Recht herzlichen Dank Euch allen!Ihr habt mir viele gute Aspekte nennen können, die für mich nachvollziehbar sind. Ich fasse mal kurz die für mich wichtigsten neuen Kenntnisse zusammen:
Kunstmessen besuchen:
Danke. Es klingt vielleicht blöd, aber ich wäre auf diese Idee nie gekommen, da ich nie bewusst nach Kunstmessen gesucht/mich umgehört habe.
Online-Kauf:
Besser nicht. Das Gefühl für das Werk fehlt. Das klingt sehr logisch, denn die Haptik und Gesamtwirkung kann online schlecht vermittelt werden.
Drucke:
Bei bestimmten Stilrichtungen normal und ok.
Zeit und sich beschäftigen:
Es ist wohl wie mit Uhren. Wenn man einfach so mal eben nebenbei kauft, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das langfristig nicht zufriedenstellt. Besser beschäftigt man sich mit der Materie eine Weile, sammelt Hintergrundsinfos, Eindrücke und damit Erfahrung.
Bei Uhren ist mir das ähnlich ergangen. Vor ca. 10-12 Jahren habe ich alles mögliche an Uhren gekauft, ohne Konzept. Heute sind sie alle weg und verkauft. Nun habe ich deutlich weniger Uhren, aber jede erfüllt einen bestimmten Sinn und alle haben nebeneinander ihre Daseinsberechtigung.
Sammlung, kein Sammelsurium:
Ein für mich sehr wertvoller Hinweis! Nach welchen Kriterien möchte man Bilder kaufen und ggf. zusammenstellen?
Mein Ansatz bisher war, dass die Kunst an der Wand die Wirkung des Raumes positiv erzängen soll oder manchmal auch bewusst ein Eyecatcher sein darf. Wir haben zuhause Zimmer mit verschiedenen Farbschwerpunkten, z. B. ein Fernsehzimmer mit einem türkisen Sofa. Oder das Wohnzimmer ist mit dunkelroter/gelblich/oranger Ausstattung eingerichtet. Das Schlafzimmer dagegen fast komplett weiß. Mein Gedanke war, die Kunstwerke farblich auf die Zimmer abzustimmen (harmonisch oder im bewussten Kontrast). Dabei wäre ich auch so mutig, unterschiedlichste Künstler und Stile innerhalb eines Raumes zu mischen, sofern der gesamte Raumeindruck passt.
Intention ist, eine schöne Raumoptik zu gestalten und bei Interesse dann jedes Bild einzeln zu visieren und sich darin beim Betrachten zu vertiefen.
Ob mein Konzept aus Kunstsicht sinnvoll ist?!
Instagram:
Künstler einfach online verfolgen, um mehr Gefühl für sie zu bekommen.
Katalogisierte Künstler:
Wenn ich den Hinweis richtig verstehe, dann sind Künstler, die bereits in Katalogen (von möglichst guten Galerien) eher ernst zu nehmen, als beliebige freie Künstler. Dies meine ich im Sinne, kein Geld zu "verbrennen".
Oder anders: Der Kauf von gänzlich unbedeutenden Künstlern ist auch ok, wenn mir die Kunst zusagt. Ich muss dann aber damit rechnen, dass die Werke später, z. B. auch im Erbfall, fast nichts wert sind.
Vita des Künstlers:
Sich mit dem Hintergrund des Künstlers zu beschäftigen ist auch ein sehr guter Hinweis für mich. Ich vergleiche es mit den Uhren. Bevor ich eine Uhr kaufe, beschäftige ich mich auch mit den Hersteller. Es gibt Firmen, die mir aus gewissen Gründen sympathisch sind oder auch nicht. Damit wird auch das Produkt für mich begehrenswerter oder eben nicht.
Bei Uhren erkundige ich mich nach technischen Hintergründen. Beim Künstler könnten das Hinweise auf seine Ausbildung und Erfahrung sein.
Des Weiteren ist ein gewisses Hintergrundwissen zu dem Werk und seinem Ersteller sehr wertvoll und macht die Kunst etwas persönlicher.
Besten Dank nochmal! Eventuelle weitere Hinweise und Kritiken nehme ich gern an!![]()
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Thema: Kunst kaufen: wie? was? wo?
