Liebe Freunde,

ich habe mich in letzter Zeit hier nicht oft zu Wort gemeldet. Ich hatte ein massives gesundheitliches Problem, mit dem ich das Forum eigentlich gar nicht beschäftigen wollte. Warum ich die Geschichte jetzt, nachdem alles vorüber ist, dennoch erzähle, hat zwei Gründe:

1. auch Ärzte können irren (oder haben nicht immer primär das Wohl des Patienten im Auge)
2. holt euch bei schwierigen Fällen, v.a. wenn es um OP's geht, IMMER eine Zweitmeinung ein!

So, und jetzt die Geschichte:

vor ca. drei Wochen wurde ich anlässlich einer Darmspiegelung mit der Tatsache konfrontiert, dass ich ein sehr großes, ca. 8 bis 10 cm großes Adenom (Polypenartiges Geschwür) im Bereich des Mastdarmes habe. Der in diesem (Privat)Krankenhaus dafür zuständige Chirurg eröffnete mir, dass die einzige Möglichkeit, dieses große Geschwür zu entfernen eine offene Bauchoperation wäre. Nachdem man nicht wissen könne, ob der Tumor gut- oder bösartig wäre, müsse er ein ca. 30 cm langes Stück des Darmes herausschneiden und wahrscheinlich einen -zumindest vorübergehenden- künstlichen Darmausgang setzen. Er würde sich "bereiterklären" das zu machen, ich solle zu einem vorbereitenden OP-Gespräch in seine Privatordination kommen (es sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass ich zusatzversichert bin, für Privatkrankenhäuser also ein willkommener "Gast"!)

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, welcher Keulenschlag diese Diagnose und die Aussage des Arztes (immerhin Primararzt!) die OP betreffend war: im besten Fall ein halbes Jahr ausser Gefecht, aufgeschnitten, künstlicher Darmausgang...

Ich konnte und wollte das so nicht wahrhaben. In meiner Verzweiflung kontaktierte ich einige Ärzte in meinem Freundeskreis, einheitlicher Tenor war: so eine komplizierte OP darf man NIE in einem Krankenhaus ohne Intensivstation machen (was dort der Fall gewesen wäre), und überhaupt wäre eine Zweitmeinung zu empfehlen.

So kam ich wiederum über Vermittlung eines befreundeten Internisten zu Prof. Herbst, dem derzeit in Österreich wohl besten Darmchirurgen. Nach einer kurzen tel. Kontaktaufnahme wurde ich schon am nächsten Tag ins KH der Barmherzigen Brüder aufgenommen, am selben Tag noch versch. Untersuchungen incl CT. Nach einem ausführlichen, sehr einfühlsamen vorbereitenden Gespräch am nächsten Tag dreistündige OP, allerdings NICHT OFFEN AM BAUCH, sondern schonend, OHNE SCHNITTE rektal.

Nach fünf Tagen konnte ich das Krankenhaus verlassen, und zwar AUFRECHT GEHEND, NICHT ZERSCHNITTEN und bis auf leichte Schmerzen, naja, ihr wisst ja wo, völlig gesund!

Das Einzige was bis heute ausstehend war, waren die histologischen Befunde. Ich komme gerade von Prof. Herbst, alle Befunde sind gutartig, ich bin gesund, beinahe schon wieder völlig fit. Welch ein Gefühl, ich kann es noch gar nicht so richtig fassen!

DAS LEBEN IST SCHÖN, CARPE DIEM!