Winterzeit gleich Zeit und Muße, ein bisschen nachzudenken. Ich fahre seit sieben Jahren Elfer.
Aus den verschiedenen luftgekühlten Modellreihen habe ich jeweils ein Exemplar mein eigen nennen können und dürfen. Ein wassergekühltes Exemplar steht gerade in der Garage (997.2S), ein Neuwagen in Form eines Cayman GT4 war auch schon dabei.
Aber was hat mich eigentlich zu Porsche gebracht? Welches Modell hat mich bis heute am meisten beeindruckt?
Ich bin in den 70ger und 80ger Jahren große geworden, insbesondere hat mich also das G Modell begleitet. Gefallen hat es mir immer, beeindruckend, wenn ein solches Modell an mir vorbeifuhr. Aber andere Mütter hatten damals auch schöne Töchter, einen haben-wollen-Reflex hat das G Modell nicht wirklich ausgelöst, soweit ich mich erinnern kann, obwohl ich schon immer eine Affinität zu schönen und sportlichen Fahrzeugen hatte.
Doch dann, irgendwann in 1990, sah ich erstmalig bewußt den 964. Ein großartiges Auto! Die dicken Stoßfänger und dann noch irgendwann Cup Spiegel und Felgen!! Dieses Auto sah damals für mich nach einem modernen Sportwagen aus, insbesondere weil er immer noch diese typische Elferform hatte, aber jetzt eben im modernen Trimm. Und ich weiß auch noch genau, dass ich damals schon gesagt habe, so einen Elfer würde ich, gerade Anfang zwanzig, gerne einmal haben. Vielleicht nach Ende des Studiums und ein paar Jahren Berufstätigkeit?
Mal schauen. Und es war wie immer, es kam zunächst einmal anders. Ich durfte früh Vaterfreuden entgegensehen und fasste den Entschluss aus dem Studium heraus mich umgehend selbstständig zu machen. Die Affinität zu Autos hatte nicht nachgelassen, dem Geldbeutel entsprechend wechselte ich jährlich die Fahrzeuge.
Dann, Anfang dieses Jahrzehnts, waren ein paar Euro übrig. Und ich erinnerte mich wieder an diesen wunderschönen Elfer, den 964. In meinem Bekanntenkreis war dann auch der ein oder andere Elfer Enthusiast, sie alle rieten mir vom 964 ab. Kauf doch einen 993, den letzten lufgekühlten, der schon ein modernes Kleid trägt. Oder ein G Modell, den letzten Elfer, der noch ganz ursprünglich ohne Hilfsmittel auskommt. Nein! Es mußte ein 964 sein!
Und so kaufte ich dann einen amazonasgrünen 964 C4, zum Kaufzeitpunkt das beste Auto am Markt, in einem herausragenden Zustand, fast mit Jahreswagen Charakter. Und er hat mir so viel Freude bereitet! Er hatte Dampf und Sound, und er ließ sich sportlich oder doch recht entspannt bewegen, rundherum ein geniales Auto!
Doch der Mann wird nicht umsonst als Jäger und Sammler bezeichnet, zwei Jahre später lockte ein 911 2.4S Targa und der 964 wurde an einen Bekannten schweren Herzens verkauft.
Den Rest habe ich weiter oben schon erwähnt, es kam noch der ein oder andere Porsche, zuletzt im Sommer 2017 der 997.2S, der mir auch wirklich gut gefällt.
Der 964 war jedoch immer in meinem Focus, zwischendurch war ja noch ein Turbo 3.6 im Hause und die RS fand ich schon immer spannend. Doch es gab auch immer ein Dilemma, in dem ich mich befand. Autos wie ein Turbo 3.6 oder ein RS haben einen beträchtlichen Wert, mit soviel Geld unter mir mag ich nicht gerne herumfahren, es bereitet mir kein gutes Gefühl. Die "normalen" C2 oder C4, die mich interessierten, waren meist perfekte Sammlerautos, die viel zu schade zum Fahren waren.
In 2017 wurde ich dann auf einen zum Verkauf stehenden orangenen 964 von AP Car Design aufmerksam. Vielleicht ist dem ein oder anderen diese Firma aus Göttingen hier bekannt.
Im Rahmen eines Telefonats teilte mir Thomas Nater, der Inhaber, mit, dass er das Fahrzeug mit nach Dinslaken zum Porschetreffen nehmen und dort ausstellen werde. Morgens habe ich mir dann den Elfer angesehen, und was soll ich sagen: der war, und ist es wahrscheinlich auch heute noch, echt klasse. Am frühen Nachmittag ging ich wieder zurück an den Stand. Der Elfer war verkauft! Ok, aus den Augen, aus dem Sinn.
Doch, wie eingangs schon festgestellt: Winterzeit ist.....
Ich hatte immer wieder mal auf der Seite von AP Car Design geschaut, ob es ein neues Projekt gibt und stolperte dabei auch immer wieder über den schönen orangenen Elfer.
Und so griff ich Anfang des Jahres zum Telefon und rief dort an. Schnell hatten wir uns verabredet. Es folgte ein Termin in Göttingen. Thomas Nater zeigte mir seinen Betrieb, erklärte detailliert die einzelnen Schritte, die beim Aufbau eines Fahrzeugs durchgeführt werden. Das war alles ziemlich überzeugend! Und.....er hatte gerade ein Fahrzeug an der Hand, welches für einen Umbau geeignet ist: ein 964 C2, aus 1990, japanische Erstauslieferung, Schiebedach, 130.000 km gelaufen, unfallfrei.
Und das war bzw. ist die Geburtsstunde eines neuen Projekts, des Projekts 964 nach meinen Vorstellungen:
964 C2 mit Schaltgetriebe und Sperre, Sportschalensitzen, Überrollbügel mit X Kreuz, in einer besonderen Farbe.
In den nächsten Wochen und Monaten möchte ich Euch gerne beim Bau meines Elfers mitnehmen und teilhaben lassen, Euch die Arbeitsschritte und Umbaumaßnahmen, so weit mir möglich, näher bringen. Und am Ende des Jahres, so jedenfalls die aktuelle Planung, soll er dann fertig sein.
Vielmehr möchte ich jetzt noch nicht verraten, es soll ja ein wenig spannend bleiben, nur soviel: das hier soll der Exit-Elfer werden. Ich habe mir fest vorgenommen: back to the roots und dabei soll es dann auch bleiben. Mal schauen!😊 Jetzt freue ich mich jedenfalls auf die Zusammenarbeit mit Thomas und AP Car Design.
Danke fürs Hereinschauen und nun lassen wir Bilder sprechen:
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