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Hier noch ein paar Infos zum Daytona Shooting Brake: Inspiriert von einer Cadillac-Eldorado-Studie (die nie gebaut wurde), beauftragte der amerikanische Architekten Bob Gittelman einen Shooting Brake auf Basis des Ferrari 365 GTB/4 - das Auto hieß offiziell nie Daytona. Dazu wandte er sich an "Coco" Chinetti (Sohn von Ferrari-Importeur, NART-Gründer und Le-Mans-Sieger Luigi Chinetti), der sich wenige Jahre zuvor schon an einem 330 GT mit Kombiheck versucht hatte. Einige Detailösungen für den Wagen stammen von dem Industriedesigner Gene Garfinkle, das Gesamtwerk soll aber von Coco Chinetti selbst erdacht worden sein. Dieser hatte auch gerade gute Beziehungen zu Panther Westwind aufgenommen, jener britischen Firma von Robert Jankel, die uns nicht nur die SS100-Replik J72 und den "poor man´s Morgan" Lima/Kallista, sondern auch den ultrateuren, sechsräderigen Panther 6 eingebracht hatte.

Der Wagen wurde also bei Panther in England gebaut und dann an Gittelman nach Florida ausgeliefert. Dieser fuhr ihn ein paar Jahre und verkaufte ihn in den 80er Jahren weiter. Nachdem er durch ein paar Hände in den USA gegangen war, landete das Auto irgendwann in Europa und ging 2005 für knapp 200k € in den Nahen Osten. Trotz seines makellosen restaurierten Zustands und insgesamt weniger als 5000km auf der Uhr blieb ein erneuter Versuch, das Auto zu verkaufen 2008 erfolglos. Das Einzelstück soll 1975 angeblich den Preis von vier Daytonas gekostet haben, heute scheint er gerade mal ein Viertel eines einzigen GTB/4 wert zu sein. Aber Sonderkarosserien auf klassischen Ferraris haben diesbezüglich bisher nie wirklich funktioniert.