Tag 6. Den sollten wir eigentlich auf See verbringen. Kurs Sydney. Also nicht das in Australien. In Kanada gibt es auch eines. Doch bereits bei der Einschiffung wurden wir darüber informiert, dass sich die Fahrtroute geändert hat. Sydney fällt aus, weil dort ein anderes Kreuzfahrtschiff liegt und die Kapazitäten, sowohl was Pier als auch Ausflugsbusse angeht, nicht ausreichen.



Passamaquoddy Bay


Die Begründung lässt mich um ehrlich zu sein, ein wenig ratlos zurück, vielleicht bin ich aber auch einfach nur enttäuscht, weil ich mich auf ein Wiedersehen mit dem Städtchen gefreut hatte. So oder so, ändern kann ich es nicht und so legt die Mein Schiff 6 heute also in Saint John an. Das liegt in der kanadischen Provinz New Brunswick und ist einer der Häfen mit dem größten Tidenhub weltweit. Beeindruckend, wenn man morgens das Schiff vom hochgelegenen Deck 5 verlässt, jenes bei der Rückkehr dann aber fast schon ebenerdig anzutreffen ist.








Der Ausflug heute: Whale Watching. Eine rund einstündige Busfahrt führt ins Örtchen St. Andrews by the Sea. Dort wartet die Jolly Breeze, der Nachbau eines Schiffes aus 1900, welches dreimal hintereinander das Fastnet Race gewann.








Ein schönes Segelschiff, allerdings hätte man bei der Ausflugsbeschreibung vielleicht darauf hinweisen sollen, dass man auf der rund viereinhalbstündigen Tour durch die Bay of Fundy im Freien sitzt. Bei zum Glück nur leichtem Wind und anfangs einstelligen Temperaturen eine recht frische Angelegenheit. Dank bereitgestellter Decken und Jacken und der wieder vom blauen Himmel scheinenden Sonne, wird's aber wenigstens ein bisschen wärmer.








Ein paar Delfine, Miniwale oder was auch immer zeigen sich kurz, so richtiges Whale Watching ist uns allerdings nicht vergönnt. Die sind wohl alle schon in wärmere Gefilde weitergezogen. Ich kann ihnen das nicht verübeln. Egal. Trotzdem ein schöner Ausflug, allerdings auch recht sportlich bepreist.








Ab Mittag habe ich dann erneut nur noch eines im Sinn: meinen Döner im Bosporus. Heute besonders anspruchsvoll, da mir der Wind laufend die Servietten vom Tisch wehen will. Am Ende bin ich einmal mehr so eingesaut, dass ich am liebsten ein Vollbad nehmen würde. Schlimmes Zeug. Ganz schlimm. Macht aber süchtig.





A propos Sucht: wem mein Bericht von Bord der Mein Schiff 5 noch in Erinnerung ist, der wird sich sicherlich schon seit 123 Absätzen fragen "und was ist mit Kaiserschmarrn?" Eine berechtigte Frage, immerhin bin ich schon 6 Tage an Bord, was, zumindest theoretisch, für 12 Portionen hätte langen können.



Kaiserschmarrn - Archivbild von der Mein Schiff 5


Warum also gab es noch keinen? Nun.... Selbst mit meinen Erzählungen konnte ich die mitreisenden Journalisten bislang nicht überzeugen, jeden Abend den Nachtisch ins Schmankerl zu verlegen. Aber an Tag 7, da soll es endlich so weit sein.



Mein "Fang" des Tages: Weisskopfseeadler



... to be continued...