dass Tubular sogar im Rennen keinen Vorteil gegenüber Tubeless Clincher mehr hat. Ich bilde mir ein, dass Schlauchreifen und -felgen noch ein bissi leichter sind. Aber obs das Wert ist
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31.08.2020, 16:15 #18
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Viele Grüße, Florian!
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31.08.2020, 16:02 #19
Das kommt von den Käfigen mit Riemen die damals an den Pedalen waren. Die heißen Toeclips und irgendwie mussten sie die heutigen Pedalen halt nennen
"An enthusiast looks at the watch 10 times without looking at the time."
Gruß, Henri
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31.08.2020, 16:34 #20
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Hey Flo
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