Mein Vorwort extra für Roland:
Der nachfolgende Beitrag stellt keine „Tatsachen“ fest, sondern gibt lediglich meine Meinung wieder.
Die geäußerte Kritikgilt dem Marketing von AP und dem Design der CODE 11.59 – und nicht ihrer Technik oder Verarbeitungsqualität.
Mein Vorwort für alle anderen APologeten:
Und nein, ich habe noch immer keine Mission!
Kann ja noch kommen ...
Du vergisst die im Promovideo angesprochene Zielgruppe, die sich vermutlich gebauchpinselt fühlt. Womöglich hat sogar eines der gezeigten Designer-Paare das Design der CODE mit zu verantworten. So wie Super-Herbert ein Modell von Wempe. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.
https://www.audemarspiguet.com/de/wa...59byap/#!/film
https://www.audemarspiguet.com/de/wa...os/ambassadors
„To break the rules, you must first master them“, lautet die abschließende Werbebotschaft aus dem ersten Video. Welche gebrochenen „Regeln“ könnten denn gemeint sein? Die der „Royal Oak“ nebst Ablegern? Die einer „Jules Audemars“, einer „Millenary“ oder einer anderen Nischenmodellreihe? Und wie würde der Regelbruch nun lauten? Etwa „Die Uhr ist rund, aber halt nicht nur“? Und was, bitteschön, ist „robuste Finesse“?!
Die CODE hat weder das Poser-Potential einer Richard Mille noch das Understatement einer Calatrava. Ihr Design ist ein Hybrid aus rund und eckig, aus verrückt und konventionell, aus gewollt und mal versucht. Ihre mediale Halbwertszeit dürfte nur geringfügig größer sein als das einer Smartwatch von Apple.
Hand aufs Herz! Wie viele begeisterte CODE-Träger gibt es bisher hier im Forum – einem Forum mit diversen AP-Fans? ... Doch so viele?
Schon der Name ist ein Fehlgriff: „CODE ONZE CINQUANTE-NEUF“.
Wer mag das denken oder sprechen? Er erinnert zudem im deutschen Sprachraum sowohl an „08/15“, die wohl bekannteste Zahlenfolge der letzten rund 100 Jahre, die sich von ihrer ursprünglichen Bedeutung, einem Maschinengewehr aus dem Ersten Weltkrieg, gelöst hat und nun im Alltagssprachgebrauch alles Mittelmäßige symbolisiert, als auch an die nicht minder bekannte Redewendung „5 vor 12“, die eine kurze Zeitspanne bezeichnet, die zum Handeln zwingt, bevor es zu spät.
Zu spät für AP, um sich vom Segen und Fluch seiner() „Royal Oak“ zu befreien?
Der Versuch ist verständlich, in Ermangelung eines genialischen Ausnahmedesigners wie Gérald Genta, der für seine erste „Nautilus“-Skizze nach eigenen Angaben nur fünf Minuten gebraucht hat, aber schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Design-Klassiker entstehen ganz nebenbei. Sie lassen sich nicht willkürlich planen und schon gar nicht erzwingen.
Während selbst die piefige „Ellipse“ oder „Ingenieur“ bis heute ihren Charme und Charakter bewahrt haben, ist und bleibt die CODE in meinen Augen eine seelenlose Kopfgeburt, die weder hippe Modedesigner noch Architekten noch „extraordinary couples on the creative cusp“ zu echtem Leben werden erwecken können.
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Thema: CODE 11.59 by AP
Hybrid-Darstellung
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01.08.2019, 17:17 #1ehemaliges mitgliedGast
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01.08.2019, 18:47 #2
Ich steh übrigens auch auf Rolands Seite, was 5712, Explorer und Milgauss angeht :-) Und stimm auch mit allen Punkten in Deinem Post überein, Jürgen, nur bei dem oben zitierten, frage ich mich, ob das stimmt.
Es gibt von Stephen King ein tolles Buch über das Schreiben, wo er sehr schlüssig nachweist, dass es viel mehr mit Disziplin und Routine zu tun hat, als mit Genialität. Und es gibt diesen schönen Witz über einen dänischen Architekten, der einen amerikanischen Kollegen trifft. Der erzählt ihm stolz, dass er in NYC einen Wolkenkratzer baut, und einen in Chicago, und ein Haus in den Hamptons. Und was machst Du, fragt er anschließend den Dänen. "Ich designe einen Stuhl." Zwei Jahre später treffen sie sich wieder. Der Amerikaner hat vier neue Projekte, dann fragt er den Dänen wieder, und was machst Du. Der antwortet ärgerlich: Das hab ich Dir doch erzählt, ich designe einen Stuhl.
Ich glaube, der dänische Architekt war Arne Jakobson, aber vielleicht ist da auch der Wunsch der Mutter des Gedankens, weil ich sechs von seinen Wishbone Chairs im Esszimmer stehen habe, dem schönsten Stuhl der Welt.
Vielleicht hat Genta die Nautilus wirklich in fünf Minuten hingeworfen, aber auf dem Hintergrund einer lebenslangen Auseinandersetzung mit Uhren-Design.
Und noch eine zweite Frage stellt sich mir: Könnte selbst jemand wie Genta heute überhaupt noch ein revolutionäres, neues Design vorlegen?Beste Grüße, Florian
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01.08.2019, 19:43 #3
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gilt dem Marketing von AP und dem Design der CODE 11.59 – und nicht ihrer Technik oder Verarbeitungsqualität.


) „Royal Oak“ zu befreien?
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