Also dann: Hallo Ralph!
Schön, dass es dir bei Lange & Söhne ebenso gut gefallen hat wie uns vergangenen Monat! Verglichen mit meinem ersten Besuch vor knapp zwei Jahren, war dieser jetzt umfangreicher und intensiver.
James’ Hinweis (#5), dass sich angesichts vergleichsweise kleiner Stückzahlen eine eigene Gehäuseherstellung nicht lohnen würde, fand ich plausibel. Interessant ist nun deine Ergänzung, wonach Lange offenbar doch dazu in der Lage ist, und sei es nur, um die „Erlkönige“ nicht außer Haus geben zu müssen.
Du schreibst:
Das klingt nach Weltschmerz in fortgeschrittenem Alter, und den Satz „Früher war alles besser!“ gab es früher auch schon. Ich vermute, dass die meisten Foristi durchaus eine Schwäche für die „unsichtbare Qualität“ einer Sache haben. Darüber, dass Lange oder Patek ihre Werke nicht (mehr) hinter geschlossenem Boden verstecken, bin ich sehr froh, und du als Datograph-Besitzer wirst das umso mehr zu schätzen wissen.
Das Verhältnis von inneren und äußeren Werten beschäftigt mich allerdings schon länger. Im AP-Ufo hast du geschrieben:
Und:
https://www.r-l-x.de/forum/showthrea...weit?p=5900974
Ich stelle mir die Frage, weshalb ich denn wegsehen sollte. Wird die öffentliche Präsentation eines Produkts nicht automatisch Teil des Produkts? Weshalb haben denn beispielsweise Fahrer und Liebhaber von Motorrädern einer „blau-weißen Marke“ ein komplett anderes „Image“ als die der Autos desselben Herstellers?
Erfreulicherweise muss ich kein Kind zeugen, um den Kauf einer Patek vor mir selbst zu rechtfertigen. Aber wenn ich die zeitlose, nahezu makellose Schönheit meiner 5196 auf mich wirken lasse, bin ich durchaus geneigt, dem Patekschen Ewigkeitsverprechen („Eine Patek Philippe gehört einem nie ganz allein ...“) etwas abzugewinnen.
Bin ich nun oberflächlicher, weil ich meine Lange 1 aus edlem Platin verkauft habe, um mir eine 5712 aus schnödem Stahl zu leisten? Hätte ich mich nicht besser weiter an einem einzigartigen, liebevoll verzierten Handaufzugswerk erfreuen sollen, statt es gegen ein in diversen Gehäusen eingeschalten, selbstaufziehenden Massenwerk einzutauschen? Laufe ich dem Mainstream hinterher? Will ich mich mit dem traditionsreich(er)en Namen „Patek Philippe“ aufwerten? Lasse ich mich von leckeren Lebkuchen verführen, weil ich hungrig bin und nicht wahrnehme, dass dahinter eine Hexe lauert?
„Die Schönheit ist eines der seltenen Dinge, die [uns] nicht an Gott zweifeln lassen“ („La beauté est une des rares choses qui ne font pas douter de dieu“), heißt es bei Jean Anouilh.
Für mich ist das ein ganz großer Satz, weil er umschreibt, was sich nicht mit Worten fassen lässt, und weil er dem oft gering geschätzten „Äußeren“ den Wert zurückgibt, der ihm zusteht.
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28.08.2018, 21:29 #39ehemaliges mitgliedGast
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Von ehemaliges mitglied im Forum Off TopicAntworten: 13Letzter Beitrag: 09.09.2006, 09:25
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