Den Auftrag erhielt ich vergangenen Mittwoch. Es war schon spät, als das Telefon läutete. Die Stimme am anderen Ende der Leitung, ich kannte sie ganz genau. Es war W.

Die Mission war schnell erklärt. Mein Kontaktmann würde Freitag aus Mexico kommend über Paris nach London einfliegen. Das Zielobjekt solle sich hierbei an seinem Handgelenk befinden.

Der Auftrag gelte dann als erfüllt, wenn das Zielobjekt sich in meiner Obhut befinde. Als Überzeugungshilfe stünde mir eine stattliche Summe Bargeld verschiedener Währungen zu Verfügung die ich, zusammen mit den übrigen Unterlagen am nächsten Tag erhalten werde.



Eine Grundausstattung an Devisen für den Auftrag



Alles klar. Der Chef der Reiseabteilung Ausland war bereits informiert und stellte unverzüglich Flugtickets auf den in meinem Reisepass eingesetzten Namen aus.

Donnerstag Abend dann die erste Kontaktaufnahme aus Mexico. Die Person stellte sich als T. vor. Sie bestätigte Zeitpunkt und Ort des Treffens. Die Mission konnte beginnen.

Die Anfahrt zum Flughafen erfolgte ohne Zwischenfälle. Doch schon an Bord wurde ich misstrauisch. 13K lautete mein Sitzplatz. Angesichts des zuvor in einem Forum gelesenen Themas über Flugangst bewies J., der Chef der Reiseabteilung, eindeutig Humor.



Fahrt zum Flughafen - ohne besondere Vorkommnisse



Die Maschine wartet bereits



Doch die britische Stewardess bat mich, in Reihe 12 vor zu rücken. Dort hatte ich zwar mehr Beinfreiheit, saß aber auch komplett ungeschützt. Sie zog den Vorhang hinter sich zu, durch den kleinen Umlenkspiegel an der Decke konnte ich dennoch erkennen, wie sie sich mit ihren Kolleginnen besprach. Ein Komplott?



Flugangst? Ich doch nicht!



Die Zeit drängt



Einen ersten Überblick verschaffen. Millenium Dome



Canary Wharf



Tower Bridge & The Gherkin



Westminster & London Eye



Ich ließ mir nichts anmerken. In London angekommen wartete auf mich ein Taxi, welches mich in mein Hotel bringen sollte. Der Fahrer war Brite. Ein britischer Taxifahrer. In London. Welch denkbar schlechte Tarnung des örtlichen Büromitarbeiters. Aber egal.

T., "The Mexican" hatte sich in der Zwischenzeit ebenfalls gemeldet. Die Übergabe solle sauber und diskret verlaufen. Über die Eckpunkte des Deals waren er und W. sich ja bereits einig. Die Feinheiten klärte ich dann ebenfalls, gleichsam schnell wie überzeugend.



Übergabe erfolgreich!



Ein sauberer Deal. Mission accomplished? Nun, noch war das Objekt nicht safe!

Im Hotel angekommen bezog ich mein Zimmer, von welchem aus ich die wichtigsten Zufahrtswege überblicken konnte. Kurze Zeit später wartete auch schon S., der Leiter des Londoner Büros vor dem Hotel.



Das Hotelzimmer



Blick über die Brücke inklusive



Vom Hotel aus starteten wir eine nach aussen hin vollkommen unscheinbar aussehende Sightseeing Tour, vorbei an den Gebäuden am Ufer der Themse, MI6, Soho und Coventgarden. Wir mischten uns in die typische Londoner Feierabend-Kultur an solch einem sommerlichen Freitag. Mitten im Getümmel eines lauten britischen Pubs konnte ich es wagen, ihm das Objekt zur Begutachtung vorzulegen.



Touristische Aktivitäten: London Eye mit County Hall



Westminster Palace mit Big Ben



Soho



Covent Garden



Geheimtreffen im Pub



Sein positives Urteil war freilich keine Überraschung. Ein dringender Auftrag, welcher sich per Telefon ankündigte, zwang ihn dazu, unser Treffen frühzeitig zu beenden.

Unter höchster Konzentration verbrachte ich das Objekt zurück ins Hotel und verriegelte mein Zimmer.



Ab Picadilly Circus wieder auf mich allein gestellt



Zurück durch dunkle Gassen...



... und vorbei an Trafalgar Square....



... wurde ich Zeuge einer weiteren Übergabe...



... just zum Glockenschlag von Big Ben. Was für ein Timing!



Ein Blick in Richtung Ministry of Defence...



... und zurück im Hotel



Um meine Deckung als Alleinreisender Urlauber aufrecht zu halten, diente der nächste Morgen weiteren touristischen Aktivitäten. Big Ben, Westminster Abbey, Buckingham Palace und - natürlich - die Bond Street waren die Ziele meines Rundgangs, ehe ich in Heathrow meine Maschine bestieg.



Der nächste Morgen



Die Houses of Parliament im Sonnenlicht



Westminster Abbey



Buckingham Palace



Und wieder zur rechten Zeit am rechten Ort



Blick in die Bond Street



Hier sind schließlich alle Ausstatter unserer Organisation beheimatet



Ein letzter Blick auf das Hotel



Schon heißt es Bye Bye London



Noch einmal konzentriert durch das Getümmel am Airport



Zurück im Safe House wurde das Objekt letztlich für den Transport zum Endziel vorbereitet. Wichtig auch hier: die perfekte Tarnung.

Der Transportführer war zwar von unserer Organisation beauftragt, doch je weniger Personen von den Details dieser Lieferung Kenntnis erlangen, desto besser.



Im Safe House dann: verpacken



Navy Blue auf weißem Samt. Schließlich soll W. auch seine Freude haben



Das Ganze eintüten...



... nochmals einpacken...



... schließen...



... und fertig. Der Transportführer wartet bereits



In diesen Minuten nun sollte das Objekt an seiner Enddestination ankommen. Wird W. glücklich sein? Wird sich die Mission gelohnt haben? Wird meine höchste Anspannung endlich ein Ende haben?