In der ganzen Diskussion fehlen mir zwei Einflüsse: Gute Laune für Luxusinvestition (auch unnötige) und ein freundliches Zukunftsszenario

Die meisten von uns haben sicherlich aktuell noch keine großartigen Probleme, um sich noch die eine oder andere Uhr leisten zu können.
Leider sind jedoch mittlerweile die äußeren Rahmenbedingungen in Deutschland derart düster, daß ehrlich gesagt, die Kaufbereitschaft spürbar nachlässt:

- Krieg
- Energieknappheit, Energiepreise erdrücken Unternehmen
- steigende Zinsen
- wachsende Nachteile für Hausbesitzer und Vermieter
- Kriegsängste China Taiwan
etc.

Diese Ballung der Ängste, Unsicherheiten und negativen Einflüsse werden mit einhergehenden gefühlten 4-fachen Preiserhöhung p.a im Uhrenmarkt
nicht gerade Haben-Wollen Gelüste auslösen. Gerade PP hat es doch etwas übertrieben und mich insbesondere jetzt zum Nachdenken angeregt.


Ich selbst werde sicherlich nur noch beim Konzi zuschlagen, wenn ich die eine oder andere Wunschuhr bekomme.
Natürlich gehört im Zweifelsfall eine Platin-Daytona, Patek Phillipe 5990, 5911 dazu, wenn sie mir kaufbereit präsentiert wird ( ob das noch mal passiert?). Die Vergaberichtlinien schließen AP oder Lange mittlerweile aus. Ich werde mich aber ab sofort nicht mehr bewerben, oder auf eine Liste setzen lassen.

Dafür lasse ich mich mal lieber auf eine Warteliste bei Morelo, Ducati oder Ferrari setzen, wo ich auch einen hohen praktischen Gegenwert erhalte.


Und GMT´s Subs oder ähnliche hat man ja eh schon alle (viele 2-3 mal in unterschiedlichen Materialien) und braucht man sowieso nicht noch mal.

Die bisherigen Spontankäufe der letzten Jahre werde ich nicht mehr tätigen. Und das waren häufig schon allein mittlere fünfstellige Summen, die teilweise wieder im Sekundärmarkt weiterverkauft wurden, weil einfach nicht mehr gefällt.

Bleiben werden etwa 70 % meiner bereinigten Sammlung, die auch schon jetzt nur noch Rolex und PP umfasst.

Jedoch werden Zukäufe nur stattfinden, wenn ich auch davon vollkommen überzeugt bin. Schmuckzukäufe werden absolut nicht mehr toleriert.
Jetzt erst mal abwarten was passiert und sich anbietet.

Auf anderen Kontinenten wird es sicher anders aussehen, so daß die großen 4 (Rolex, AP, PP, Lange) bei sinkender Nachfrage in Europa locker ausweichen können, falls hier in Deutschland oder Europa die Lichter dunkler werden.

Käufergruppen:
Die top-Verdiener ab ca. 300.000- 500.000 euro werden natürlich immer weiter den Luxus finanzieren. Der klassische Rolex Sub Käufer (besser-Verdiener ab ca. 60.000 euro p.a. ) wird andere Probleme bekommen und wegfallen und teilweise sogar seinen Bestand reduzieren.
Spekulanten in Bitcoins oder Immobilien fallen vollkommen aus dem Markt.
Gutverdiener (ab ca. 100.000) mit vermieteten Immobilien werden schnell Probleme bekommen, sofern hoch finanziert und Mieter am Existenzminimum
Selbst der bisher gut verdienende Handwerker hat es zukünftig nicht mehr so leicht, den GT3 und seine Rolexsammlung zu finanzieren.

Fazit: Die Nachfrage wird weltweit immer stabil bleiben, da Nachfrage höher als das Angebot (so scheint es)

Aber frage mich : Vor 4-5 Jahren habe ich bei Wempe ca. 15-20 % auf eine Submariner in GG oder auf eine DD bekommen. Was war denn da anders als heute?