...mich dann aber doch für ein Tattoo entschied.
Familienurlaub, Mallorca, Mai 2011. Eine superschöne Anlage. Es besteht kein Anlass, sie zu verlassen. Am 12. Mai bin ich dann aber doch der Ansicht, wir könnten uns mal was anschauen. Gedacht, getan, Auto gemietet. Der Trip lässt sich gut an. Das Wetter ist schön und ich genieße den Fahrtwind durchs offene Fenster. Das ändert sich, als meine Frau über Kopfschmerzen klagt und unser Bub (knapp ein Jahr alt) das Meckern beginnt. Es wird nicht besser. Das, was wir uns ansehen wollen, die Gärten von Reixa, hat nur am Wochenende auf. Es ist Donnerstag. Es ist zu heiß, um draußen abzuhängen und so beschließen wir, wieder ins Hotel zu fahren.
Rund 20km vor der Ankunft im Hotel, ich bin am Fahren, wird mir schwindlig. Kalter Schweiß tritt auf die Stirn und ich spüre einen mehr oder weniger massiven Druck auf der Brust. Scheiße, was´n jetzt los. Ich bin erst 39 und habe Alkohol und Tabak schon vor Jahren aus meinem Leben verbannt. Die wildesten Gedanken schießen mir durch den Kopf - Herzinfarkt?!? Ich versuche ruhig zu bleiben, sage aber trotzdem meiner Frau, dass ich mich nicht gut fühle. Worauf sie entgegnet, dass ich auch nicht besonders gut aussehen würde. Ich halte an, trinke was und gehe einmal um den Wagen. Der Druck auf der Brust vergeht, aber ich fühle mich immer noch schlecht. Ausserdem habe ich einen riesen Schreck in den Knochen und natürlich keinen Plan, was wirklich mir mir los ist.
Auf der weiteren Fahrt kehren die Symptome noch mal zurück... inklusive eines Kribbelns im Arm. Im Hotel lasse ich den Arzt rufen. Auf die Beschreibung der Symptome reagiert er hektischer, als ich es erwartet hätte. Puls, Blutdruck und Blutzucker werden ermittelt und ein Krankenwagen wird gerufen. Bis auf den Schock geht es mir soweit wieder gut, aber ein Check muss sein.
Im KH bittet man mich erstmal, Ring und Uhr abzulegen, um das Ende des Unterarms zu Rasieren und zu einen Zugang zulegen.
Also alles rüber nach rechts.
Sämtliche Untersuchungen bleiben ohne Befund. Um ganz sicher zu gehen, behält man mich über Nacht da, weil eine Untersuchung von bestimmten Enzymen erst mehrere Stunden nach einem solchen Vorfall Rückschlüsse zulassen. Den Abschluss bildet am nächsten Morgen eine Ultraschalluntersuchung mit den befreienden Worten des Arztes mit spanischem Akzent: Everything is normal. Everything is perfeclty normal.
Der Vorfall ging ohne Folgen aus und könnte durch Stress im Alltag bedingt gewesen sein, der sich in einer Phase der Entspannung bemerkbar macht, oder auch durch einen unspezifischen Virus, wie es mein Arzt in Deutschland vermutetet, zu dem ich natürlich direkt nach meiner Rückkehr mit allen Unterlagen hingedabbt bin.
Aus jedem vermeintlichen Unglück zieht man im besten Fall etwas positives. Hier wurde mir mal wieder deutlich, über welchen unerheblichen Schwachsinn man sich Tag ein Tag aus Sorgen macht, anstatt dankbar für das zu sein, was man hat. Allem voran die Gesundheit!
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, meine Uhr ab diesem Zeitpunkt rechts zu tragen. War mir aber schon nach zwei Tagen lästig und so kam ich auf die Idee mit dem Tattoo:
La vida es demasiado corta para preocuparse - Das Leben ist zu kurz um sich Sorgen zu machen
Ich bin seit dem auf jeden Fall um einiges entspannter. Kommt Stress auf, werfe ich einen Blick auf das Tattoo und lächele in mich hinein, weil ich weiß, dass es sinnlos ist sich Sorgen zu machen.
In diesem Sinne wüsche ich euch ein möglichst sorgenfreies und entspanntes Leben, um die Dinge zu genießen, die euch glücklich machen![]()
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Hybrid-Darstellung
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16.06.2011, 10:55 #1
Wie ich beinahe zum Rechtsträger wurde...
Grüße Michael
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16.06.2011, 11:04 #2
Hallo Michael
Beängstigende und gleichzeit schöne Geschichte, da Happy End
Auf jeden Fall wünsche ich Dir für die Zukunft auch ein sorgen-, stressfreies und entspanntes Leben und vor allem GESUNDHEIT!Gruss Wolfgang
_______________________________________________
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16.06.2011, 11:08 #3
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- 547
Puh. Ich kann Dich verstehen. Hatte am Donnerstag dem 12. auch plötzlich Herzrasen, abends gegen 23 Uhr. Nicht weiter beachtet, am 13. gegen 11 Uhr dann zu meiner Hausärztin. Weiter ins Krankenhaus, Vorhofflattern. Am Donnerstag war ich auch gerade aus Portugal wiedergekommen. So froh war ich noch nie wieder in DE zu sein.
In so einem Moment schießt einem sonstwas durch den Kopf.
Alles Gute!Beste Grüße aus Hamburg,
Julian
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16.06.2011, 11:27 #4
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16.06.2011, 11:40 #5
Ich bin zwar noch nie mit Tattoo Tattaa ins Krankenhaus eingeliefert worden, aber ich kann Deinen Schock gut nachvollziehen. Viel Glück und Gesundheit auch weiterhin!
