Hi Ffolks,
auf der Suche nach sozialem Engagement für meine neue Zeit als (viel zu) junger Pensionär bin ich auf eine große örtliche Einrichtung gestoßen, die händeringend nach Pflegefamilien für die Familiäre Bereitschaftsbetreuung (FBB) ist. Die FBB ist ein familiäres Angebot der Krisenintervention und dient in der Phase der Perspektivklärung dazu, Kindern eine zeitlich begrenzte und unterstützende Hilfe in einem familiären Setting anzubieten.
Gesucht werden also Familien, die willens und in der Lage sind, Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren für drei bis maximal sechs Monate aufnehmen, bis deren künftiger Aufenthalt abschließend geklärt ist (Familie, Heim, Adoption pp. ..) .
Mit der Einrichtungsleitung hatte ich zunächst Kontakt aufgenommen, um mich erst einmal zu informieren. Art und Umfang sind geklärt, das Pfegegeld ist für mich zweitrangig, es deckt in jedem Fall die Kosten mehr als ab. Die Situationen der Ursprungsfamilien sind mir nicht fremd, auch nicht der Umgang mit Jugendämtern, mit denen ich in meiner letzten beruflichen Tätigkeit, aber auch als Vater eines Adoptivkindes, sehr häufig zu tun hatte
Die Subsumption rechtlicher Voraussetzungen, insbesondere der Vorschriften aus §27 i.V.m. §33 SGB VIII und steuer- und haftungsrechtlicher Bestimmungen habe ich soweit erledigt, räumliche und dingliche Erfordernisse sind gegeben. Als Vater zweier nicht immer ganz einfacher Kinder sind mir auch alltägliche Schwierigkeiten nicht fremd. Mir ist deutlich, dass wir hier über 24h täglichen Einsatzes reden. Da brauche ich jetzt auch keinen Support. Und durchgeschlafen habe ich die letzten zehn Jahre nicht.
Nun gibt es schon genug Menschen, die sich um großäugige arme Welpenwaisen aus Portugal kümmern, da muss ich nicht mehr ran. Kleinkindern, die mitten in ihrer primären Sozialisation bereits teils extreme Krisensituationen erleben müssen, ein paar Monate Frieden und Geborgenheit zu geben, erscheint mir für mich erstrebenswert. Eine zu nahe Bindungssituation, die ggfs. später zu Verlustängsten führen könnte, wird durch die recht begrenzte Zeit der Bereitschaftsbetreeung vermieden. Begegnungen mit der Ursprungsfamilie finden wärend der Zeit der Betreuung ausschließlich in der Einrichtung statt, die auch einen 24h-Support leistet, wenn mal der Baum brennt.
Erst nach Abschluss aller Recherchen, und noch bevor ich persönlich die Einrichtungsleitung aufgesucht habe, habe ich meiner Gabi von meinen Überlegungen berichtet. Im ersten Satz hat sie mir gestanden, dass sie bereits seit Jahren den Gedanken mit sich herum trägt, ein Kind in Not aufzunehmen, mir aber davon in Sorge um eine Ablehnung nie davon berichtet hat. Sie hält mich offenbar immer noch für einen harten Hund.
Nein, ich habe bislang keine weiteren Schritte über die Informationsgewinnung hinaus betrieben. Der nächste Schritt wird ein Wochenende mit meiner Frau sein, beginnend mit einem brain storming. Dann wird sich zeigen, ob wir die Einrichtung, die unsere Familie zunächst grundsätzlich für geeignet erachtet, kennen lernen wollen. Erst danach sehen wir weiter.
Nein, man kann sich die Kinder nicht aussuchen. Aber wir konnten uns ja nicht einmal unsere eigenen Kinder aussuchen. Meinen Mick zum Beispiel hätte ich in jungen Jahren hier und da bestimmt mal ganz gern umgetauscht![]()
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22.09.2017, 11:12 #1
Der Pensionär - auf der Suche nach neuen Herausforderungen
Geändert von Street Bob (22.09.2017 um 11:14 Uhr)
Gruß Lou
First member of the Rolex Madness Social Club
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22.09.2017, 11:24 #2
Klasse! Finde ich eine tolle Sache und echt super, dass Ihr Euch darüber Gedanken macht.
