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  1. #1
    Gesperrter User
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    Stretch von Präsidentband gegenüber Oysterband (18k) ??

    Hallo!

    Hat jemand einen Vergleich bzgl. dem Stretch (Dehnung) eines (Day Date-) Prädidentbandes gegenüber einem goldenen Oysterband - bei vergleichbaren Tragegewohnheiten ?

    Einige der Members haben ja mehrere Rolexmodelle und können vielleicht eine Aussage treffen, ob sich das Präsidentband schneller längt...
    Bei einigen älteren Day Dates sah das schon recht "unschön" aus.
    Ist die Dehnung "reparabel" oder braucht man ein neues Armband?

    Danke im voraus

  2. #2
    Sykes Avatar von retsyo
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    Hm, meines Wissens ist, wenn ein Metallband, also seine Glieder (nicht die Federstege), erst mal richtig gedehnt ist, der Ofen relativ aus und das Band durch.
    Gruß,
    Martin

  3. #3
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Generell gilt: das Präsidentband wird sich immer schneller stretchen als das Oysterband, weil es zum einen mehrere Glieder hat und die Stifte dünner sind. Generell gilt aber auch: wenn man ein Präsidentband einigermaßen artgerecht hält, hat man jahrzehnte Freude daran. Generell gilt auch: Bänder mit hohlen Gliedern leiern schneller aus als massive Bänder.

    Die Dehnung ist generell reparabel bei GG-Bändern. Ob man ein restauriertes Band will, steht auf einem anderen Blatt.
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  4. #4
    Sykes Avatar von retsyo
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    Zitat Zitat von Donluigi Beitrag anzeigen
    (...)

    Die Dehnung ist generell reparabel bei GG-Bändern.

    (...)
    Das wusste ich nicht, Tobias. Sehr interessant.

    Aber wie wird das gemacht?
    Gruß,
    Martin

  5. #5
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Ist ne sehr aufwändige Arbeit. Stifte werden rausgefrickelt, Bohrungen in den Mittelgliedernwerden neu gesetzt, evtl. Seitenwände erneuert, dickere Stifte werden eingepaßt. Ist was für Experten, kostet meist 4-stellig und die Bänder sind danach wieder optisch neuwertig. Laufen aber nicht mehr so geschmeidig und der Experte sieht es (Farbunterschied zwischen Reparaturlot und Originalgold - es sei denn, es wird übervergoldet, dann sieht mans erst nach einem Jahr).
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  6. #6
    Sykes Avatar von retsyo
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    Krass.
    Danke für die Ausführung, Tobias!
    Gruß,
    Martin

  7. #7
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Rallepeng und Ibi könnten da viel mehr drüber sagen. Die bieten den Service in guter Qualität an.
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  8. #8
    ehemaliges mitglied
    Gast
    gab auch mal nen vorher nachher thread mit nem presi, finds aber grad nicht.

  9. #9
    Gesperrter User
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    Themenstarter
    Moin Gemeinde!

    Danke für die interessanten Antworten und Info's.
    Besonders die von donluigi haben meine Frage gut beantwortet.

    Wenn noch jemand eigene Erfahrungen hierzu hat .... (?) ... herzlich willkommen.

    Grüsse
    Micha

  10. #10
    Yacht-Master Avatar von Etranger Explorer
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    Zitat Zitat von Donluigi Beitrag anzeigen
    Generell gilt aber auch: wenn man ein Präsidentband einigermaßen artgerecht hält, hat man jahrzehnte Freude daran.
    Was soll ich darunter verstehen?
    Das Band nicht zu weit tragen / einstellen. Das ist mir klar. Aber zu stramm geht auch nicht. Da kommt keine Freude beim Tragen auf.
    Sonst noch etwas?
    Linksträger.

  11. #11
    Gesperrter User
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    Zitat Zitat von Etranger Explorer Beitrag anzeigen
    Was soll ich darunter verstehen?
    Das Band nicht zu weit tragen...
    richtig, maximal bis nach norwegen...

