Derartige Artikel lese ich oft kontrovers. Besagter STERN-Artikel vor einiger Zeit ging von dem imho großen Fehler aus, die Goldschmiedearbeit als Preisfaktor zu bewerten. Das tut auch der obige Artikel zumindest in Zusammenhang mit dem Collier.
Hierzu muß man sagen: Goldwert ist an sich eine feste Größe, man kann den Wert präzise ermitteln und die anfallenden Kosten davon abziehen. Simple as that.
Wenn ein vermeintlicher oder tatsächlich existierender "Schmuckstückwert" addiert wird, wird die Sache schwierig. Denn für diesne ist der Ankäufer nicht verantwortlich, den muß schon der Verkäufer erkennen. Hier wird gern mal von immensen Werten geträumt und oft hört man dann: "jaa, die verkaufen das doch garantiert als Schmuckstück weiter und ziehen sich dabei Marge ohne Ende." Bullshit. Den Gegenbeweis kann man problemlos mit einem Blick in die Seiten von Ebay und co. führen. Hier wird viel Altschmuck gehandelt und nur selten erzielt man mehr als den Materialwert. Selbst für beliebte Marken gibt es keine nennenswerten Aufschläge. Aufschläge werden fällig für außergewöhnliche Stücke von außergewöhnlicher Provenienz. Wer so ein Stück besitzt und es veräußern will, weiß um den Wert und gibt es sicherlich nicht zu Gold-Üzgür, sondern nach Gstaad zur Auktion. Hier - wie bei allen derartigen Dingen - träumt der Besitzer allzuoft von immensen Schätzen in seinem Bestand, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Im obigen Artikel wird ein Collier mit Diamanten gezeigt, der Wert der Steine wird konkret beziffert - says who? Welcher Preis wird zugrunde gelegt? Der EK auf der Börse? Der VK beim Juwelier? Und wie sind die Steine zertifiziert? Sind sie es nicht, muß der Ankäufer das tun. Bewertung ist eine aufwändige Sache - wer wissen will, wie aufwändig, kann ja mal ein Stück begutachten lassen und schauen, was ein seriöses Gutachten kostet - und der Verkauf loser Steine ist mühsam. Warum sollte ich als Altgolddealer Kundensteine, die ich erst noch mühsam evaluieren muß, zum Höchstpreis ankaufen, wenn man sie doch in perfekter gewünschter Qualität zum Bestpreis und zum Wunschtermin bei seinem Fachhändler kaufen kann? Natürlich muß hier ein Abschlag stattfinden. Der höhere Wert eines Schmuckstücks muß zudem erst mal realisiert werden. Hierfür benötigt der Händler zeit und Aufwand. Und das muß sich in der Marge niederschlagen. Bei einem Umsatz X muß die Marge Y abfallen, wenn der Erstbesitzer diese Marge will, wird er selbst aktiv werden müssen.
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14.02.2011, 17:19 #21ehemaliges mitgliedGast
Nur zur Info:
Das österreichische Magazin "Konsument" hat 1/2011 einen Test zum Thema "Goldverkauf" durchgeführt. Der vollständige Artikel ist leider nur für Abonennten einsehbar.
http://www.konsument.at/cs/Satellite...d=318874542262
Artikel dazu in "Die Presse"
http://diepresse.com/home/wirtschaft....intern.portal
http://diepresse.com/home/wirtschaft....intern.portal
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14.02.2011, 17:34 #22
Geändert von Donluigi (14.02.2011 um 17:37 Uhr)
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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15.02.2011, 13:12 #23
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- 03.12.2007
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- Wien und nordwestlich
- Beiträge
- 535
So, noch meinen Teil dazu:
1.) Pfandschein nicht wegwerfen, eventuell einen Überschuss nach Verfall und Verwertung abholen... die paar Prozente über dem
Ankaufswert entstehen oft erst nach vollständiger Verwertung - wer´s Geld nicht dringend braucht - ab in die Auktion, falls möglich
2.) Angebot vom Don ist Spitze - hab auch nichts anderes erwartet
3.) Dorotheum ist gut für alles was verkäuflich ist ... eine Versteigerung topt JEDEN Händler-Ankaufspreis ... und ja, das Doro
verdient sogar daran
4.) Durch den Goldkurs der letzten Jahre sprießen die Ankäufer wie Unkraut aus dem Boden, wer gar nicht vergleicht .. -no mercy
lG,
Christian
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15.02.2011, 13:44 #24
Das mit dem Pfandschein stimmt, wobei es aber unwahrscheinlich ist, daß da was übrig bleibt, da die - durchaus happigen - Forderungen des Pfandleihhauses erst zum Abzug kommen. Das Pfandleihhaus hat noch nicht mal was davon, das meiste geht an den Staat. Und der bleibt normalerweise bei Goldgeschäften ja außen vor, da beim Handel mit Gold für Privatpersonen keine direkten Abgaben fällig werden. Man hat also einen Teilhaber im Boot, den man eigentlich garnicht bräuchte
Insgesamt bereitet mir die Empfehlung, sein Gut dorthin zu bringen, Bauchschmerzen. Im übrigen ist dort kein Leihbetrag zu erwarten, der über dem Goldwert liegt. Leihhäuser sind gnadenlos, was die Benennung des tatsächlichen Werts angeht und halten sich an die harten Fakten, in dem Fall: Goldwert. Minus der zu erwartenden Gebühren - die kennen ihre Pappenheimer ja auch und wissen, daß viele nicht wiederkommen. Und Pfandleihhäuser machen eigentlich nie Verlust.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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15.02.2011, 14:21 #25
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- 03.12.2007
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- Wien und nordwestlich
- Beiträge
- 535
O.K., einmal noch
:
Ich empfehle keinen Verkauf von Bruchgold im Pfandleihaus, wurscht welches ...
Ich rate zu Versteigerungen, sollte dies möglich sein ... Da kommen für den Verkäufer noch 18% Versteigerungsgebühr vom Meistbot weg - da macht kein Händler mit, auch wenn der Käufer noch eine Gebühr aufgebrummt bekommt, inkl. USt. (ist ja dem Verkäufer wieder schnurz)
Ich kann nur für das schon hier genannte Haus sprechen, Beleihungen über (und manchmal weit über) Goldwert nur für feine Ware, im Idealfall mit Brillanten/Diamanten/Markenschmuck/Designschmuck/alter Schmuck
weiters massig Überschüsse abgelaufener Pfandscheine in der letzten Zeit durch den gestiegenen Goldpreis ...
ca. 70% der Pfandkunden verlängern ihren Pfandschein oder lösen die eingebrachten Stücke wieder aus - bekommen auch als Stammkunden bessere Darlehen ...
Im übrigen gilt das Gleiche für Pfandhäuser wie reine Goldankäufer - der Vergleich macht sicher .... ist vielleicht mal anstrengend herumzukurven, zahlt sich aber aus
lG,
Christian
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15.02.2011, 16:30 #26
-
16.03.2011, 19:28 #27
- Registriert seit
- 13.06.2010
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- Österreich
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- 2.417
Themenstarter
Hi!
Alles perfekt gelaufen!
Herzlichen Dank an Donluigi aka Tobias, der keine Mühen gescheut hat
Wer also Altgold übrig hat, bringt es zu Don und lässt es einschmelzen - und hofft, dass er nicht mit dem Erlös durchbrennt
Danke, Tobias!Viele Grüße, Elmar
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