zum abspielen einer seit vier jahrzehnten im keller verstaubten karl-may-"hörspiel"-platte reichen der pappkern einer küchenrolle und eine daran geklebte nähnadel...unbedingt dabei auf stetigen alkoholkonsum achten...dazu am besten einen zentralen venenkatheter legen (lassen)...sind anders nämlich nicht erträglich.waren sie damals schon nicht...wurscht.

okay..bei plattenwiedergabe ist das tonabnehmersystem DAS massgebliche bauteil...sollte natürlich in einem manierlich konstruierten tonarm stecken und wenn der teller sich dann noch mit möglichst gleichbleibender geschwindigkeit dreht,wird det ooch wat mit die platte,wa?

für die 325 kröten des angedachten spielers lässt sich auf dem gebrauchtmarkt schon einiges reissen...aus der schon erwähnten blütezeit der tonrille

die finger liesse ich von den denon-monstern aus ende der achtziger...sehen zwar manierlich aus...haben aber sehr oft heute unbehebbare probleme in der motorsteuerung. ist die platine durch,ist das gerät ein fall für die tonne.

kommen wir zum oftmals gelesenen tip...dual...reibradler..samt seinen problemen (verhärtete andruckrolle oder/und unrund)...und der legendäre "steuerpimpel" ist in den meisten fällen auch fritte...von der verharzten mechanik der sogenannten "automatik" fange ich gar nicht erst an...gerne verabschieden sich auch die damals noch vorgeschriebenen funkentstörkondensatoren mit lautem knall...eben noch dem "ölprinz" gelauscht...und nun liegt staub auf dem usm-haller-sideboard.uiuiui...ach herrje...zur beruhigung...die kisten brauchen diesen kondensator nicht.der findige bastler lötet die dinger ohnehin vor inbetriebnahme aus.

nächste tip...thorens...solider riemenantrieb...schwerer teller mit subteller...hier lauern ebenfalls einige störfaktoren auf den aspiranten...ausgelutschte riemen...gut..die gibt es neu als nachbau oder angebliche originalriemen. meiner ist von 1989 und rutscht noch immer nicht über den motorpulley. möglicherweise muss das öl im spiegellager des tellers gewechselt werden...geht problemlos in eigenregie..mal saugfähige wattestäbchen unterstellt. ein wunderöl muss da auch nicht ausgewechselt werden...die genaue viskosität habe ich jetzt nicht parat.meines ist ebenfalls noch von 1989 und noch dreht der teller munter minutenlang seine runden.ansonsten sind das traktoren...viel kann an den kisten nicht defekt sein. beim kauf unbedingt auf das ORIGINALE netzteil achten...die nachbaudinger spucken oftmals zu wenig volt aus. auch hier kann der entstörkondensator hochgehen..siehe oben...stinkt und staubt nur.

die einzige echte schwachstelle bei den thorens sind ausgelutschte subchassis-federn...sieht man an sich gleich...hängt eine der seiten in der zarge leicht herunter...ist die betreffende feder am ende. beim transport unbedingt diese federn anziehen..und genau wegen dieser konstruktion sind thorens auch ein wenig aufstellungskritisch...holzboden inne altbaubude und windiger unterbau - und das chassis schwabbelt wie die wampe des adipösen. am besten an die wand hängen...wenn möglich.

dann haben wir noch die direktgetriebenen japaner...da kannste an sich so ziemlich alles nehmen...grossartige probleme sind mir da nicht bekannt. mit dem berühmten technics 1210 in seinen fünf evolutionsstufen zum beispiel....wobei es den heute wieder neu aus der schachtel gibt...allerdings mit gewaltigem preisaufschlag.

aber eines sei ausdrücklich dazu gesagt...ein wenig belesen muss man sich zu der materie..abnehmer in das headshell schrauben..tonarm auspendeln...tonarmhöhe einstellen (okay..auf den millimeter kommt es dabei nicht unbedingt an..) und einstellen der auflagekraft sollten sich vermittels lektüre und/oder youtube-videos schon mal verdeutlicht haben.

und ja...gerade im hifi-bereich gibt es viele wunderheiler und verkäufer auch der abstrusesten "klangverbesser"...reicht von entkoppelten gerätebasen aus abgereichterm uran über aufklebbare halbedelsteine bis hin zu audiophilen luftionisieren...

die RIAA-entzerrung,die überhaupt erst die auf den platten enthaltenen informationen annehmbar hörbar macht,ist mal lockere 70 jahre alt und bedingt keinen immensen schaltungsaufwand...früher waren solche entzerrer in jedem vor-/vollverstärker serienmässig dabei...heute lässt man sich das teilweise fürstlich entlohnen.

es muss also nicht der mit acht gematchten,russischen atom-u-boot-röhren bestückte phono-pre samt kinderzimmergrossem,separaten netzteil sein,um `ne platte genussvoll zu hören.

aber in einem gebe ich unserem heradot recht...der verlinkte project ist echt nur wat für karl may aus der im keller gelagerten banankiste...und da..siehe oben...pappröhre/nadel/alkohol.