  12. #12
    Milgauss
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    Zitat Zitat von 116233 Beitrag anzeigen
    gab auch mal nen vorher nachher thread mit nem presi, finds aber grad nicht.
    Findet jemand den Link?

    Würde mich sehr interessieren.

  13. #13
    Freccione Avatar von hoppenstedt
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    Zitat Zitat von Etranger Explorer Beitrag anzeigen
    Was soll ich darunter verstehen?
    Das Band nicht zu weit tragen / einstellen. Das ist mir klar. Aber zu stramm geht auch nicht. Da kommt keine Freude beim Tragen auf.
    Sonst noch etwas?
    Wenn es geht, sollte der kleine Finger KNAPP zwischen Arm und Band passen. Da kann man mit halben Zwischengliedern eigentlich alles passend machen bzw. Dein Uhrmacher / Konzessionär / .... Bei alten wie neuen Oyster- wie Präsident-Bändern vermisse ich - wie wahrscheinlich viele hier - das Easylink.
    Allerdings gibt es einen sehr ausführlichen Technik-Thread von Prof. Rolex inkl. Detailbildern, der erklärt, weshalb das nicht geht bei den goldenen Bändern mit verdeckter Schließe. Hier gilt "Function follows form"...
    Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
    Beste Grüße: Alfred


  14. #14
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Zitat Zitat von Etranger Explorer Beitrag anzeigen
    Was soll ich darunter verstehen?
    Das Band nicht zu weit tragen / einstellen. Das ist mir klar. Aber zu stramm geht auch nicht. Da kommt keine Freude beim Tragen auf.
    Sonst noch etwas?
    Darunter ist z.B. zu verstehen, das Ding weder zu eng (dann wirkt die Hebelwirkung bei Handbewegungen auf Anstöße und Band) noch zu weit (dann tun Flieh- und Schwerkraft ihr übles Werk) tragen. Regelmäßig reinigen - Hausstaub und Dreck sind die perfekten Schleifkörper, die bei jeder Bewegung die Bohrungen weiten und die Stege ausdünnen. Nicht tragen beim Umgang mit Dreck, Sand, Erde, Gipsstaub etc. (man soll nicht meinen, daß sowas doch sowieso keiner tun würde) - common sense Sachen halt. Wenn du weißt, daß ein Seidenhemd nur bedingt zur Gartenarbeit taugt, weißt du eigentlich auch, was du deiner Uhr zumuten kannst und was nicht.
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  15. #15
    Freccione Avatar von hoppenstedt
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    Was ist eigentlich diesbezüglich mit Rotgold und Weißgold? Geht das Verstiften und Richten sinngemäß da auch?
    Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
    Beste Grüße: Alfred


  16. #16
    Endgegner Avatar von Donluigi
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    Rein vom handwerklichen her geht das. Aber bei Weissgold hat man das gewaltige Problem, dass das Lot, mit dem man die Glieder wieder zulötet, eine völlig andere Farbe hat. Warum ist das so?

    Lot ist eine Edelmetall-legierung mit einem etwas niedrigeren Schmelzpunkt als das zu verarbeitende Metall. Ist klar: man erhitzt das zu verarbeitende Metall und das Lot, welches die zu verlötenden Metalle verbinden soll. Das Lot mit seinem niedrigeren Schmelzpunkt verflüssigt zuerst und geht mit den noch festen Grundmetallstücken eine Verbindung ein. Wenn man die Hitzezufuhr unterbricht, erhärtet das flüssige Lot, es entsteht eine recht stabile und belastbare metallische Verbindung. So weit, so gut.

    Bei Edelmetallen benötigt man sogenannte Kontrolllote. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den selben Feingehalt haben wie das Grundmetall. Das ist wichtig, weil Schmuckstückevaus Edelmetallen gestempelt werden. Hätten Lote niedrigere Feingehalte,cwürde deren Verwendung den Feingehalt des Schmuckstücks absenken, das wäre gesetzeswidrig. Außerdem würde ein niedrigerer Feingehalt höhere Korrosionsanfälligkeit mit sich bringen.

