Ich finde diese Preisspirale auch mehr als grenzwertig, aber der Krug geht so lange zum Brunnen, usw usw.
Noch scheint das für die Uhrenindustrie ganz gut zu funktionieren und Deutschland ist vermutlich schon lange nicht mehr der Maßstab. Letztlich geht es darum, die Fertigungskapazitäten auszulasten. Und solange gerade in Asien die Uhren noch ihre Käufer finden, ist alles in bester Ordnung.
Interessant wird es, wenn es dort mal nicht mehr läuft und die traditionellen Märkte wieder mehr Bedeutung erlangen.
Dann wird es nicht nur für Lange und Patek schwieriger. Auch alle anderen Uhrenmarken haben sich über die letzten Jahre aus ihrem angestammten Segment ins Preis-Orbit katapultiert.

In Bezug auf Lange mache ich mir derzeit weniger Gedanken. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sich diese Marke allein aufgrund ihrer Ausrichtung, Substanz und Exklusivität noch entwickeln wird. Das werden wir nicht innerhalb von 1-2 Jahren erleben. Aber in 10 bis 15 Jahren. Und da sind mir die Preise auf dem Gebrauchtmarkt heute ziemlich egal. Gerade bei Uhren im fünfstelligen Bereich gehöre ich zu den Kunden, die das lange überlegen, die Uhren immer wieder anprobieren, Alternativen ansehen und wenn eine Entscheidung fällt, dann auch sicher bin, dass die Uhr lange bleibt. Uhren sind für mich Hobby, Passion und Leidenschaft am Handgelenk und kein Modeartikel, der nach kurzer Zeit wieder geht oder langweilig wird. Für manche Uhren habe ich viele Jahre gebraucht, bis die Zeit reif war - so etwa beim Datograph.

Insofern sind die permanenten Preiserhöhungen zwar ab und an ein Ärgernis, aber wirklich von meinem Hobby abgehalten haben sie mich bislang nicht.