Erfahrungen Afrika/Tansania bzgl DSLR

**dirkm** · 27.09.2011, 08:57

Hallo,

ich fliege in ein paar Wochen auf Safari nach Tanzania und benötige mal eure Hilfe bzgl Fotoausrüstung.
Ich habe ne Nikon D80 mit Nikor 18-135/3,5

Was benötige ich noch an Objektiven? Filtern? Wieviel SpeicherGB reichen (habe momentan 8GB)? Stativ notwendig?
Objektive: kann man die leihen?
Rucksack - soll es ein KameraRucksack sein, oder reicht ne normale Fototasche?

Vielen Dank für jedwede Hilfe

**eos** · 27.09.2011, 11:31

Wenn Du Tiere formatfüllend fotografieren willst, brauchst Du ein Objektiv mit mehr Brennweite. Bei 300mm fängt der Spaß an, am besten mit guter Lichtstärke oder zumindest einem eingebauten Stabilisator. Die langen Brennweiten sind empfindlich gegenüber Verwackeln. Objektive kann man auch leihen.

Als "Stativ" besorg' Dir ein kleines Kirschkern- oder Dinkelkissen. Die Dinger gibt es in der Apotheke um sie in der Mikrowelle zu erwärmen und als Wärmekissen zu verwenden. Du benutzt es um das Stativ bzw. die Kamera darauf abzulegen. Einfach auf das Dach vom Safaribus legen und das Objektiv darauf betten. Ist ein guter Schutz gegen Wackler.
Ein normales Stativ kommt i.d.R. nicht zum Einsatz, weil Du Dich nur selten außerhalb des Busses/Jeeps aufhalten wirst, um die Tiere zu fotografieren.

Die Tasche sollte gut vor Staub schützen und Du solltest schnell an die Kamera kommen, weil es Situationen gibt, in denen Du flott Schussbereit sein musst. Ob Rucksack oder Tasche ist eigentlich egal, wenn Du eh nur im Safaribus oder Jeep sitzt.

Filter brauchst Du IMHO nicht, Streulichtblenden sind immer sinnvoll, nicht nur wegen der gesteigerten Abbildungsleistung, sondern auch als Schutz für den vorderen Teil des Objektivs.

Für das ganze restliche Equipment haben sich Ziplock Beutel bei mir bewährt. Mikrofasertuch, Objektivpinsel, Speicherkarten, Ladegerät, Kabel ... alles in Ziplockbeuteln verstaut, so wird nicht staubig oder dreckig.

Speicher hängt natürlich irgendwie vom Fotografierverhalten ab, aber ich würde mir noch mind. zwei 8GB Karten kaufen. Die sind ja nicht mehr so teuer und lieber eine SD-Karte umsonst mitgenommen als zu wenig dabei gehabt zu haben. Mach' es Dir zum Ritual abends die Fotos mit der Kamera zu sichten und Müll gleich raus zu schmeissen. Bei einem Bierchen in der Lodge macht das noch Spaß und man kann den Mitreisenden zeigen, was man so fotografiert hat und spart sich langweilige Arbeit nach der Heimkehr.

**dirkm** · 27.09.2011, 12:14

Sehr schön - vielen Dank schon mal.
Wo kann man denn Objektive leihen?
Nur mal so als Zuckerle - dies wird die erste Station sein:http://kisimangeda.com/

**AndreasL** · 28.09.2011, 06:50

Diese Adresse wurde mir mal genannt: http://www.calumetphoto.de/eng/aboutus/rent-bereich.cfm

War etwas über die Preise überrascht.

**eos** · 28.09.2011, 08:58

http://www.fotomeyer.de/mietprogramm.htm

Ich würde mal bei großen lokalen Fotogeschäften anfragen. Die Preise sind teilweise recht heftig, man muss sich dann wirklich überlegen, ob man sich nicht eher ein Objektiv kauft und

a) sich darin verliebt und es behält oder
b) das ganze nach dem Urlaub mit Rechnung und Garantie wieder verkauft

In letzterem Fall dürfte der finanzielle Verlust, wenn man im Internet gut kauft (kein Grauimport, anständige Rechnung und Garantiekarte, Objektiv original Nikon) deutlich geringer sein als 14 Tage Miete für ein gutes Objektiv.

**dirkm** · 28.09.2011, 11:36

Ich finde die Mietpreise auch total abstrus - da wird mir schon was einfallen!
Danke für die Reaktionen

**Edmundo** · 28.09.2011, 15:42

Finde ich gar nicht, denn wenn Du weisst, wie Leute mit dem Zeugs umgehen, was ihnen nicht gehört, dann relativiert sich das? Und ich möchte mein Objektiv auch nicht mit Sand aus der Sahara oder Salz von der Küste zurückbekommen.

8GB Speicherkarte ist nix. 16er müssen sein, mehrere. Dann brauchst Du noch was zum Überspielen. Ein Notebook, wo Du die Karten wieder leer machen kannst. Stativ, mindestens ein Einbein, wäre gut.

Also mit Objektiv, Stativ, Kugelkopf, Rucksack, Speicherkarten kommst Du aber sehr schnell in den weit vierstelligen Bereich.

**eos** · 28.09.2011, 17:31

Die Mietkosten und die Kaution haben schon ihren Grund, das ist richtig. Deshalb auch der Vorschlag mit dem Kauf und Verkauf. Wenn Du das Ding pfleglich behandelst und wieder vertickst, wird es allemal preiswerter.

Wenn es eine Pauschalreise mit der typischen Safari ist, würde ich mir das Notebook auf jeden Fall sparen. Ist nur ein Klotz am Bein, auf den man aufpassen muss. Dann lieber ausreichend Karten mitnehmen und regelmäßig in der Kamera sichten und löschen.

Wenn Du in einem typischen Minibus bei der Safari unterwegs bist, nutzen Dir Einbein, Stativ und Kugelkopf gar nichts. I.d.R steigt man nämlich in der Lodge in den Bus und in der nächsten Lodge wieder aus, d.h. die Tierfotografie erfolgt auf dem geöffneten Dach des Mininbusses, Aussteigen bedeutet ja meist, dass man sich an das untere Ende der Nahrungskette begibt. In den Dingern ist nicht mal Platz ein Einbein sinnvoll an den Start zu bringen und wenn Mitreisende nicht so sehr für's Fotografieren sensibilisiert sind, wackelt der Bus selbst auch, so dass auch das Einbein nutzlos wird.

**bigsmall** · 28.09.2011, 19:13

Nochmal zum Objektiv, gerade an DX ist z.B. ein Nikon 70-300 VR nicht übel- mehr Brennweite ist natürlich besser, aber ganz schön schwer :-)

Vor Ort musst Du natürlich auf gute Belichtung und wenig Verwacklung setzen, dann geben die Ausschnitte noch etwas her ("Digi-Zoom" Effekt).

Und ich bin auf die Fotos gespannt, wir werden wohl im Januar zum Krüger Park fahren.

**eos** · 28.09.2011, 19:46

300mm ist schon gut, da hat es mit Crop-Faktor den Bildwinkel eines >450mm Objektivs, da kann man schon viel mit machen.

**dirkm** · 04.10.2011, 16:55

Habe mir jetzt mal ein 200-400mm Zoom geschossen. Klappt auch auf der Kamera. Das sollte reichen.
Ich besuche einen Freund von mir, der mit mir eine individuelle Route geplant hat. Die Lodges sind schon gebucht. Ich freu mich schon wahnsinnig drauf!
Am 3. November gehts los!