Danke Tobias

Darf ich noch einmal etwas zu Uhrwerken schreiben?

Uhrwerke werden zwar "geölt", wenn sie zusammengebaut oder revidiert werden. Das ist aber auch nicht mit dem Ölwechsel im Auto vergleichbar: Der gesamte Ölbedarf von Rolex pro Jahr, d.h. für die gebauten 1.000.000 Uhrwerke plus sämtliche revidierten, liegt - über die ganze Welt verteilt - bei 10 Litern. In einer Uhr ist dann eben umgerechnet vielleicht ein Tropfen verschiedener Schmiermittel.

Dieses Öl ist an winzig kleinen Stellen: Stellt Euch eine Stecknadel vor, die spitz auf Eurem Schreibtisch steht. Das winzige Loch, das sie hinterlässt, ist vergleichbar mit der Reibfläche auf der Platine einer Uhr, und die Nadel selbst ist schon vielfach dicker als die entsprechenden Teile im Uhrwerk, etwa die so genannten "Zapfen" an der Unruhwelle.

In diese winzig kleinen Reibflächen kommt wenig Öl. Dieses Öl bleibt erstaunlicherweise jahrelang an dieser Stelle. Kommt es jedoch weg - etwa, weil ein Ultraschallbad die Teile in Schwingung versetzt hat -, kann man es nicht einfach "nachölen", indem man da seitlich Öl reinfließen lässt. Die Teile bedürfen einer Reinigung, und weil man eine Platine in der Uhr nicht reinigen kann, ohne den Rest abzubauen, wird das gesamte Werk auseinandergebaut. (Aus diesen Gründen gibt es auch keine seriöse "Teilrevision").

Ansonsten habe ich schon von gelockerten Schrauben in Uhrwerken nach Ultraschallbad gehört. Der Ultraschall hat dort offenbar vormals festsitzende Schrauben lockergerüttelt.