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27.09.2017, 22:22 #21
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Ein Spezi hat vor vielen Jahren mal den Prof. Ernst Fuchs (Gott hab' ihn selig
) um ein Autogramm gebeten, auf einem A4 Blatt rechts unten. Hat er tatsächlich gemacht.
Ich hab ihm dann mit 3 dicken Eddings in 2 min ein Bild gemalt, was fesch eingerahmt sehr prominent im Häusl hängt.
So einfach kann man sich mit Kunst sein Klo aufwerten!
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28.09.2017, 08:55 #22#beyondpatek
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28.09.2017, 09:20 #23
Bin nur bei "Sammlung, kein Sammelsurium" nicht Deiner Meinung, Du baust ja keine Galerie oder Anlageportfolio auf. Ich würde schon mal als erstes schauen, dass das Bild in den Raum passt. Und nicht gezielt nur eine Stilrichtung - Uhrenvergleich: Nur 5-stellige Submariner - kaufen, ist doch völlig egal, ob die "Sammlung" einen roten Faden hat.
Grüße -- Jürgen
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28.09.2017, 09:51 #24
Türkises Sofa?
Spass beiseite. Wie viele Werke willst Du denn gleich kaufen? Ich würde mich einfach umschauen; wenn was gefällt --> kaufen.
Ich denke nicht, das es zeilführend ist, für jedes Zimmer jetzt schon einen Masterplan zu haben. Eine Sammlung sollte sich meiner
Meinung auch sukzessive aufbauen.
Sehe das wie Jürgen; das Werk muss in den Raum passen; neben der Stilrichtung ist die Größe auch nicht ganz unerheblich.
Christian
Jedem Menschen ist das Denken erlaubt, vielen bleibt es aber erspart.
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28.09.2017, 09:52 #25
So meinte ich das aber auch. Und die anderen Bilder (innerhalb des Raumes) sollen optisch/farblich dazu passen. Ob sie stilistisch dazu passen, finde ich nicht ganz so wichtig. Je näher sie jedoch zusammen hängen, im Extremfall direkt nebeneinander, desto besser sollte aus meiner Sicht auch der Stil passen.
In anderen Räumen, also optisch getrennt und nicht gleichzeitig sichtbar, dürften auch ganz extrem andere Bilder, Farben, Stile aufgehängt werden. So wird das gesamte Haus abwechslungsreich und es gibt überall etwas zu entdecken.
Das macht mich außerdem flexibel beim Kauf, denn ich möchte mich definitiv nicht fest auf eine ganz spezielle Richtung festlegen. Dadurch würde ich mir zu viele andere schöne Möglichkeiten verbauen.
Gleichzeitig möchte ich nicht kaufen, sondern nach und nach. Uhrenvergleich: Ich habe einen Masterplan und immer wieder kommen Stücke hinzu. Dennoch ist mein Masterplan flexibel und wird im Laufe der Jahre immer wieder angepasst an aktuelle Erkenntnisse, persönliche Änderungen der Vorlieben, Neuentdeckungen.Geändert von Berettameier (28.09.2017 um 09:56 Uhr)
#beyondpatek
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28.09.2017, 11:44 #26
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29.09.2017, 09:23 #27
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Bei uns sieht das derzeit an 2 Wänden so aus. Ausgangspunkt bei uns waren Erbstücke, die einen Bezug zu HAP Grieshaber haben bzw. von seinen Meisterschülern stammen. Dazu haben sich dann nach und nach weitere Bilder gesellt.
In der oberen Reihe haben die 2 linken Bilder nichts mit der "Sammlungsthema" zu tun, oben rechts und unten links ist der Neffe eines Künstlers von dem wir ein großes Bild haben, der mit den Farbrezepturen seines verstorbenen Onkels malt und unten rechts ein Künstler, der in unserer Stadt lebt. Also eigentlich eine Wand, die nicht konsequent dem Thema folgt, doch schließlich ist erlaubt was gefällt.
Das rechte Bild hing bisher im Schlafzimmer, doch da das "Medienzimmer" einen neuen Teppich und damit ein anderes Farbkonzept bekam, wurde eben ein Bild ausgetauscht. Vorher hing dort ein blaues Bild von dem "linken" Künstler, das nun wiederrum im Schlafzimmer hängt.
Da inzwischen die verfügbaren Wandflächen belegt sind und ich mich an den vorhandenen Bildern nach wie vor erfreuen kann, kann ich mir hier leider keine neue Anregungen holen.Gruß, Kai
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29.09.2017, 09:26 #28
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Hängt da nicht viel zuviel auf einem Fleck?
