Hm, meines Wissens ist, wenn ein Metallband, also seine Glieder (nicht die Federstege), erst mal richtig gedehnt ist, der Ofen relativ aus und das Band durch.
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21.09.2010, 21:35 #1
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Stretch von Präsidentband gegenüber Oysterband (18k) ??
Hallo!
Hat jemand einen Vergleich bzgl. dem Stretch (Dehnung) eines (Day Date-) Prädidentbandes gegenüber einem goldenen Oysterband - bei vergleichbaren Tragegewohnheiten ?
Einige der Members haben ja mehrere Rolexmodelle und können vielleicht eine Aussage treffen, ob sich das Präsidentband schneller längt...
Bei einigen älteren Day Dates sah das schon recht "unschön" aus.
Ist die Dehnung "reparabel" oder braucht man ein neues Armband?
Danke im voraus
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21.09.2010, 21:38 #2Gruß,
Martin
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21.09.2010, 21:39 #3
Generell gilt: das Präsidentband wird sich immer schneller stretchen als das Oysterband, weil es zum einen mehrere Glieder hat und die Stifte dünner sind. Generell gilt aber auch: wenn man ein Präsidentband einigermaßen artgerecht hält, hat man jahrzehnte Freude daran. Generell gilt auch: Bänder mit hohlen Gliedern leiern schneller aus als massive Bänder.
Die Dehnung ist generell reparabel bei GG-Bändern. Ob man ein restauriertes Band will, steht auf einem anderen Blatt.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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21.09.2010, 21:41 #4
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21.09.2010, 21:45 #5
Ist ne sehr aufwändige Arbeit. Stifte werden rausgefrickelt, Bohrungen in den Mittelgliedernwerden neu gesetzt, evtl. Seitenwände erneuert, dickere Stifte werden eingepaßt. Ist was für Experten, kostet meist 4-stellig und die Bänder sind danach wieder optisch neuwertig. Laufen aber nicht mehr so geschmeidig und der Experte sieht es (Farbunterschied zwischen Reparaturlot und Originalgold - es sei denn, es wird übervergoldet, dann sieht mans erst nach einem Jahr).
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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21.09.2010, 21:46 #6
Krass.
Danke für die Ausführung, Tobias!Gruß,
Martin
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21.09.2010, 21:47 #7
Rallepeng und Ibi könnten da viel mehr drüber sagen. Die bieten den Service in guter Qualität an.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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21.09.2010, 21:48 #8ehemaliges mitgliedGast
gab auch mal nen vorher nachher thread mit nem presi, finds aber grad nicht.
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22.09.2010, 07:53 #9
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Moin Gemeinde!
Danke für die interessanten Antworten und Info's.
Besonders die von donluigi haben meine Frage gut beantwortet.
Wenn noch jemand eigene Erfahrungen hierzu hat .... (?) ... herzlich willkommen.
Grüsse
Micha
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22.09.2010, 08:43 #10
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22.09.2010, 08:48 #11
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22.09.2010, 09:07 #12
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22.09.2010, 09:08 #13
Wenn es geht, sollte der kleine Finger KNAPP zwischen Arm und Band passen. Da kann man mit halben Zwischengliedern eigentlich alles passend machen bzw. Dein Uhrmacher / Konzessionär / .... Bei alten wie neuen Oyster- wie Präsident-Bändern vermisse ich - wie wahrscheinlich viele hier - das Easylink.
Allerdings gibt es einen sehr ausführlichen Technik-Thread von Prof. Rolex inkl. Detailbildern, der erklärt, weshalb das nicht geht bei den goldenen Bändern mit verdeckter Schließe. Hier gilt "Function follows form"...Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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22.09.2010, 10:27 #14
Darunter ist z.B. zu verstehen, das Ding weder zu eng (dann wirkt die Hebelwirkung bei Handbewegungen auf Anstöße und Band) noch zu weit (dann tun Flieh- und Schwerkraft ihr übles Werk) tragen. Regelmäßig reinigen - Hausstaub und Dreck sind die perfekten Schleifkörper, die bei jeder Bewegung die Bohrungen weiten und die Stege ausdünnen. Nicht tragen beim Umgang mit Dreck, Sand, Erde, Gipsstaub etc. (man soll nicht meinen, daß sowas doch sowieso keiner tun würde) - common sense Sachen halt. Wenn du weißt, daß ein Seidenhemd nur bedingt zur Gartenarbeit taugt, weißt du eigentlich auch, was du deiner Uhr zumuten kannst und was nicht.
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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31.01.2011, 16:57 #15
Was ist eigentlich diesbezüglich mit Rotgold und Weißgold? Geht das Verstiften und Richten sinngemäß da auch?
Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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31.01.2011, 21:24 #16
Rein vom handwerklichen her geht das. Aber bei Weissgold hat man das gewaltige Problem, dass das Lot, mit dem man die Glieder wieder zulötet, eine völlig andere Farbe hat. Warum ist das so?
