Ich war mal wieder unterwegs und möchte euch auch gerne wieder an der Reise teilhaben lassen.
Tag 1
Nach dem später als geplanten Aufbruch ging es Richtung Leipzig. Wie zu erwarten an einem Freitagnachmittag und dieser Route war die A93 gut gefüllt mit Wochenendpendlern die das lange Wochenende mit Brückentag in ihrer Heimat verbringen wollten. Der Benz spulte wie zu erwarten trotz fast 5 monatiger Standzeit einen Kilometer nach dem anderen ab. Mit unserer Reisegeschwindigkeit von 110km/h kamen wir unserem Zwischenziel Ikea Leipzig beständig näher.
Faszinierende kurze Bekanntschaften vom extremen 4x4 Reisemobil bis zum Mercedes Kurzhauber Wohnmobil säumten den Weg nach Leipzig und so wurde es nie Langweilig in Gedanken abzuschweifen, und ich war nicht der langsamste auf der Bahn.
Ikea Leipzig, ab ins Restaurant der Magen grummelte schon mächtig. Natürlich wie üblich Propen voll aber für ein Abendessen neben der Autobahn, besser als jeder McDonalds oder die unzähligen Raststätten entlang des Weges. Schnitzel mit Spargel und den Klassiker schlechthin Kötbular mit einen Preiselbeersaft für 14,80, dafür erträgt man gerne die überfüllte Atmosphäre.
In Leipzig entschieden wir uns aufgrund der Verkehrslage rund um Berlin doch den Weg über Hannover und Hamburg zu wählen, zwar viele Baustellen die uns auf dieser Route erwarteten aber laut unseren Verkehrsinfos würde uns dieser Schwenk über eine Stunde sparen.
Aral hat wohl in dieser Region mit Shell eine Art Monopolstellung, eine SuperPlus Tankstelle war nicht in Sicht. Der Tageskilometerzähler drehte fröhlich vor sich hin, der Beifahrerin wurde es immer mehr Angst und Bange, der Fahrer zweifelte langsam an der Technik des Tankanzeigers. Die Fahrstrecke seit dem letzten Tanken war auf 560 km angestiegen.
Die nächste Tankstelle in 21 km eine Shell, egal dann wird ein wenig Super getankt bis wir an einer Tankstellenkette vorbei kommen die noch Super Plus im Angebot hat.
Im stillen um die Beifahrerin nicht unnötig zu verunsichern, die sich sicher schon den 123er schieben sah rechnete ich wild hin und her, bei 12 Litern/100km würden wir schon wie ein Wal am Strand auf dem Trockenen liegen. 11 Liter/100km, nein das schaffen wir nie bis zur Shell ein Wunder dass wir noch fahren. Ok der Km Zähler könnte eine falsche Strecke anzeigen, Googlemaps bestätigte unsere Strecke aber auf 3 km genau, zefix.
Notfalls ADAC ? , das würde eng werden mit der Fähre.
Egal weiter auf der Autobahn, stoisch mit 110 km/h und der Dinge harren die da kommen.
Das Shell-Emblem am Horizont verbesserte die Laune schlagartig, nach 20 Litern Super und einer kurzen Runde ums Auto ging es auch schon weiter und wie es immer ist eine Ausfahrt weiter eine Total Tankstelle.
SuperPlus bis zum Anschlag, bezahlen Kilometer und Liter notieren nein da stimmt was nicht. Nach nochmaligen kontrollieren des Tankbelege 9,57 Liter /100km unfassbar. Die neue Vergasermembran und das einstellen lassen des Vergasers bei Mercedes hat sich mehr als gelohnt. Unter 10 Liter eigentlich nicht zu glauben dem Urlaubsbudget das ja noch mehr als 3000km vor sich hat freut es ungemein.
Die weitere Fahrt bis zum Skandinavien Kai in Travemünde verlief ohne besondere Ereignisse, wir lagen akzeptabel in der Zeit, das Einchecken lief absolut glatt. Durch die Angabe der Autonummer bei der Buchung bekamen wir innerhalb von 5 Minuten alle wichtigen Informationen unsere Kabinenkarten und eine Reihe zum Einchecken zugewiesenen. Als letztes Auto der Reihe hatten wir einen klasse Stellplatz unter Deck ohne Sorgen zu haben, dass unvorsichtige Reisende ein Andenken im Lack mit ihrem Reisegepäck hinterlassen.