Superlative Grüße, Frank
"Cool sh*t ain't cheap, and cheap sh*t ain't cool."
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16.06.2011, 11:42 #6
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Klasse Tattoo!
Ich kann das Erlebte sehr gut nachvollziehen, da ich letztes Jahr während eines Flugs von Frankfurt nach Kapstadt zusammengeklappt bin. Sehr unangenehme Situation für alle Beteiligten, allen voran meine Frau, die aber durch eine sehr nette und ruhige dt. Ärztin an Bord gemeistert wurde. Am nächsten Morgen verliess ich quicklebendig und auf beiden Beinen das Flugzeug und wir hatten einen tollen Urlaub.
Dass Gesundheit das Wichtigste ist, hat mir dieser Zwischenfall aber schlagartig wieder deutlich gemacht.
Zwar ohne Tattoo, aber dafür nun einige Kilos leichter und mt besserem Stressumgang
JörgCheers
Jörg
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16.06.2011, 11:51 #7ehemaliges mitgliedGast
Freut mich, dass es Dir gut geht, Michael!
Lässige Aktion, mit dem Tattoo.
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16.06.2011, 11:55 #8
und es zeit uns immer wieder: Gesundheit ist auch durch den schnöden Mammon nicht zu ersetzen
also: lieber reich und gesund, als arm und krankGruß
Stefan
Im Knast bringt es nichts, mit dem Rücken zur Wand zu liegen, wenn man mit offenem Mund schläft
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16.06.2011, 12:27 #9
Krasse Geschichte, die wieder zeigt: Gesundheit ist durch nichts zu ersetzten.
Alles Gute für die Zukunft und dass keine (Panik)Attacken mehr folgen.
Ganz schön großes Tattoo für eine spontane Idee...RESPEKT.Grüße,
Stefan
schreibts mir in die Kommentare, macht das Herz rot und drückt das Plus weg.
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16.06.2011, 12:38 #10
soetwas hatte ich das letzte mal vor 5-6 Jahren in Portugal...Angst Scheiss Unwohlsein....lag ab übermässigen Alkoholkonsum in den Tagen zuvor....dazu das heisse Wetter....1 Stunde lang in einen dunkeln Raum, ruhig hinlegen....danach wieder picobello
ist aber im Moment des Geschehens sehr heftigda denkt man man nippelt ab
Gruss
WumTGT - Trinken gegen Terror
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16.06.2011, 12:48 #11
Liest sich, als ob Du das alles ziemlich cool wegsteckst
. Ist aber wohl bedingt durch den zeitlichen Versatz von Urlaub zu heute.
Und? Lässt Du es jetzt im Alltag etwas ruhiger angehen?Martin
"Whatever you do, don't congratulate yourself too much."
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16.06.2011, 14:39 #12
Alles Gute für Dich und tolles Tattoo mit eigener Geschichte, dazu ne wirklich schöne Schriftart!
Manchmal ist es im Nachinein ja ganz gut, wenn durch so einen Vorfall (mit gutem Ausgang) die Sicht wieder etwas gerade gerückt wird...
Viel Glück und Gesundheit weiterhin!Es grüßt der Markus
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16.06.2011, 15:39 #13
Wow, das ist schon heftig. Aber super, dass alles gut ausgegangen ist. Das bringt einen wirklich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Toler Thread!
Ich selbst habe zwar keine Tattoos und trage dafür meine Uhr rechts, aber aus solchen Geschichten kann auch ich für mich etwas beherzigen. Danke und Dir alles Gute,
Thorsten
Submariner
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16.06.2011, 18:10 #14
Wahnsinnige Geschichte. Wenns um die Gesundheit geht wird alles andere plötzlich nebensächlich.......
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16.06.2011, 19:54 #15
Michael, schöne Geschichte und alles richtig gemacht inkl. Tattoo.
War früher selber ein Stresstyp und sehe das ab 60 viel gelassener.
Wir können und nämlich alles kaufen, nur keine Gesundheit.
Alles Gute für Dich und Deine kleine Familie
ManfredEin Mann mit weißen Haaren ist wie ein Haus, auf dessen Dach Schnee liegt. Das beweist aber noch lange nicht, dass im Herd kein Feuer brennt.
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16.06.2011, 22:16 #16
Schön, dass nix Ernstes dahinter steckte und du dich wieder bester Gesundheit erfreust
Gruß
Hannes
Chachadu
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17.06.2011, 09:09 #17
Gut dass nix groß passiert ist!
Und was lernen wir? Selbst wenn wir mit Verdacht auf Herzinfarkt in einer Klinik liegen, wir denken immer an den Wristshot für´s Forum!Es grüßt der Stephan
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17.06.2011, 09:33 #18
Wow - Dinge, die man nicht erleben will, auch wenn am Ende alles perfectly normal ist...
Alles Gute Dir weiterhinWinning isn't everything. It's the only thing. #dot2025
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19.06.2011, 20:38 #19
- Registriert seit
- 16.12.2008
- Beiträge
- 2.050
schöne Story mit glücklichem Ende
Holt einen mal wieder auf den Boden zurück...
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19.06.2011, 23:29 #20ehemaliges mitgliedGast
Aber trotzdem lieber einmal zu viel Sorgen gemacht, als einmal zu wenig..
Tolle Geschichte, aber trotzdem aufmerksam durchs Leben stapfen. Wenn es dann doch zu spät ist, ist das Geheule groß oder bleibt ganz aus. Sowas wollen wir ja auch nicht.
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