Gruß,
Michael
Ich verliere nicht - entweder ich gewinne oder ich lerne!
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22.09.2017, 11:26 #3
Hut ab vor solch einem geplanten Engagement, das ist nicht alltäglich. Wünsche Dir dabei alles Gute und Erfolg
LG Helmut
Datejust 41 GG/ST mit Jubilee, Full set - Garantie bis 11/25 im SC
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22.09.2017, 11:56 #4
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Ein lobenswerter Gedanke.
Ich kenne diverse Einrichtungen und auch solche Kinder aus eigener Tätigkeit.
Das muss man wollen und können. Die Kinder haben alle einen großen Schaden erlitten, sie sind meist Traumatisiert und sind das Gegenteil von einfach. Du wirst von deinem Arrangement vermutlich wenig zurück bekommen was du als Befriedigung deiner selbst ansehen kannst.
Es gibt auch kein zurück wenn das Kind erstmal bei dir ist. Ich habe schon sehr viel erlebt, von zerlegen der Wohnung über Gewalt gegenüber der Betreuer.
Der Wunsch, dass die Kinder im Kleinkindalter sind und einfach zu händeln wird meist ein Wunschtraum bleiben.
Hut ab vor dir wenn du das durchziehst.
Wir haben einen anderen Weg gewählt und die gesetzliche Betreuung für junge schwerstbehinderte Menschen übernommen. Ihre Interessen gegenüber den Einrichtungen, dem Wohnheim usw. übernehmen und deren Rechte durchzukämpfen ist auch oft zermürbend. Eventuell wäre das auch etwas für dich, denn die Hauptamtlichen Betreuer sind fast immer überfordert und machen das mehr schlecht wie recht.Gruß aus dem Teuto
Ralf
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22.09.2017, 11:52 #5
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Ein lobenswerter Gedanke.
Ich kenne diverse Einrichtungen und auch solche Kinder aus eigener Tätigkeit.
Das muss man wollen und können. Die Kinder haben alle einen großen Schaden erlitten, sie sind meist Traumatisiert und sind das Gegenteil von einfach. Du wirst von deinem Arrangement vermutlich wenig zurück bekommen was du als Befriedigung deiner selbst ansehen kannst.
Es gibt auch kein zurück wenn das Kind erstmal bei dir ist. Ich habe schon sehr viel erlebt, von zerlegen der Wohnung über Gewalt gegenüber der Betreuer.
Der Wunsch, dass die Kinder im Kleinkindalter sind und einfach zu händeln wird meist ein Wunschtraum bleiben.
Hut ab vor dir wenn du das durchziehst.Gruß aus dem Teuto
Ralf
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22.09.2017, 12:03 #6
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Lou, ich habe den Eindruck, dass du und deine Frau gut überlegt an das Projekt herangehen. Aus jahrelanger Erfahrung ( aus Sicht des Jugendamtes), auch mit Bereitschaftspflegestellen, sind es gerade Menschen mit deiner Einstellung, die für diese Kinder gebraucht werden. Ich wünsche euch alles Gute für die endgültige Entscheidung und die dann eventuelle Aktivität.
As time goes by
Gruß Rolf
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22.09.2017, 12:48 #7
Hochachtung vor solch einem Engagement.
Gruß Hans
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22.09.2017, 12:51 #8
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22.09.2017, 12:57 #9
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Toi, toi, toi für Dein/Euer höchst ehrenwertes Engagement!
Darf ich fragen, wie alt Du bist, Lou, weil Du schreibst, "(viel zu) junger Pensionär"?LG, Oliver
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22.09.2017, 14:09 #10
Lou, davor habe ich einen Riesenrespekt, da ich weiß, dass ich diese konkrete Art des Engagements nicht aufbringen wollen würde.
Eine wichtige Arbeit, die hoffentlich euren Schützlingen viel geben wird, euch wahrscheinlich nur mit eigener innerer Befriedigung zurück lassen wird.