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29.09.2017, 09:33 #29
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29.09.2017, 10:16 #30
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Ich finde das passt. Ist noch keine Petersburger Hängung
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29.09.2017, 13:01 #31
Kai, ich mag Deine Zusammenstellung auch sehr gern.
Danke für's Zeigen! Auf dem ersten Bild kann ich nur nicht erkennen, was das oben in der Mitte sein soll.
Wie auch immer: So ähnlich stelle ich es mir vor. Sukzessiv ergibt sich eine schöne Zusammenstellung.#beyondpatek
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29.09.2017, 13:40 #32
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02.10.2017, 08:11 #33
Und hier ein Update: Kunst kann man lernen. Es ist wohl wie mit Uhren.
Gestern waren wir in einer kleinen Galerie, die hauptsächlich unbekannte lokale Künstler hat. Dennoch war dort eine Sonderausstellung mit zwei etwas etablierteren Künstlern, zumindest regional im weiteren Umfeld.
Was habe ich gelernt?
- Der echte Live-Anblick ist tatsächlich unersätzlich! Ich habe mir bewusst später ein paar Werke nochmal online angesehen und war vom Eindruck am PC schlicht enttäuscht.
- Die Erklärung zu Bild und Künstler ist sehr wertvoll. Auf Wunsch wurde uns zu jedem Bild ganz viel erklärt und alles erschien nachvollziehbar und sinnvoll. Das gefiel mir sehr gut, denn so wächst die Beziehung zu einem Werk. Außerdem fällt mir das Urteil leichter zu entscheiden, ob der Künstler sein gedankliches Ziel mit der Umsetzung aus meiner Sicht gut erfüllt hat.
- Es gab in der Ausstellung eine Dreierreihe von Bilder nach einem Schema. Von Weitem betrachtet, waren sie alle ähnlich. Nachdem ich mich aber intensiv mit jedem der drei Werke beschäftigt habe, stand ganz schnell ein Favorit fest. Genau das eine Werk fand ich genial, die anderen nur "ok". Ich erkundigte mich aus Interesse nach den Preisen und wurde aufgeklärt, dass genau dieses eine Bild schon verkauft sei, was man auch an dem kleinen roten Punkt unten rechts am Rahmen erkennt. Ich war also mit meiner Einschätzung nicht allein.
Weiter geht's: Austellungen usw. besuchen und nichts überstürtzen.#beyondpatek
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02.10.2017, 10:50 #34
Ich würde Auktionskataloge ansehen...namhafte Häuser....um zu sehen was gefällt und die Estimates geben einen Rahmen vor der oft unterhalb des Galleriepreises liegt...
zB
https://www.phillips.com/under Milkwood
LG
Stephen😎
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02.10.2017, 11:29 #35
Katalogbilder sind noch schlechter als Onlinefitos. Da muß man schon genau wissen, was man tut.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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02.10.2017, 13:04 #36
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Oder mal hingehen zu einer Auktion, bspw. der Villa Grisebach
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02.10.2017, 13:17 #37
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05.10.2017, 05:20 #38
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- Trier
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- 880
Für zeitgenössische Kunst findet am 1. Adventswochenende wieder die Luxemburg Art Fair statt.
Letztes Jahr hat es uns extrem gut gefallen. Es ist sehr viel "aktuelles" dabei. Popart, Retro, ...
http://www.luxartfair.com/index.php/en/Grüße:
Klaus
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22.10.2017, 16:45 #39
Das erste Bild hängt - noch etwas einsam. Ein Unikat einer unbekannten, lokalen Künstlerin, zu der wir eine gute Beziehung haben.
Gar nicht so einfach zu fotografieren, da es immer so spiegelt.
IMG_65.jpg
IMG_65.jpg#beyondpatek
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22.10.2017, 22:12 #40
Bei Auktionen sollte man nur kaufen, wenn man sich auskennt. Die Katalogsprache vermittelt dem Ahnungslosen schnell mal ein Picasso, welches keines ist. Und es gilt gekauft wie gesehen.
Selbstverständlich gibt es auch ein paar Auktionshäuser wo der Leihe mit gutem Gewissen kaufen kann, es ist aber dennoch empfehlenswert sich mit der Materie etwas auseinander zu setzen.Grüße
Marcus
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