Am nächsten Morgen wache ich noch lange vor meinem lieben Wecker auf. Irgendwie fällt so ein seltsames Licht in meine Kabine. Liegenbleiben? Nachsehen? Nachsehen. Ich trete an die Balkontür - und werde Zeuge eines herrlichen Sonnenaufgangs über Brooklyn, der die Wolkenkratzer von Manhattan und die Wolken am Himmel in sein perfektes Schauspiel miteinbezieht. Danke für diesen Moment an wen auch immer, und Danke dafür, dass wir in Bayonne liegen, von wo aus man komplett Manhattan die ganze Zeit direkt vor der Kabine hat. Zumindest, auf der Steuerbordseite.



Seltener Anblick: Sonnenaufgang über New York


Die USA und ihre strengen Regeln erfordern es aber auch, dass nach unserer Ankunft alle Passagiere einmal das Schiff verlassen müssen, um die US Immigration zu durchlaufen. Alle Passagiere? Alle Passagiere. Egal, ob sie von Bord wollen oder nicht. It's the law!





Also runter vom Schiff, Immigration und dann ab nach Manhattan oder, sofern man zurück aufs Schiff will, warten. Warten, warten, warten. So lange, bis auch der letzte Passagier von Bord gegangen ist, denn erst dann ist das Schiff wieder freigegeben. Eine überaus nervige Prozedur.



Lieblingsarbeitsplatz in der X-Lounge


Nachdem ich mich mit den Details vertraut gemacht habe, entscheide ich, als einer der letzten, kurz vor Ultimo um 10:30 Uhr von Bord zu gehen. Dennoch dauert es selbst dann immer noch fast anderthalb Stunden, bis ich zurück an Bord darf.



Lieblingsarbeitsplatzalternative auf dem X-Sonnendeck


Ist es legitim, in New York zu liegen und auf dem Schiff zu bleiben? Diese Frage stelle ich mir, gleichwohl wissend, dass es darauf eigentlich nur eine Antwort geben kann. Nein! Dennoch entscheide ich mich, mein Büro heute noch ein letztes Mal auf dem X-Sonnendeck aufzuschlagen. Mit Blick auf die Skyline von Manhattan arbeitet es sich doch gleich um so besser und der Weg von Bayonne nach Manhattan ist, sofern man keinen organisierten Ausflug gebucht hat, sowieso ein wenig beschwerlich.



X-Sonnendeck: Sonnen mit Blick auf Manhattan


Mit einem Shuttlebus kann man für 5 USD zum nächstgelegenen Bahnhof fahren, von dort gelangt man zum Exchange Place von wo aus man dann, nach nochmaligem Umsteigen, in Manhattan landet. Dauer: über eine Stunde. Alternative: Taxi für weit über 100 Dollar. Mein Vorschlag: über die Uber App einen Wagen bis Paulus Hook nehmen (kostet ab rund 10 Dollar) und von dort aus mit den New York Waterway Fähren zum World Financial Center, Pier 11 oder nach Midtown übersetzen (je nach Strecke zwischen 6 und 8 USD). Also nicht, dass ich es ausprobiert hätte, aber das wäre meine Wahl gewesen, wenn. Wünschenswert so oder so wäre für die kommende Saison, in der die Mein Schiff 6 ja wieder ab / bis Bayonne fährt, aber ein regelmäßiger, schiffseigener Shuttle hinein nach Manhattan, ob nun via Bus oder Fähre.



Wer will bei der Alternative schon von Bord? Pommery und Pommery Rosé in der X-Lounge


Am Abend führt mich der Hunger - nein, der Appetit - noch ein letztes Mal ins Bosporus, ehe die Reise bei einem letzten Glas an der Champagner Bar ausklingt.



Letzter Abend an Bord



... to be continued...