Seit der Wasserkühlung sind die Elfer wirklich erstaunlich alltagstauglich. Meiner Meinung nach federt jeder 911 seit 996 komfortabler, als die zeitlich entsprechenden RS / M / AMG Modelle. Der Kofferraum ist nicht mal schlecht, da geht schon was rein. Und mit umgeklappter Lehne als Ablage geht hinten rein auch noch was. Ach, 997-Taschen auf Maß hätte ich noch einen Satz übrig...
Mein 997 4S hat ungefähr 12 Liter verbraucht. Parkt sich einfach. Ist komfortabel ausgestattet. Ist halt flach, das ist aber auch wirklich das einzige, was man den wassergekühlten Elfern vorwerfen könnte. Andererseits wäre es schlimmer, wenn es nicht so wäre.
Ich selbst fahre inzwischen lieber 5er BMW im Alltag, leise und so unaufgeregt, wie nur möglich und würde inzwischen weder 911 noch C63 in Betracht ziehen. Ich kann aber verstehen, warum man das will. Einen 997 (gilt natürlich erst recht für 991) als einziges Auto alltäglich zu bewegen, ist ein echter Genuss. Sowas sollte man in seiner persönlichen autombilen Karriere gehabt haben, nicht unbedingt einen 911, sondern das persönliche Wunschauto. Bei einem ists ein Maserati, bei anderen die Corvette, bei vielen der 911. So auch bei mir. Ich habe ihn parallel zu einem Range Rover Evoque gefahren, aber immer wieder für Monate auch nur den 911. Ich bin mit dem 4S zum Reiten gefahren, 1000km pro Weg an die Nordsee mit Gepäck und Welpen, Sommers wie Winters durch den Schwarzwald gekurvt, war mal schnell im Supermarkt, Essen einkaufen, habe den Sevenpoolz besucht, war bei Kunden, mit dem Paddy unterwegs... mit dem 911 geht alles. Langstrecke mit flottem, aber nicht abartigem Tempo ist super komfortabel. Mal laufen lassen, wo es vernünftig geht, ist ganz nett. Jede kurvige Landstraße macht Spaß. Alles dazwischen macht der 911 nicht nennenswert schlechter, als ein Golf GTI, aber komfortabler gefedert.
Mir ist irgendwann der Kick am 911 vergangen und ich hab ihn wieder verkauft, nach zwei Jahren oder so. Das liegt aber eher daran, dass ich einfach nicht so der Autotyp bin, wie ich dachte. Ich hatte mit dem Motorradfahren aufgehört und mir einen Cayman gekauft (auch den habe ich drei Jahre lang als einziges Auto genutzt!), dann den 911, um später zum Schluss zu kommen, dass ich mir nicht so viel aus Autofahren mache und es ohne Motorrad nicht geht. Ich bin aber fünf Jahre Porsche im Alltag gefahren und habe das als wirklich alles andere als eine entbehrungsreiche Zeit empfundenDamals habe ich noch nicht von zuhause gearbeitet und dachte mir immer, dass jeder Arbeitstag gut beginnt und endet, wenn man mit dem Porsche zur Arbeit fährt. Wenn man diese Stellen auf dem Arbeitsweg findet, an denen er am besten klingt, am besten klebt, sich am besten anfühlt. Hätte ich es nicht gemacht, würde ich heute noch davon träumen. Beim einen kurieren sich die Träume, beim anderen bleiben sie und bei manchen wird klar, dass Boxermotoren in Motorräder und nicht in Autos gehören
Gott und die Welt schwafelt davon, wie wichtig Erfahrungen sind, wie wertvoll, wie schön und erinnernswert. Hier, sowas ist eine, kann man käuflich erwerben. Hat mich beim 911 in zwei Jahren alles in allem rund 14k gekostet (Wertverlust des gebraucht gekauften 911, Steuern, Versicherung, Sprit, Wartung), aber das war in jedem Fall ne Erfahrung.
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29.12.2017, 18:19 #11PREMIUM MEMBER
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Damals habe ich noch nicht von zuhause gearbeitet und dachte mir immer, dass jeder Arbeitstag gut beginnt und endet, wenn man mit dem Porsche zur Arbeit fährt. Wenn man diese Stellen auf dem Arbeitsweg findet, an denen er am besten klingt, am besten klebt, sich am besten anfühlt. Hätte ich es nicht gemacht, würde ich heute noch davon träumen. Beim einen kurieren sich die Träume, beim anderen bleiben sie und bei manchen wird klar, dass Boxermotoren in Motorräder und nicht in Autos gehören 
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