Das Ende des Arbeitslebens - ich habe fertig!!! Was tun?

**tiefenglanz** · 20.03.2022, 18:42

Ich hab da immer Bock drauf

**ein michael** · 20.03.2022, 20:30

Da ist sie wieder, die Bastelarbeit der Nichterwerbstätigen

Viel Spaß dabei.

**Street Bob** · 20.03.2022, 20:40

"Bastel-" ist für mich kein Reizwort

Wenngleich ich noch Caramba-sozialisiert bin, ist das WD40 quasi schon geschüttelt.
Erst mal alles einsprühen

Es soll zahlreiche Dokumentationen geben, und einige Hinweise sprechen für Tuning deutlich oberhalb von K&N-Filter.
Ein programmierbares Steuergerät ist verbaut. Für einen Vorteil halte ich, dass es sich offenbar um ein Werks- und nicht um ein ebenfalls angebotenes Kitcar handelt.
Nein, es ist kein Caterham oder Donkervoort, aber auch weit entfernt von wannabees wie Dutton etc. . Also erst mal einlesen.

Ob und wann die Karre wieder angepackt wird, steht noch in den Sternen. Der gute Sascha (einigen Insidern hier bekannt) ist eher Buyer denn User seiner Schätze. Mir fällt hier ein ellenlanges Chopperfahrrad aus seiner Garage ein, auf dem ich ihn noch nie sitzen sah. Und das Hochleistungs-Jetski war meines Wissens auch noch nicht im Wasser. Waren aber beides gute Gelegenheiten.

Vielleicht stellen wir auch einfach zwei Hocker vor die Karre und ein Rähmchen Gilden dazwischen. Dann wird da schon ein Schuh draus.

**raul** · 20.03.2022, 21:11

Coole Sache Lou

und wenn Manuel ihn dazwischen gehabt hat, kannste das CrazyCar "rahmen" und Eintritt fürs gucken und das Gilden nehmen

Ich sehe (und freue mich) schon auf den dokumentierten Fortschritt in der Sache. Vielleicht gibts ja dann zum guten Ende noch einen Stapellauf

**Darki** · 20.03.2022, 21:13

Unabhängig vom Auto. Dich als Freund zu haben - etwas besseres kann einem wohl kaum passieren.

**Street Bob** · 28.03.2023, 12:30

Wolli

Wolli kenne ich schon aus Kindertagen, er war aus unserer Siedlung. Er gehörte nicht zu unserem, aus vier Jungs bestehenden, '"Pilsgeschwader", das den Kern des Geschehens rund um unsere Clique gleichaltriger Jungs und Mädels bildete. Aber er war ein netter Kerl und technisch begabt, so war er für das Licht und die Anlage in unserem Fetenkeller verantwortlich, und auch recht beliebt. Enne leeve Jung halt.

Als ich dann für drei Jahre während der Ausbildung überwiegend in der Kaserne lebte, kam ich nur gelegentlich an Wochenenden nach Hause, und die Clique dünnte sich langsam aus. Vom "Pilsgeschwader" blieben nur drei - Tommy hatte mit 18 eine 20 Jahre ältere Frau geheiratet (O-Ton: "die hat e´ Huus !!!") und war dorthin gezogen. Jojo hatte Elektriker gelernt und musste auf Anordnung seiner Freundin zur Meisterschule - ihr Vater war schließlich auch Meister.

Nun war das in den 70ern keinesfalls so, dass man an nächtens an jeder Ecke etwas zu Essen bekam. Ecki und ich hatten ein Rähmchen Bier im Keller geköpft und liefen vor Hunger zu Fuß ins 3km entfernte Neuwerk und bekamen dort gerade noch jeder eine lauwarme C-Wurst und eine Flasche Bier. Die sollten wir auch noch draußen trinken, man mache schließlich jetzt zu. Recht schnell machten wir uns wieder auf den Heimweg - in Neuwerk konnte es passieren, dass Jungs aus unserer Siedlung schnell mal eine Tracht Prügel von der dortigen Combo bekam - die sich natürlich in unserer Siedlung auch niemals blicken ließ. Ecki und ich hatten damit nichts zu tun - unsere Herkunft reichte schon.

Irgendwie braute sich auch schon etwas zusammen, es tauchten in einiger Entfernung auch schon ein paar Jugendliche auf, die aber offenbar noch zu wenige waren für uns beide - völlig wehrlos waren auch wir nicht. So gingen wir einen Schritt schneller und blieben unversehrt. Geheuer war uns das aber nicht.

Was hat das nun mit Wolli zu tun? Gestattet mir einen kleinen Exkurs:

Wolli hatte einen Rekord C in Mausgrau. Für Kleines von seinem Vater bekommen und mit viel Liebe optisch verbessert. Wolli entfernte als erstes die Radkappen und baute zwei (verschiedene) Zusatzscheinwerfer an. Ein Schaffellbezug peppte das spindeldürre Lenkrad auf, das Interieur zeigte das Komplettprogramm von Aroso: vom Tempotaschentuchhalter über km-Zähler, Groschenhalter, Thermometer bis zum Kleeblattaufkleber ("Viel Glück"). Eine selbstgebaute Mittelkonsole aus Spanplatte nahm einen "Elta"-Turm auf, der seine 4x25W-Power auf vier Kugelboxen verteilte. Die Karre hieß "Norbert" - es war ein 1.7 N! Dieser leistete zarte 60 PS und wurde von dem ganzen Brimborium auch nicht schneller. Aber die Karre war bekannt.

Ecki und ich waren nur noch anderthalb km von unserer Siedlung entfernt. Wir hatten gut einen im Schiff und waren todmüde. Dann hörten wir in der nächtlichen Stille einen Motor, der in den unteren Gängen ausgedreht wurde. Kein Zweifel, das war Norbert. Sekunden später erblickten wir ihn im Laternenschein, ohne Licht.
Hinterm Steuer der deutlich gestresste Wolli. Wild schreiend und mit den Armen rudernd versuchten wir, ihn zum Anhalten zu bewegen, er würde uns shutteln.
Keine Chance, Wolli blickte starr auf die Straße. Enttäuscht sahen wir ihm nach, und Norbert sah irgendwie anders aus als sonst.

Müde machten wir die letzten paar hundert Meter. Bei Bäcker Fliescher, kurz vor der Niersbrücke, hing ein Zigarettenautomat. Daran baumelte ein Abschleppseil mit einer Rekord C - Stoßstange.