Wenn Ratten das sinkende Schiff verlassen, bedeutet das im Gegenzug auch, dass das Schiff sinkt.
Ich würde die Stellen schnellstmöglich neu ausschreiben und parallel dazu mit den verbliebenen MAs erörtern, wieso die Stimmung in der Abteilung tatsächlich so schlecht ist. Die von Dir geschilderten genannten Gründe sind eigentlich für jeden Wechsel eines Mitarbeiters normal und erklären die Häufung nicht. Gibt es vielleicht einen Agitator in der Abteilung, der besonders schlechte Stimmung macht?
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29.03.2014, 12:16 #1
An HR Fachleute oder andere Personalverantwortliche ...
Hallo !
Ich weis ja das es hier Spezialisten jeglicher couleur gibt .
Hätte da mal eine Frage die natürlich rein fiktiv ist .
Nehmen wir mal an in einer großen Firma kündigen Reihenweise Mitarbeiter in einem bestimmten Bereich.
Diese Anzahl von Kündigungen hat es in der langjährigen Firmengeschichte noch nie gegeben.
Problem ist unter anderem das mit den Kündigungen enorm viel benötigtes Wissen und Know How verloren geht.
Um einen Mitarbeiter der geht brauchbar zu ersetzen durch einen neuen Mitarbeiter bedarf es einer Anlernphase von ca. 3-5 Jahre .
Gründe der Mitarbeiter zu Kündigen sind laut eigenen Aussagen :
Zukunftsangst in dem Bereich in dem sie sich befinden ( sehe ich persönlich aktuell aber nicht gegeben )
mehr Verdienst in den Firmen wohin gewechselt wird
zu letzt in persönlichen Gesprächen eruiert , die MA fühlen sich aktuell nicht genügend Wertgeschätzt ( und das nicht nur finanziell )
Wie geht man mit solch einer sache intern um ? Also sprich im betroffenen Bereich.die Verbliebenen MA können diesen Substanzverlust bald nicht mehr kompensieren.
Wie geht eine Übergeordnete Instanz damit um ? Zum Beispiel die HR Abteilung ?
Aktuell sieht es nach ignorieren bzw. Totschweigen aus.
Wenn man das Thema anspricht und z.B. auf den finanziellen Aspekt kommt heist es nur : es gibt auch Firmen die schlechter bezahlen.
Wie würden die Spezialisten hier mit so einem Thema umgehen ?
was kann man überhaupt tuen ?
Danke an euch jetzt schon für die fachlich fundierten Antworten.Ralf
Halb voll und halb leer sind Formulierungen die ich schon immer dämlich fand.
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29.03.2014, 14:24 #2Onkel CGast
Geändert von Onkel C (29.03.2014 um 14:28 Uhr)
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29.03.2014, 15:10 #3
Danke schonmal für deine Antwort.
Einen Agitator gibt es an sich nicht. Natürlich gibt es aktuell eine Art Eigendynamik in der Sache.
Viele der MA warten jetzt auch auf eine Reaktion der Führungskräfte .
Aber ehrlich , wie soll man reagieren ? Keine Reaktion scheint mir auch falsch zu sein. Echt schwer.Ralf
Halb voll und halb leer sind Formulierungen die ich schon immer dämlich fand.
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29.03.2014, 15:22 #4
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29.03.2014, 15:29 #5ehemaliges mitgliedGast
Dem ist so. Immer. Ein Laissez-fairer-Führungsstil kann auf Dauer keinen Erfolg bringen.
Jetzt hilft nur eins: Der Fisch muss auf den Tisch. Sprechen. Sofort. Und: Vor allem hinhören, was die verbleibenen MA zurück spiegeln. Rein am fi****ellen liegt es in den seltesten Fällen. Eine Erhöhung der monitären Vergütung hat i. d. R. keine nachhaltige Motivation.
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29.03.2014, 15:41 #6
Vielen dank für eure Antworten.
Diese spiegeln genau das wieder was ich auch glaube was zu tuen währe.