    Nun bedeutet die Tatsache,dass man Kontrolllote verwenden muß eine ziemliche Einschränkung bei der Zusammensetzung des Lotes. 750/1000 müssen Feingold sein, der Rest kan für schmelzpunktsenkende Metalle verwendet werden. Bei Gelbgold und Rotgold ist das einfach: mann nimmt einfach etwas mehr Kupfer, die Legierung ist dadurch leicht rötlich, das fällt dem Laien aber kaum auf, zumal der Farbunterschied beim polieren/mattieren nivelliert wird. Bei Weissgold ist das schwieriger. Es besteht zu einem gewissen Teil (bei Rolex etwa 140/1000) aus Palladium. Es sorgt dafür, dass das Weissgold schön weiss wird. Es hat aber auch einen höheren Schmelzpunkt als Gold, deswegen kann es in Lot nur sehr begrenzt eingebracht werden. hier benötigt man andere Zusätze, die zwar einerseits weiss färben, aber andererseits den Schmelzpunkt senken. und den Zusatz gibt es nicht. Weissgoldlote haben immer einen recht hohen Nickelanteil. Und je früher das Lot schmelzen soll, desto höher der Nickelanteil. Und desto gelblicher das Lot. Nickelweissgold ist auch für den Laien sofort zu erkennen, da hilft kein Polieren und kein mattieren - es ist einfach von einer gelblich-grauen Farbe und unterscheidet sich somit deutlich vom viel reingraueren Grundmaterial. Ein aufgearbeitetes Band wäre ubersät mit gelblich-gräulichen Placken, völlig unansehnlich und unschön. Die einzige Chance, das anzugleichen: rhodinieren. Hierbei wird das gesamte Werkstück auf galvanischem Wege mit einer weissen Rhodiumschicht überzogen, die Nachteile dieses Verfahrens ist erfahrenen Foris ja mittlerweile bekannt
    Beste Grüße, Tobias

    Orange Banane Apfel

  17. #17
    Day-Date Avatar von Bert_Simpson
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    .
    ganz toll, Tobias

    vielen Dank!
    ___________ Bert

  18. #18
    PREMIUM MEMBER Avatar von Prizzi
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    Sehr interessant! Danke für diese ausführliche Erläuterung, Tobias!

    Diese Frage ging mir auch schon durch den Kopf und jetzt ist sie beantwortet

    Ein ausgeleiertes Weißgoldband kann man dann folglich nur (zum Austauschpreis) gegen ein neues Band tauschen.
    Grüße, Prizzi

  19. #19
    Freccione Avatar von hoppenstedt
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    Reden

    Tobias, mitten in der Nacht - animiert vom Durst meiner Tochter - lese ich Deinen einmal mehr sehr fundierten Beitrag zu meiner Frage und danke dafür sehr!
    Das heißt, ein Grund mehr, Gold farbig zu lassen - jedenfalls lege und biege ich es mir so zurecht (also nicht das Gold, sondern die Vorstellung)!
    Das ist ein bißchen eine fixe Idee von mir, obwohl ich Weißgold eine grundsätzliche Faszination nicht abspreche.
    Deshalb habe ich kürzlich bei Rolex angefragt, wie sie das halten. Eine wirklich freundliche und ausführliche schriftliche Antwort kam, die mich zwar einerseits über die Eigenschaften des Non-Everose-Goldes aufklärt und die Garantie der Lagerhaltung >25 Jahre über den Tod..., äh, über das Ende der Lieferfrist des jeweiligen Modells (hier die Nicht-Everose-Modelle der Day-Date), andererseits aber naturellement bei ausgeleiertem Band dessen Wechsel ans Herz legt. Was das kostet, wissen wir speziell hier alle...

    Nochmal herzlichen Dank für Deine Antwort (und die anderen)!
    Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
    Beste Grüße: Alfred


  20. #20
    PREMIUM MEMBER Avatar von Treo
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    Die aktuelle Reperatur (nur Stretch) eines GG SuperPresibandes hat Köln über Genv abgewickelt und hat sage und schreibe 3.500,-€ gekostet + Revi!
    Lieben Gruß René

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