Samstag, 4. April. Unternehmen "Höhenrekord".
11. Tag. Der Altiplano ruft. Worum es hierbei geht, muss ich kurz erklären, obwohl wir alle das mindestens im Erdkundeunterricht ja schon gelernt hatten. Auf der Ostseite der Anden (deren höchste Gipfel ja bis an die 7.000er Marke heranreichen) schließt sich ein Hochland an, das immer so zwischen vier und fünftausend Metern über dem Meer liegt. Es zieht sich im Norden von Peru nach Süden über Bolivien, Chile, Paraguay bis nach Argentinien. In der Breite dehnt es sich hier fast 500 km aus.
Es geht praktisch in San Pedro hinter dem Ort (wir liegen hier ja auch schon mal auf schlappen Zweifünf) los. San Pedro de Atacama ist ja so etwas wie der Hub für Exkursionen in den mittleren Teil der Atacama, aber dennoch hat sich das Städtchen trotz all der Touristen noch etwas sehr ursprüngliches bewahrt:
Die Ruta 27 zieht schnurgerade auf 30 Kilometern ohne eine einzige Serpentine bis auf 4.900 Meter hoch. Dann öffnet sich ein hügeliges steppenartiges Hochland, über dem die dann gar nicht mehr so hohen schneebedeckten 6.000er thronen. Dann geht's 400 Kilometer hügelauf hügelab, bis man genauso steil auf der anderen Seite in Argentinien in Salta unten wieder so auf Zweifünf ankommt.
Wenn es auch mit dem Auto ist, den persönlichen Höhenrekord haben wir. 4.900 - leider stand nirgends ein Schild und das GPS Gerät ist im Rucksack ( Ihr wisst schon, der, der immernoch nicht da ist), so dass wir kein echtes Ruta 27 Finisher Bild haben.
Wie ich die Landschaft beschreiben soll? Die Nummer ist nun wirklich easy: NASA, ESA, EU und wasweissichnichtwernoch simulieren hier Marsmissionen. Luft, Wind, Temperaturen, Trockenheit, angeblich alles wie auf dem Mars. Ach ja, das allerdreimalgrösste Radioteleskop der Welt bauen sie dann gleich mal noch dazu. Schnee hat's hier oben natürlich auch, aber Salzlagunen mit Flamingos ebenso. Außerdem springen uns hier die Zorros dauernd vor das Auto, so wie in Australien die Kängurus. Zorros sind so eine Lokale Art von Lamas oder Vicunyas.
Irgendwann geht es links in die Steppe. Hier hat die Erosion bis zu 30 Meter hohe Sandsteinformationen wie aus dem Nichts aufgebaut. Zu denen fahren wir mit dem Allrad einfach so quer über das Land hin. Hui, das macht Spaß.
Als wie nach etwa 160 Kilometern Argentinien sichten, müssen wir umdrehen. Für den Mietwagen haben wir kein Permit. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Fotostop an der Schneegrenze. Ah so, fast vergessen: Kurz vor der argentinischen Grenze sammeln wir noch Pjotr aus Polen und seinen deutschen Kumpel (ich nenne ihn mal Sven aus München) mit ihren Bikes auf. Die beiden scheinen zwar harte Hunde zu sein, aber der eiskalte Gegenwind auf dem Altiplano hat sie geschafft. Daran, in 2 Tagen bis San Pedro zu kommen, glauben sie nicht, und sind sowas von froh, dass Colt Sievers einen fetten Pickup fährt, auf dem wir Fahrräder und Gepäck locker verstauen. Sehr dankbar und glücklich setzen wie die beiden kaum 1,5 Stunden später auf dem Marktplatz von San Pedro ab.
Ergebnis 1 bis 20 von 25
Hybrid-Darstellung
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12.04.2015, 14:25 #1Liebe Grüße, Martin
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