Hallo Fangemeinde,

als ich heute Morgen eher durch einen (wenn auch gewollten) Zufall meine "alte" schwarze American Express Centurion Card als Satire-Foto in einem anderen Beitrag eingestellt habe, war ich doch etwas erstaunt über die Reaktion, die diese Karte ausgelöst hatte.

Binnen weniger Stunden gab es einige Beiträge, die Fragen, Hochrechnungen, Herabspielungen usw. enthielten. Offensichtlich gibt es hier eine "Beitragslücke", die ich gerne füllen möchte.

Schließlich sind wir ja Alle in einem "Luxusforum" unterwegs. Daher denke ich mir, das "Passt"

So, nun aber genug des Vorworts...

Irgendwann im Juni 2000 klingelte ein Kurierfahrer bei mir und brachte mir ein ominöses Paket, dass sich nur sehr schwer öffnen ließ.

Fertig ausgepackt so dass ganze dann so aus:

CC1.jpg

CC2.jpg

Man hatte mir einfach so zwei Centurion Cards zusammen mit einem persönlich unterschriebenen Anschreiben und einem 50-seitigen Booklet zugesandt, dass ganze in Samt eingehüllt. Eine "normale" und eine "A.C."-Karte. Letztes heißt Additional Card und dient dazu, die privaten und geschäftlichen Ausgaben von einander zu trennen.

Beide Karten waren mit einem Aufkleber überklebt, aufdem der Hinweis stand, dass bei einer telefonischen Aktivierung der Karte die Jahresgebühr fällig wird.

Ich konnte mit den schwarzen Karten nicht wirklich viel anfangen, dass Produkt gab es damals noch nicht und ich gehörte zu den ersten (vermutlich 1000) Personen, denen diese Karte angeboten bzw. förmlich aufgedrängt wurde.

Zunächst zögerte ich wegen der hohen Jahresgebühr von 2000 D-Mark, dem doppelten meiner Platin-Karte, die seinerzeit 1000 D-Mark / Jahr kostete.

Bezüglich des für eine Einladung notwendigen Umsatzes... ich weiß es nicht.

Wenig war es zuvor nicht, aber sicherlich keine Millionen.

Egal, man gönnt sich ja eh Nichts und ich ließ die Karten freischalten.

Die Jahre mit der Karte waren allerdings ernüchternd...

Teilweise wollten die Geschäfte die Karte nicht akzeptieren, weil die Verkäufer noch nie zuvor eine schwarze Karte gesehen hatten. An der Tankstelle wurde ewig probiert, die Karte richtig herum in das Lesegerät hineinzuschieben, da der schwarze Magnetstreifen auf der schwarzen Karte nahezu unsichtbar war.

Das ganze gipfelte dann in einer Frage eines Verkäufers eines noblen Herrenausstatters, ob es sich bei dieser Karte um die neue Amex-Karte handelt, die in Raten vom Konto abgebucht wird. Offensichtlich hatte er die Karte mit der damals ebenfalls neu eingeführten Blue Card von Amex verwechselt.

Der Concierge-Service... naja.

Ich habe ihn nie richtig benötigt. Außer einmal, als ich einer damals angebeten Stewardess auf Ihr Hotelzimmer eine Rose habe platzieren lassen. Die haben in der Tat herausbekommen, wann und wo die Gute am anderen Ende der Welt untergebracht war. Respekt!

Gebracht hat es außer einem tollen Eindruck allerdings gar Nichts, ich ging trotzdem leer aus und ein Anderer machte das Rennen bei meiner Angebeteten...

Die tollen Angebote... naja.

Einmal kam eine Möglichkeit der Kartenreservierung für die World Music Awards in Monaco mit Sitzplatz in der ersten Reihe inkl. After Show Party. Kostenpunkt: 100.000 D-Mark.

Irgendwann lernte ich dann meine geliebte Frau kennen und wurde "bodenständiger". Etwa 2005 habe ich die Karte dann aufgekündigt, weil es für mich einfach sinnlos war, soviel Gebühren zu bezahlen und ich einfach keinen "Bock" mehr auf das Ding hatte.

Als ich bei Amex anrief und bat, meine schwarze Karte in eine herkömmliche grüne umzuwandeln, ist die Abteilung aus allen Latschen gekippt und ich lernte nahezu alle Mitarbeiter kennen, die mich baten und bezürzten, die schwarze Karte zu behalten. Ich sei übrigens der Erste, der seine Karte zurückgibt.

Das war mir aber Alles wurscht und ich war glücklich mit meiner grünen Karte, die 55 Euro Jahresgebühr kostet, die die gleichen Membership-Rewards-Punkte sammelt und genauso wie jede andere Farbe am Monatsende vom Konto abgebucht wird.

Mittlerweile sammle ich fleißig Meilen und überlege, auf Paypack-Punkte umzusteigen...

Grüße,

Peter