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Nach Bezug der Kabine und einem Absacker an Deck den wir für einige Fotos genutzt haben ging es um 2 Uhr in die Koje, wohlverdient es war ein langer aber schöner Tag. Eigentlich ist es kaum zu glauben, wie entspannt man mit einem fast 40 Jahre alten Auto Reisen kann….
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Tag 2
Heute ist Ruhetag ansagt, die Fähre tuckert vor sich hin bei spiegelglatter See, herrliches Frühsommer Wetter, leider etwas windig. Um an Deck zu sitzen und die Sonne zu Genießen entscheiden wir uns aufs Helipad der Fähre zu ziehen. Hier können wir hinter der Brücke einen windgeschützten Fleck finden, einen Sonnenbrand später finden wir uns in der Schiffseignern Sauna wieder, Finland eben.
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Tag 3
Ein grandioser Morgen, der Einlauf in Helsinki, leichter Nebel begleitet uns.
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Pünktlich um 9:30 legt unsere Fähre im Industriehafen von Helsinki an, das entladen klappt erstaunlich schnell, um 10 Uhr fahren wir schon Richtung Helsinki, kaltes Wetter um die 10 grad mit Nieselregen empfangen uns. Passt irgendwie zu Finland.
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Unser Hotel das Clarion im Helsinkier Hafen ist unsere erste Anlaufstelle, Auto parken Einchecken.
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Mit Regenschirm bewaffnet laufen wir am Hafen entlang in die Innenstadt. Nach einigen Sehenswürdigkeiten und einem Besuch der Suomenlinna der vorgelagerten Festung eine World Heritage Stätte entschlossen wir uns in eine finnische Sauna zu besuchen. Wenn wir schon mal in Finland sind....
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Die Wahl viel auf keine der neuen modernen im skandinavischen Stil erbauten Saunas, Wellnessoasen schlechthin sondern auf die Arlan Sauna, erbaut 1929 beheimatet in einem Wohnhausblock etwas abgelegen vom Zentrum. Was soll man sagen, der Hammer.
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Genau solche Erlebisse sind der Grund für unsere Reisen.
Keine Touristen, eine zutiefst zuvorkommender Betreiber und sicher eine der ursprünglichsten Varianten Sauna zu erleben.
Damen und Herren Sauna sind voneinander getrennt, die Herrensauna befindet sich im ersten Stock. Durch einen schmalen Treppenaufgang hinauf betritt man einen Umkleideraum, Spind Sitzplatz vor dem Spind ein paar Bücher zum schmökern mehr gibt es nicht, keine Liegebereiche keine Kneipebecken uns sonstiger Firlefanz.
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Im Vorraum der Sauna gibt es eine Dusche, ein paar Holzbänke und jede Menge Edelstahleimer. Der Männerbereich der Sauna war gut gefüllt, ich wunderte mich warum jeder einen Aufgusseimer mit in die Sauna nahm. Im inneren der Sauna wusste ich sehr schnell für was diese Eimer gedacht sind.
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Unfassbare Hitze, die Sauna in Deutschland fühlt sich da eher nach Abkühlbecken an. Geheizt wird diese noch aus der Erbauerzeit in Urzustand erhaltene Sauna mit einem 3 stöckigen Holzofen.
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Gesessen wird auf kleinen Leinentüchern der Boden besteht aus Waschbeton. Habe ich schon erwähnt das die Finnen, jedes mal wenn jemand kommt oder geht einen Aufguss machen ??
Die Eimer dienen dazu die Haare, Ohren das Gesicht zu kühlen. Ohne dieses kalte Wasser aus den "Aufgusseimern" ist es nicht wirklich auszuhalten, mit aber kommt die Entspannung nicht zu kurz auch wenn ich mir sicher bin die Finnen wollten nur testen wie lange der Deutsche es aushält.
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Nach der Sauna gehört es in Finnland dazu ein Bier zu trinken, bei Literpreisen im Supermarkt um die 7 Euro haben wir da aber gerne verzichtet.
Der Relaxbereich befand sich im Innenhof des Wohnblockes, eine Bank ein Teppich für die Füße , frischen Luft um abzukühlen und nicht endend wollende Diskussionen über Gott und die Welt und diesen ganzen Wellnesstempeln und wie wenig dies doch mit der echten. Ein wirklich besonderes Erlebnis nicht zuletzt weil wir die einzigen nicht Finnen waren.
Der Abschluss eines tollen Tages in Helsinki.
Ergebnis 1 bis 13 von 13
Baum-Darstellung
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20.06.2018, 08:12 #1
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Reisebericht durch die baltischen Tiger
Gruß Tino
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