Am 4. Juli 1954, dem selben Tag an dem die deutsche Fußballnationalmannschaft in Bern das Finale der Weltmeisterschaft mit 3:2 gegen Ungarn gewann, siegten nahe Reims Juan Manuel Fangio und Karl Kling beim Großen Preis von Frankreich. Mit einem Doppelsieg hatten sich die bereits zwischen 1935 und 1939 nahezu unschlagbaren Silberpfeile eindrucksvoll zurückgemeldet und die Legende erneut beflügelt. Nachdem die Alfettas die ersten beiden Jahre der neu gegründeten Formel 1 auf imposante Weise beherrscht hatten, wurde schnell klar, dass nun ein altbekannter Stern an den Rennsporthimmel zurückgekehrt war.
Die W196 Rennwagen trugen - mit immer wieder modifizierten Karosserien - 1954 (neben Maserati) und 1955 maßgeblich zu den Weltmeistertiteln des Argentiniers dieser Jahre bei (den Konstrukteurstitel sollte es erst drei Jahre später geben). Der aus dem W196 abgeleitete Rennsportwagen 300SLR siegte am 1. Mai 1955, ebenfalls in seinem ersten Rennen, bei der Mille Miglia mit einem nie wieder erreichten Streckenrekord und Mercedes gewann überlegen die erstmals ausgetragene Sportwagenweltmeisterschaft. Nach einem tragischen Unfall in Le Mans wurde jedoch in Stuttgart der Entschluss bekräftigt, das Engagement im Rennsport vorerst ruhen zu lassen und sich zurückzuziehen.
Von den 14 gebauten W196 existieren noch zehn. Sechs davon befinden sich im Besitz von Mercedes-Benz in Stuttgart. Drei wurden als Dauerleihgabe an Museen in Wien, Turin und Indianapolis gegeben. Und einer, Chassis 06/54, mit dem Fangio in der Saison 1954 die Siege beim Großen Preis von Deutschland und der Schweiz gewonnen hatte, ging an das National Motor Museum Beaulieu im englischen Hampshire - einer unglücklichen Formulierung zufolge nicht als Leihgabe, sondern als Spende. Als man dort 1987 dann Geld für eine neue Bibliothek benötigte, wurde der Wagen an einen englischen Sammler verkauft. Die Versuche von Mercedes diesen Verkauf rückgängig zu machen, blieben erfolglos. Von England ging 06/54 dann über Frankreich nach Deutschland und schließlich Katar. Dann verliert sich die Spur und der heutige Besitzer möchte anonym bleiben.
Nur so viel ist bekannt: Er will den Wagen verschnalzen. Und so wird der einzige in privaten Händen befindliche und vollkommen originale W196 am 12. Juli 2013 beim Goodwood Festival of Speed von Bonhams als Lot 320 versteigert. Konservative Schätzungen sprechen von 5 Millionen Euro. Aus dem Dunstkreis des Auktionshauses sowie in Sammler- und Händlerkreisen wird aber eher etwas in Richtung von 40 Millionen verlautbar. Damit könnte dieser Silberpfeil das teuerste je verkaufte Auto werden. Und es bleibt die Frage, ob der Mutterkonzern den verlorenen Sohn nach Hause holt. Mercedes hält sich bis jetzt bedeckt. Let´s see.
Bonhams Lot 320 inkl. Video
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Thema: The sky is the limit
Baum-Darstellung
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25.06.2013, 13:36 #1
The sky is the limit
Ciao, Carlo
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