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  1. #1
    Sykes Avatar von retsyo
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    Rolex und Vintage

    Ausgelöst durch Georg's Threadsind mir ein paar Gedanken zusammen gekommen.... wahrscheinlich werde ich jetzt dafür gesperrt...

    Georg, ich kann Dich da 100%ig verstehen. Das ist extrem ärgerlich!
    Und ich bin auch gespannt wie die Sache ausgeht.
    Zwei Goldfeinheiten... das kann Rolex nicht einfach zusammenfügen...

    Auf der anderen Seite kam das Thema "Rolex & Vintage Service" hier ja jetzt in der letzten Zeit bereits des Öfteren zur Sprache und ich bin der Ansicht, dass wir (das beinhaltet auch mich) hier in diesem Forum (oder auch anderen Foren) ein wenig, naja, wie soll ich sagen... - "speziell" sind.
    Wir sind vielleicht nicht unbedingt die Hauptklientel, oder gar die von Rolex erwünschte Kundschaft.
    Das Unternehmen ist in aller erster Linie daran interessiert, neue Uhren abzusetzen.
    Dass dabei hie und da dem Zeitgeist nachgegeben wird unterstreicht diese kühne These.
    Es ist nun mal so, dass Rolex keine x beliebige Marke ist wie etwa Rowenta, Nokia oder meinetwegen Saab.
    Rolex verkauft auch keine Gebrauchsgegenstände oder gar "tools" (auch wenn wir die Uhren manchmal so nennen) - und genau das bringt mich auf den Punkt, auf den ich hinaus will:

    Die Sache mit der "Heritage", den Pionierzeiten, dem Everest... vergesst das! Das ist heute nur noch Marketing! Genau wie das Sponsoring von Kunst und Sport heute nur Marketingzwecken gilt.
    Und das ist auch nicht verwerflich, sondern in allen Branchen der Fall. Und das war auch schon immer so, auch in der "guten alten Zeit", als der Weihnachtsbaum angeblich noch in der Mitte stand.

    Was Rolex verkauft, ist robuster Schmuck.

    Die Uhren sind keine Gebrauchsgegenstände, oder Dinge, die man im Alltag tatsächlich benötigt.
    Kein Mensch braucht eine Armbanduhr im Gegenwert mehrerer tausend Euro. Keiner!
    Es wird aber trotzdem gekauft. Und zwar wie bekloppt.
    Warum?
    Weil eine Rolex Uhr (oder meinetwegen auch eine Breitling) ein Statussymbol ist.
    Und nichts (!) anderes!

    Eine Submariner, DayDate oder Cellini oder Milgauss ist kein "Tool".
    Es ist Schmuck, der nach außen hin extrem hohen Wiedererkennungswert hat.

    Und ob Rolex jetzt die neuzigste Preiserhöhung auf den Tisch legt, oder den Service nur noch bis zehn Jahre nach dem Kauf einer Neuuhr gewährleistet... das ist egal.
    Die Hauptklientel von Rolex kauft sich diese Uhren um ein Statussymbol zu tragen.
    Den Leuten ist es wichtig, dass das Design gut ist, Rolex drauf steht und der Wiedererkennungswert deutlich gegeben ist.
    Und dass die Dinger bissi was aushalten.

    Die Vintage-Liebhaber und Mechanik-, Geschichts- und "Passion"-Freaks... meiomei, das sind ein paar Leutchens, die scheinbar nichts wichtigeres zu zun haben, als stundenlang im Internet Bilder zu posten und über Schließencodes zu diskutieren. An denen verdient der Hersteller (!) aber nichts.
    Schön, dass die Leute sich so für das "alte Zeug" begeistern können, aber wo ist denn da der große Gewinn für Rolex?
    Nicht mal der Werbeeffekt ist da, weil diese Foren so klein sind, dass "da draußen" eh kaum einer was davon kriegt.

    Ich möchte mal kurz einwerfen, dass ich das alles überhaupt nicht böse oder abwertend meine! Ich spreche da auch von mir selbst, wenn ich über das Forum schreibe. Ich möchte es nur ein wenig überspitzt ausdrücken, aber keinesfalls jemanden angreifen!