Ich habe auch versucht ein Gespräch zu inizieren , bin dafür aber böse abgewatscht worden.
Wollte daher einmal Meinungen von Unbeteiligten hören die nicht so emotional bei der Sache sind.Ralf
Halb voll und halb leer sind Formulierungen die ich schon immer dämlich fand.
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29.03.2014, 15:47 #7ehemaliges mitgliedGast
"Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden."
Da ist jetzt Leadership gefragt. Wer in einer solchen Situation nicht agiert, sondern bestenfalls reagiert, sollte seinen Job überdenken. Zumindest wenn sich da jemand Führungskraft schimpft. Ich will jetzt keine Phrasen dreschen, allerdings stinkt der Fisch in der Tat zuerst vom Kopf.
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29.03.2014, 15:48 #8
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29.03.2014, 15:50 #9
Ich bin kein HR-, sondern Kommunikationsspezialist. Nichtsdestotrotz habe ich Erfahrungen sammeln können/müssen.
1. Man kann nicht nicht kommunizieren. Keine Antwort der Führungsmannschaft ist auch eine Antwort > die schlechteste
2. Eine Führungskraft (möglichst hochrangig) sollte zur MA-Versammlung einberufen und authentisch vor die Mannschaft treten
a) Fakt ist eine aktuell hohe Fluktuation
b) Fakt ist aber auch ein gesundes Unternehmen mit einem gesicherten Bereich (handfeste, plakative Beispiele Aufträge, Technologie etc.)
c) geplante Maßnahmen aufzeigen (neue Stellen ausgeschrieben, Headhunter aktiviert, Mehrarbeit wird durch Boni/Gehaltsaufschläge für betroffene MA überkompensiert > Leistung lohnt sich > ggf. Halteprämie individuell für Leistungsträger vereinbaren)
3. Nach gegebener Zeit erneut einberufen oder anderweitig informieren, was die Maßnahmen(bislang) brachten und wo noch Nachholbedarf besteht
4. Angebot an alle MA, sich mit Ihrer Führungskraft individuell abzustimmen und offen für alle Fragen zu sein
5. Wichtig ist die genaue Abstimmung mit Top-Management und HR, ggf. Betriebsrat
Viel Erfolg
Rheinische Grüße, Frank
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29.03.2014, 15:51 #10
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29.03.2014, 16:21 #11
Vielen dank für eure Antworten
Ralf
Halb voll und halb leer sind Formulierungen die ich schon immer dämlich fand.
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29.03.2014, 16:45 #12love_my_EXIIGast
Ich sehe das mit dem Gehalt etwas anders, wenn die Faktoren Sicherheit der Stelle und das Betriebsklima passen wird ein MA bei einem vernünftigen Gehalt länger bleiben und durch die Bank weg eher motiviert weiter arbeiten. Denn irgendwann fängt zwangsläufig das Rechnen an, "dies wollte ich doch, jenes will auch noch erreichen" Und wenn man dabei immer häufiger merkt das Geld, dass anderswo sehr wohl bezahlt wird, passt hier nicht - dann hält einen auch eine sichere Stelle oder ein paar Nette Kollegen nicht. Wenn aber aus Gehalt, "Schmerzensgeld" wird, dann stimme ich sofort den Vorrednern zu - das hilft gar nichts.
Kurz um, ich würde den Aspekt nicht aus dem Auge verlieren. Obwohl ich pers. denke das in dem hier beschriebenen Fall nicht unbedingt der "Fehler" bei den Gehältern zu suchen ist, nicht solange wie die Menge der Kündigungen im realen Verhältnis tatsächlich so hoch ist.
Gespräche bringen nur was wenn die/der MA offen spricht, damit kommt man zu obigem zurück, ist das Verhältnis der Kündigungen so "überraschend"/hoch und es wird nur "lapidar" von Geld gesprochen - stimmt meiner Meinung & Erfahrung nach was anderes nicht. Und wenn selbst im Augenblick der Kündigung niemand offen spricht - auweia. Dann dürfte das Problem nicht unbedingt ein kleines sein bzw. evtl. sogar schon lange vor sich hin schwelen. Für mich passt, auch aus einer Erfahrung heraus, der abgeblockte Gesprächsversuch da ebenfalls "prima" rein.