Ich wünsche euch viel Geduld und Erfolg bei diesem Unterfangen.Ohne Signatur
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22.09.2017, 14:19 #11
Ich bin (noch) 59 Jahre alt. Mein Beruf hat mich vielleicht körperlich altern lassen, aber die meisten meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten meine Kinder sein können und haben mich geistig auf Trab gehalten. Wer da innerlich nicht jung bleibt, kommt nicht mehr mit, wird doch das Gros der Ausbildung junger Polizisten und Polizistinnen heutzutage in den Dienststellen geleistet und nicht mehr, wie zu meiner Zeit, in Kasernen. Die heutigen Führungsinstrumente sind auch nicht mehr die gleichen, gottseidank. Die jungen Leute wohnten oft noch bei den Eltern und bedürfen gelegentlich auch bei privaten Problemen noch einiger Unterstützung. Wer "Stifte" in seinem Betrieb anleitet oder beschäftigt, weiß, wovon ich rede. Das schwierigste ist oft, sich ein Lachen zu verkneifen.
Eine Erleichterung für uns ist auch, dass in meinem Dörfchen, in dem wir leben, die uns umgebenden Nachbarn ebenfalls kleine Kinder und wir hier alle ein gutes Verhältnis haben. Ein Örtchen mit funktionierender Sozialkontrolle und ohne große Vorbehalte. Das halte ich für sehr wichtig. Unser Cris, der kleine Mexikaner, wurde, von uns jahrelang unbemerkt, auf der Straße "Niggi" gerufen. Das steht hier nicht zu befürchten.
Die Kinder können hier noch auf der Straße spielen, und alle Nachbarn passen ohne große Absprachen einfach ein wenig mit auf.
Und nein, sehr kleine Kinder sind nicht einfach zu händeln, da bin bei Ralf. Man erreicht sie kognitiv nicht so einfach, und sie leiden, ohne sich dazu dezidiert äußern zu können. Aber was ist schon einfach?
Auch ist mir deutlich, dass man erst wirklich Klarheit über die Aufgabe hat, wenn das Kind plötzlich da sitzt. Aber es ist ebenso spannend und belebend. So weiß ich von meiner Frau und mir, dass wir die erste Betreuung in jedem Fall gemeinsam durch- und überstehen. Danach gilt es zu evaluieren.Gruß Lou
First member of the Rolex Madness Social Club
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22.09.2017, 15:06 #12
Schon witzig: mein oller Valiant ist verkauft, den Käufer hole ich am Flugplatz in Wipperfürth ab
Der Mann ist Hobbypilot und kommt aus dem Schwabenländle. Weiter habe ich meinen Fuhrpark um den S211 und den ollen Agila (Schenkung innerhalb der Familie) eingekürzt, um Zeit für neue Aufgaben zu haben.
Der S124 wird alle drei Autos erst einmal ersetzten. An dem haben wir jetzt die Bremsanlage hinten komplett erneuert einschließlich der Feststellbremse nebst Seilen.
Kosmetisch mache ich nichts mehr, erst mal schauen, ob er den Winter überlebt. Eine passende Betonplatte für die Aussparung im Kofferraum (5-Sitzer) steht schon bereit. Bislang habe ich die Hecktriebler im Winter nie eingesetzt, Corvette und Plymouth waren ohnehin zu schade. Allerdings werde ich mir Anfahrhilfen besorgen müssen. Meine Straße hat vor der Haustür bereits 12% Steigung.Gruß Lou
First member of the Rolex Madness Social Club
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22.09.2017, 15:22 #13
Auf jeden Fall wünsche ich DIr bei dem Vorhaben mit den Kindern alles alles Gute !
Meinen Respekt !gruß
johannes
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22.09.2017, 15:25 #14
Lou Hut ab vor deiner Frau und Dir,
allerdings weiss ich nicht ob meine Frau und
ich den immer wiederkehrenden Trennungschmerz lange aushalten würden?!
Gruß
Kurt
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22.09.2017, 16:27 #15Gruß Lou
First member of the Rolex Madness Social Club
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23.09.2017, 20:27 #16
Lieber Lou, für das "Projekt" wünsche ich Deiner Frau und Dir viel Erfolg. Finde ich sehr bemerkenswert und ich habe allergrößten Respekt vor Eurer Entscheidung!
Grüße Stefan
...offizieller "R-L-X fährt Rennrad 1.0, 2.0, 3.0 und 4.0" - Teilnehmer
JUST TRI IT
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23.09.2017, 23:34 #17
Hallo Lou. Ich finde die Idee toll und hoffe, dass Du uns auf dem Laufenden hältst.
