Hi,
ich möchte mal die Geschichte von Peter erzählen. Peter hat einen Bruder namens Hans.
Und eine Schwester Gabi. Mit von der Partie ist die über 80 jährige Mama Ilse.
Peter ist knapp an die 60, hat eine Frau und zwei Kinder. Seit 20 Jahren ist Peter als Ein-Mann Betrieb relativ erfolgreich auf dem Bau selbständig. Gabi ist verheiratet und hat eine kleine Tochter.
Der Hans ist 52 Jahre alt und Dipl. Ing. welcher schon Erfahrungen als Führungskraft in einem größeren Unternehmen hat. Hans war nach seinem Angestelltenverhältnis eine gewisse Zeit erfolgreich als Selbständiger.
Hans, welcher unser Sorgenkind in dieser Geschichte ist, hat seit 10 Jahren beruflich keinen Erfolg mehr.
Er ist gierig nach dem schnellen und großen Geld welches ihm von seinen dubiosen Geschäftspartner ständig versprochen wird. Es geht um riesige Provisionen in 6-stelligen Höhe welche aus Gold, Öl, Autogeschäften und jetzt sogar DDR Währungswechsel in Milliardenhöhe fließen soll. Diese Geschäfte kommen aber nie zu stande. Hans ist jedoch sehr hartnäckig, verlor inzwischen Eigentumswohnung, Auto, seine Existenz und hat riesige Schulden angehäuft.
Das blöde ist nur das Hans den Peter, seine Familie, Gabi und Mutter Ilse mit in den Ruin zieht. Gabi hat ihrem Bruder Hans 12k € geliehen welches sie nun dringend braucht um die Raten für ihr Haus zu tilgen.
Mutter Ilse hat mir ihrem Sorgenkind mitleid und ihm ihre Bankkarte gegeben welcher dann jahrelang(!) jeden Monat die komplette Rente von Mama Ilse abgehoben hat.
Der ältere Bruder Peter hat ihm immer wieder finanziell ausgeholfen und hat Hans vertraut. Das zu weiche Herz hat Peter selbst vor 3 Jahren in die Firmeninsolvenz getrieben weil er ja seinem Bruder unbedingt finanziell helfen musste.
Für Hans ist es ja unzumutbar in einem Angestelltenverhältnis zu stehen, er bekommt ja nach dem baldigen Geschäftsabschluss mehrere hunderttausend Euro Provison und ist der Meinung dann alle Probleme zu lösen.
Aus diesem Grund hat er ein Jobangebot seines Nachbarn mit einem Jahresgehalt von 60k ausgeschlagen.
Peter ist ehrgeizig, arbeitet wie verrückt und schafft es wieder aus dem Schlamassel zu kommen.
Nun kommt Hans und frägt ihn wieder nach Geld. Den Zweitwagen von Peter fährt er ja wieder konstant seit 3 Jahren, für den er außer Sprit nichts bezahlt. Für diesen Wagen konnte Peter keine Steuer und Versicherung begleichen, zu der Zeit als er Insolvenz angemeldet hatte. Der Wagen stand dann in der Garage von Hans welcher sich ungeniert eine E-Klasse gemietet hat. Braucht er ja für seine Geschäfte in der Schweiz, Liechtenstein, Monaco etc.
Dieser Mietwagen hat für die paar Monate ganze 23k € gekostet. Hans hätte es auch günstiger haben können, indem er seinem nicht geliebten Bruder Peter einfach die paar hundert Euro Schulden für KFZ-Steuer und Versicherung gezahlt hätte.
Nun hat Peter im letzten Jahr wieder in mehreren Beträgen seinem Bruder mit 8k ausgeholfen und wartet immer noch darauf das er sein Gekd zurück bekommt auf welches er nun angewiesen ist.
Jedoch viel schlimmer ist, dass das Auto von Peter aufgrund eines Motorschadens nicht mehr fahrbar ist und dieser bittet seinen Bruder seit Wochen vergebens nach Rückgabe seines Zweitwagens.
Hans hält ihn immer wieder hin und lässt sich nirgends mehr sehen. Das Auto versteckt er sogar irgendwo, so das Peter es nirgends finden kann. Peter kann es ja ohne Kennzeichen nicht mal abmelden gehen.
Auf Anrufe reagiert Hans gar nicht mehr, es kommen nur noch leere Versprechungen per SMS das sich Peter gedulden soll und Hans sei im Ausland unterwegs. Peter weiß dass das nicht stimmt, er hat ihn nämlich selber in seiner Wohnung gesehen und dieser hat nicht den Mut vor Peter anzutanzen. Er tut einfach so als wäre er nicht Zuhause.