    Also, was ich sagen will, ist:
    Wenn der Neuuhrenhersteller Rolex über einen 20 (zwanzig!) Jahre alten mechanischen "Mittelklassewecker" sagt: "sorry, da haben wir nicht mehr jedes Teil im Lager", dann meinen sie das weder böse, noch ist ihnen alles shice egal, sondern, man erkennt ganz einfach, wo die Prioritäten liegen: im Neuverkauf.

    Und jetzt wiederhole ich mich vielleicht, aber diesen Denkfehler finde ich in so vielen Beiträgen hier im Forum, dass man es, glaube ich, gar nicht oft genug wiederholen kann:
    Wir sind nur ein paar "Spinner" und das, was wir in Rolex sehen, ist weder das, was die meisten "da draußen" in Rolex sehen. Und es ist vermutlich auch nicht das, was Rolex in sich selbst sieht:

    Viele hier (ich wiederhole: ich meine hier nichts böse!) sehen in Rolex hauptsächlich den Heritage Gedanken:
    alte, verbeulte Wecker, die "History" haben, Patina, vom Hauch der Vergangenheit umweht. Bla. Blubb.
    Klar, manche der Gurken werden dann in Auktionen zu irren Preisen verschossen und es gibt diese Fangemeinde, die sich trifft und beinahe sakrale Handlungen an den Sammlungen vornimmt, aber das gibt es auch in anderen Themenbereichen und es kratzt den Hersteller selber nur bedingt.
    Ganz einfach deshalb, weil der Werbeeffekt für Rolex recht überschaubar ist.

    Interessiert keinen, weil's keiner mitkriegt und wenn, dann nimmt man das halt als Randnotitz wahr und gut.
    Klar feilt sowas auch mit am Image der Marke, aber nur sehr sehr schwach.
    Also kümmert sich Rolex eben um den alten Kram, an dem kaum etwas verdient ist, so gut es eben geht, konzentriert sich aber ansonsten lieber auf's Tagesgeschäft, so wie sie es immer schon getan haben:

    Erschließung aller Märkte und neue Modelle, die sich verkaufen lassen.

    Und wie stark die Marke "Rolex" ist, sieht man doch hier immer wieder:
    es wird geschimpft und gemosert, aber es sind trotzdem noch alle da.

    Im meinem Bekanntenkreis interessiert sich keine Sau für Uhren. Einer vielleicht, das war's aber auch schon wieder.
    Ah, ok, doch - noch einer: für den ist eine 250,- Titan Uhr vom Karstadt das höchste der Gefühle.
    Die anderen Leute in meinem Dunstkreis, die Rolex tragen (und das wiederum sind einige) interessieren sich - ich drück's mal vorsichtig aus - einen Dreck für irgendwelche Historie.
    Die wollen auch mit irgendwelchem "Vintage Rost" nichts zu tun haben.
    Da haben "halt" ne Rolex weil sie sich's leisten können und wenn der ein oder andere Mitmensch die Krone wahrnimmt, umso besser.
    Und wenn ihnen das Teil fad wird (falls sowas passiert), dann verfahren sie wie mit ihren Autos: kommt halt ein neues. Die andere Uhr modert dann eben im Nachttischkasten vor sich hin.

    Ich habe jetzt etwas den direkten Bogen zu Georg's Sache verlassen, aber indirekt bin ich doch noch dabei:
    was ich eben meine, ist, dass wir hier eine winzige Splittergruppe sind, die sie für den "Geist" der Uhren begeistern.
    Das Gros (auch hier im Forum) ist einzig und alleine daran interessiert:
    "wie komme ich möglichst günstig an eine Rolex?"
    Und zwar an das Statussymbol Rolex, nicht die "altehrwürdige Uhrenpassion Rolex".
    Es geht um das Statussymbol.

    Den Käufern wie dem Hersteller.

    Ist doch so.

    Und dafür riesen Ersatzteil-Lagerhaltung und Traum-Service für Vintage-Tandler? 150 Jahre garantiert?

    What for?

    Das mag bei Patek so sein. Aber wo Patek ist, ist nicht Rolex.

    Interessanterweise ist der Vintage Service bei Omega tatsächlich außergewöhnlich gut, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, aber selbst dort wird auch nicht JEDES Teil für immerdar auf Lager sein.
    Auch dort wird man Kompromisse eingehen müssen. Hier und da....

    Kam irgendwie rüber, was sich sagen will?
    Geändert von retsyo (31.03.2011 um 11:48 Uhr)
    Gruß,
    Martin

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