Lieben Gruß,
Silvia
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09.10.2017, 14:13 #18
Samstagnachmittag. Gabi möchte sich mit ihren beiden Freundinnen auf ein Bierchen beim besten Griechen im Bergischen treffen. "Komm doch mit!"
Nein, sage ich, aber ich fahre Euch und hole Euch ab! Keinen Bock auf Gesellschaft, eine Woche nach meiner komischen Pensionierung und dem ungeliebten 60. Geburtstag am nächsten Tag. Ich will allein sein.
Dann lasse ich mich aber doch hinreißen und parke das Auto auf dem Hof der Kneipe, da nach meiner Erfahrung ein Bierchen mit den lustigen Mädels immer mit einer Taxifahrt endet. Sicher ist sicher. Jetzt noch der Lappen weg, das wäre es dann.
Wir beiden sind die ersten, vier Hocker an der Theke sind schnell geblockt. Wir schnappen ein Früh am Tresen, als die beiden anderen Hübschen sich zu uns gesellen.
Geraucht wird natürlich vor der Tür, und dorthin geht es. Die Pinte ist ziemlich voll, und ob meines lädierten Kreuzes mache ich mir fast ein wenig Sorgen um meinen Barhocker, denn ohne diesen ist im Stand für mich nach spätestens 30 Minuten Tango. Nase, mein Harleyschrauber aus Langenfeld, schlägt plötzlich auf. Ich freue mich und denke mir nichts dabei, hat er doch offenbar seit längerem einen Blick auf eine der beiden Ladies geworfen.
"Kannst bei mir pennen" raune ich, und Nase schnappt ein großes Bier, dass der Wirt ihm herausreicht. Von einem Parkplatz gegenüber schwappt eine größere Personengruppe herüber Richtung Restaurant. "Hoffentlich gehen die weiter" denke ich mir in Sorge um meinen Platz an der Theke und das Gewühl in der ohnehin langsam vollen Kneipe. Dann erkenne ich als erstes das Gesicht meiner Schwester in der Menge und raffe das nicht, hätte ich sie doch eher im fast 100km entfernten Mönchengladbach vermutet!
Die gut gekleidete Kombo, mit Paketen bepackt, kommt auf mich (Jeans, Hoodie, olle RW MocToes) zu: es sind all meine Brüder und Schwestern mit Partnerinnen und Partnern!!! Ich bin total von den Socken ... nichts ist vorbereitet: wohin jetzt mit denen? Erst mal an die Theke, ein Kranz Kölsch steht schon da! Odi, der Wirt, grinst sich eins! Oh Mann ...
Meine Family hatte in MG einen Shuttle geordert! "Ihr habt doch bestimmt Hunger ..." rufe ich, während mich im Hintergrund die Frage quält, wie das jetzt weiter gehen soll. "Ich habe einen Tisch bestellt, keine Sorge" flüstert mir Gabi ins Ohr. Nach zwei Bierchen am Tresen geht es ins Restaurant. Gabi lockt mich mit einem Vorwand noch kurz an die Theke ... Die Tür fliegt auf, und mein ältester und bester Freund Helmut mit Gattin füllt den Rahmen völlig aus, ergreift mich mit einem Arm und hebt mich aus. Er wohnt nahe der holländischen Grenze und wusste als einziger nicht, dass auf der A1 ein Bombenloch gebohrt wird....
Kurz darauf am Tisch sitzen alle durcheinander. Meze-Teller wechseln sich mit Fleischplatten und Beilagen ab, ein typisches griechisches Getafel.
Meine beiden besten Freunde Helmut und Nase sehen sich zum ersten Mal und geben peinliche Erlebnisse mit mir zum Besten, die Stimmung ist ausgelassen.
Um halb drei endet das Gelage ...
Es war super schön.
Zuhause schläft Gabi auf meiner Brust sofort ein.
Sie ist die beste Frau der Welt ...Geändert von Street Bob (09.10.2017 um 14:17 Uhr)
Gruß Lou
First member of the Rolex Madness Social Club
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09.10.2017, 14:18 #19
Ein Traum Lou! Auch hier nochmals: Nur das Beste zum Geburtstag - nachträglich!
Genießt die Pausen des Lebens!Stephan
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09.10.2017, 14:31 #20
Geht nix über ne geglückte Überraschungsparty!
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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