Peter fährt nun seit knapp einer Wochen mit einem Kleinwagen zu seinen Baustellen welcher er dringend fertig bekommen muss, da sonst Verzug dort und ihm die Verträge gekündigt werden.
Die 70€ pro Tag für den Mietwagen, in dem gar nichts verstaut werden kann, hat er eigentlich auch nicht.
Peter, Gabi und Mutter Ilse wissen nicht mehr weiter. Eins ist nur sicher, Hans einen mächtigen Dachschaden, jeden Bezug zur Realität verloren und gehört in die Geschlossene.
Familie und Freunde von Peter empfehlen ihm zur Polizei zu gehen und Bruder Hans anzuzeigen damit er wenigstens sein Auto wieder bekommt. Das bekommt aber Peter nicht übers Herz, da Hans aufgrund irgendeines Betruges verurteilt und auf Bewährung ist.
In diesem Jahr ist zwischenzeitlich viel passiert, Mutter Ilse hatte eine Hirnblutung erlitten und lag im sterben. Ihr Lieblingssohn Hans hat sie nur ein einziges mal besucht als sie auf der Intensivstation lag und das für keine 10min.
Hans hatte ja keine Zeit sie zu besuchen aufgrund seiner erfolgsversprechenden Meetings.
Mutter Ilse ist mittlerweile wieder gut auf und hat endlich ihre Bankkarte nach 5 Jahren sperren lassen.
Hans, welcher seit 3 Monaten ohne die Rente seiner Mutter auskommen muss, jagt den einen Termin nachdem anderen. Von irgendwelchen Provisonen oder Gelder keine Sicht.
Ilse welche fast jeden Tag von Hans angerufen wird, hat keine Nerven mehr für die ganze Geschichte und will das er das Auto von Peter raus rückt und alle Schulden bei ihr und seinen Geschwistern begleicht. Gabi steht auch kurz vor der Kippe mit ihrem Haus. Peter weiß auch nicht mehr weiter.
Wie würde diese Geschichte nun enden, wenn Ihr in der Situation von Peter währt?
Ergebnis 1 bis 20 von 20
Thema: Peter's verrückte Geschichte
Hybrid-Darstellung
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14.08.2013, 22:28 #1
Peter's verrückte Geschichte
Gruß Dan
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14.08.2013, 22:35 #2
Anzeigen. Und hoffen, dass die Therapie im Knast gut ist und hilft. Ich gehe mal davon aus, dass das Thema einer psychologischen Betreuung innerfamiliär angesprochen und von Hans ausgeschlagen wurde.
Beste Grüße, Thilo
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14.08.2013, 22:39 #3
Ich hoffe schwer Du hängst da nicht drin, ansonsten eine tragische Geschichte
Gruß Ulrich
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14.08.2013, 22:49 #4
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Starker Tobak! Bin bei Thilo: was "Hänschen" seinerzeit nicht lernte, lernt Hans ohne die Keule des Gesetzes a nimma!
LG, Oliver
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14.08.2013, 22:54 #5ehemaliges mitgliedGast
Also ich würde keinen Familienangehörigen anzeigen. Bei uns regelt das die Familie.
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15.08.2013, 10:27 #6
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14.08.2013, 22:56 #7
a und ot) wenn ich Peter wäre hätte ich es niemals so weit kommen lassen - noch dazu mit Ehefrau und 2 Kindern...
b) falls es nun so ist wie es ist würde ich ne einvernehmliche Lösung suchen....auf jeden Fall ohne Polizei/Justiz - da Familie, bei solchen Geschichten bleibt immer was zurück...auf jeden Fall sämtliche Zahlungen und sonst. Annehmlichkeiten einstellen und auf Rückzahlung/Wiedergutmachung/Ausgleich bestehen...
c) falls Vermögen vorhanden würde ich mit Mutter Else reden um diese dazu zu bringen "Sohn Hans" zu enterben, Gründe dafür dürften imo ausreichend vorhanden sein um damit wieder etwas Gerechtigkeit und Ausgleich herzustellen...der größte Luxus ist Zeit...
Viele Grüße,
Robert
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15.08.2013, 09:08 #8
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Bin ganz bei Thilo. Anzeigen und jeglichen Kontakt abbrechen. Immer nur kaltschnäuzig nehmen und nie geben. Solche liebe ich ja ganz besonders.
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15.08.2013, 09:32 #9
Kontakt komplett abbrechen und sich leider bewusst sein das keinerlei Gelder meht zurückkommen.
Diese Vorgehensweise mit Mutter und Schwester absprechen.
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Schauen wie man die Mutter vor weiteren Fehlern schützen kann, einen Ansatz hat Robert schon genannt.
Ansonsten kommt mir das Verhalten von Hans schon ähnlich wie das Verhalten eines Süchtigen vor.