Viele Grüße,
Oliver
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29.03.2014, 16:56 #13ehemaliges mitgliedGast
Darf jeder sehen, wie er mag. Gibt jedoch diverse Studien, die anderes belegen. Hier ein Artikel, der das m. E. ganz gut auf den Punkt bringt.
Ist selbstverständlich auch nicht 100% verbindlich. Alleine beim Thema "Intrinsische und Extrinsische Motivation" scheiden sich die Geister. Fakt ist jedoch, dass das Thema Motivtion nie pauschal beantwortet werden kann. Entscheidend sind die persönlichen Lebensmotive des einzelnen.
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29.03.2014, 17:16 #14love_my_EXIIGast
Danke für die Links, liest sich bei einem ersten überfliegen soweit ganz interessant!
Du hast recht das es mit persönlichen Motiven/Leitlinien steht und fällt wie ein AN in einer/auf eine Situation reagiert.
Viele Grüße,
Oliver
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29.03.2014, 17:36 #15
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29.03.2014, 17:40 #16
Frank stimme ich uneingeschränkt zu. Und nicht nur weil er die schönste Daytona Referenz besitzt! ;-)
Viele Grüße, Carsten
Man muss immer tun, was man nicht lassen kann.
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29.03.2014, 18:38 #17
Ich leite seit zig Jahren, mitverantwortlich, Kleinstbetriebe.
Aushilfen,Praktikanten, Azubis, gelernte und ungelernte Mitarbeiter aus dem kfm. und gewerblichen Bereich,Fach- Hochschulabsolventen... jeder tickt anders. Den einen motivierst du mit Geld, den anderen mit nem guten Betriebsklima, mit Weiterbildung, Beförderung ...... Ich kann da ( aus meiner Erfahrung) kein Allheilmittel erkennen.
In deinem Fall (TS) sehe ich einen akuten Handlungsbedarf der GL. Wie schon vorher genannt sollten sich die Entscheidungsträger zu einer Gesprächsrunde mit der Gruppe/Abteilung und zu Einzelgesprächen entscheiden. Da scheint ne Menge Unwohlsein/Unsicherheit unter den Mitarbeitern zu herrschen.Grüße Detlef
Cantona: „27 Millionen Steuern hinterzogen – und Hoeneß bezichtigt Costa, gierig zu sein. Das ist, als ob der Camembert zum Brie sagt: ,Du stinkst!‘“
FIRST 7
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29.03.2014, 18:43 #18ehemaliges mitgliedGast
Genau das bringt es auf den Punkt, was ich mit den "Lebensmotiven" beschrieben habe, Detlef:
Anhang 49478
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29.03.2014, 18:45 #19
Darren
Grüße Detlef
Cantona: „27 Millionen Steuern hinterzogen – und Hoeneß bezichtigt Costa, gierig zu sein. Das ist, als ob der Camembert zum Brie sagt: ,Du stinkst!‘“
FIRST 7
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29.03.2014, 18:45 #20Natürlich müssen wir alle unsere Rechnungen zahlen und für unsere Familien sorgen. Aber wenn diese grundlegenden Dinge einmal abgedeckt sind, sind die psychologischen Vorteile von Geld fragwürdig.
Zwei Extrembeispiele:
Eine Führungskraft mit einem hohen 6 Stelligen Jahresgehalt wird durch etwas mehr Geld nicht wirklich motivierter.
Ein Familienvater mit einem kleinen 5 Stelligen Jahresgehalt, der seine schwangere Frau, seine 5 Kinder ernähren muss wird das sicherlich anders sehen.
Oder als Bild veranschaullicht die Maslow Pyramide:
Gruß Toan
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