Lot ist eine Edelmetall-legierung mit einem etwas niedrigeren Schmelzpunkt als das zu verarbeitende Metall. Ist klar: man erhitzt das zu verarbeitende Metall und das Lot, welches die zu verlötenden Metalle verbinden soll. Das Lot mit seinem niedrigeren Schmelzpunkt verflüssigt zuerst und geht mit den noch festen Grundmetallstücken eine Verbindung ein. Wenn man die Hitzezufuhr unterbricht, erhärtet das flüssige Lot, es entsteht eine recht stabile und belastbare metallische Verbindung. So weit, so gut.
Bei Edelmetallen benötigt man sogenannte Kontrolllote. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den selben Feingehalt haben wie das Grundmetall. Das ist wichtig, weil Schmuckstückevaus Edelmetallen gestempelt werden. Hätten Lote niedrigere Feingehalte,cwürde deren Verwendung den Feingehalt des Schmuckstücks absenken, das wäre gesetzeswidrig. Außerdem würde ein niedrigerer Feingehalt höhere Korrosionsanfälligkeit mit sich bringen.
Nun bedeutet die Tatsache,dass man Kontrolllote verwenden muß eine ziemliche Einschränkung bei der Zusammensetzung des Lotes. 750/1000 müssen Feingold sein, der Rest kan für schmelzpunktsenkende Metalle verwendet werden. Bei Gelbgold und Rotgold ist das einfach: mann nimmt einfach etwas mehr Kupfer, die Legierung ist dadurch leicht rötlich, das fällt dem Laien aber kaum auf, zumal der Farbunterschied beim polieren/mattieren nivelliert wird. Bei Weissgold ist das schwieriger. Es besteht zu einem gewissen Teil (bei Rolex etwa 140/1000) aus Palladium. Es sorgt dafür, dass das Weissgold schön weiss wird. Es hat aber auch einen höheren Schmelzpunkt als Gold, deswegen kann es in Lot nur sehr begrenzt eingebracht werden. hier benötigt man andere Zusätze, die zwar einerseits weiss färben, aber andererseits den Schmelzpunkt senken. und den Zusatz gibt es nicht. Weissgoldlote haben immer einen recht hohen Nickelanteil. Und je früher das Lot schmelzen soll, desto höher der Nickelanteil. Und desto gelblicher das Lot. Nickelweissgold ist auch für den Laien sofort zu erkennen, da hilft kein Polieren und kein mattieren - es ist einfach von einer gelblich-grauen Farbe und unterscheidet sich somit deutlich vom viel reingraueren Grundmaterial. Ein aufgearbeitetes Band wäre ubersät mit gelblich-gräulichen Placken, völlig unansehnlich und unschön. Die einzige Chance, das anzugleichen: rhodinieren. Hierbei wird das gesamte Werkstück auf galvanischem Wege mit einer weissen Rhodiumschicht überzogen, die Nachteile dieses Verfahrens ist erfahrenen Foris ja mittlerweile bekanntBeste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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31.01.2011, 21:28 #17
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ganz toll, Tobias
vielen Dank!___________ Bert
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31.01.2011, 23:30 #18
Sehr interessant! Danke für diese ausführliche Erläuterung, Tobias!
Diese Frage ging mir auch schon durch den Kopf und jetzt ist sie beantwortet
Ein ausgeleiertes Weißgoldband kann man dann folglich nur (zum Austauschpreis) gegen ein neues Band tauschen.Grüße, Prizzi
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01.02.2011, 02:21 #19
Tobias, mitten in der Nacht - animiert vom Durst meiner Tochter
- lese ich Deinen einmal mehr sehr fundierten Beitrag zu meiner Frage und danke dafür sehr
!
Das heißt, ein Grund mehr, Gold farbig zu lassen - jedenfalls lege und biege ich es mir so zurecht (also nicht das Gold, sondern die Vorstellung)!
Das ist ein bißchen eine fixe Idee von mir, obwohl ich Weißgold eine grundsätzliche Faszination nicht abspreche.
Deshalb habe ich kürzlich bei Rolex angefragt, wie sie das halten. Eine wirklich freundliche und ausführliche schriftliche Antwort kam, die mich zwar einerseits über die Eigenschaften des Non-Everose-Goldes aufklärt und die Garantie der Lagerhaltung >25 Jahre über den Tod..., äh, über das Ende der Lieferfrist des jeweiligen Modells (hier die Nicht-Everose-Modelle der Day-Date), andererseits aber naturellement bei ausgeleiertem Band dessen Wechsel ans Herz legt. Was das kostet, wissen wir speziell hier alle...
Nochmal herzlichen Dank für Deine Antwort (und die anderen)!Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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01.02.2011, 10:14 #20
Die aktuelle Reperatur (nur Stretch) eines GG SuperPresibandes hat Köln über Genv abgewickelt und hat sage und schreibe 3.500,-€ gekostet + Revi!
Lieben Gruß René
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