Immer und immer wieder auf Leute zugehen und sie ausnutzen.
So hart es klingt : Helfen kann man diesen Leuten nur wenn man sie nicht mehr unterstützt und sie sich somit irgendwann der harten Realität stellen müssen.Geändert von ralfsch (15.08.2013 um 09:33 Uhr)
Ralf
Halb voll und halb leer sind Formulierungen die ich schon immer dämlich fand.
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15.08.2013, 22:14 #10
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15.08.2013, 09:43 #11
Hans hat drei Existenzen zerstört, Respekt...
Anzeigen, und schon holt die Realität Hänschen mit voller Kraft auf den Boden der Tatsachen zurück.Beste Grüße, Olli...
Im nächsten Leben mach ich was ohne Idioten...
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15.08.2013, 10:20 #12
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15.08.2013, 11:59 #13
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Dieser Hans ist leider kei Einzelfall und garantiert sind die engsten Familienangehörigen nicht die einzigen Betrogenen.
In dem hier geschilderten Fall glaube ich auch, dass nur eine Anzeige Hilfe bringen kann - denn dieser Hans wird sich NIE ändern und sein Untergang ist sicher. Aber bevor er den Rest der Familie vollends ruiniert, sollte m.E. die Notbremse gezogen werden.
Wie Ralf schon schrieb:
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.Es grüßt der Bernd
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15.08.2013, 13:48 #14
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Geld abschreiben, Kontakt abbrechen, versuchen, die Sache zu vergessen und kein gutes Geld dem schlechten nachzuwerfen.
Anzeige dürfte nicht viel bringen:
Ist nachweisbar, dass es sich um geliehenes und nicht um geschenktes Geld handelte? Gibt es Verträge, in denen eine Rückzahlung und deren Modalitäten geregelt worden sind?
Falls ja: Wie hat Hans die Familie über seine Rückzahlungsunwilligkeit getäuscht? Dass es zahlungsunfähig war, dürfte jedem klar gewesen sein.
Etc. etc..., Anwälte kennen sich besser aus, der Betrugsvorsatz dürfte sehr schwer zu beweisen sein.Torsten.
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15.08.2013, 14:00 #15
Richtig. Mit der Anzeige kann man ihm aber vielleicht "helfen" wieder in die Spur zu kommen.
So Typen habe ich dienstlich auch schon kennenlernen müssen. Traumtänzer und komplett beratungsresistent.
Beste Grüße, Thilo
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15.08.2013, 14:11 #16
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Geändert von MacLeon (15.08.2013 um 14:58 Uhr)
Torsten.
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15.08.2013, 15:00 #17
Ich bitte Euch, bei Eurer Beratung nur gesetzlich zulässige Hinweise zu geben. Danke!
Beste Grüße,
Marcus
Nakatomi Plaza Christmas Party 1988
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15.08.2013, 15:09 #18
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Hier, das war weder ein Aufruf zur Selbstjustiz, noch würde ich so etwas gutheißen. War nur als einfache Feststellung gedacht...
Torsten.
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15.08.2013, 16:25 #19ehemaliges mitgliedGast
Wer bürgt, stürbt!
Wenn jemand Geld leihen will, bekommt er von mir eine Absage - wenn es ihm wirklich dreckig geht, schenke ich ihm so viel, wie ich mir leisten mag. Eventuell stelle ich den Kontakt ein. Alles andere macht dich selber fertig! Wenn jemand von der Bank kein Geld mehr bekommt, hat es meist seinen Grund.
Aus eigener Erfahrung genau das Vorgehen wie von Ralf(sch) geschrieben
Ich halte noch losen Kontakt, aber das war's.
Polizei bedeutet im Endeffekt nur noch weitere Kosten, sonst nichts. Meist sind solche Zahlungen ohne jeden Vertrag oder zumindest Quittung geflossen, daher sowieso nicht einklagbar - Hans wird das wohl kaum zugeben!
Der Schwachpunkt wird die Mutter sein - mit ihr kann man reden, aber entscheiden muss sie schlussendlich selber.
Wirklich schlimm, da es nicht wirklich um's Überleben ging/geht, sondern nur um Konsum (E-Klasse etc.). Ich frag mich langsam wirklich, welche Werte es noch neben "kaufen, kaufen" in der Gesellschaft gibt. Jeder will dazugehören - aber nur wenige wissen "wo"zu. Was sind erstrebenswerte Ideale? Haus, Auto, teure Urlaube? Auf Dauer recht eindimensional - ich suche noch, hoffentlich finde ich es auch
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16.08.2013, 08:17 #20
Wir wissen alle in welche Richtung solche Threads abdriften...
-fin-Zucht & Ordnung! 180
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