welche goldlegierung die härteste ist weiss ich nicht, ich behaupte aber mal das es da im alltag nicht viel unterschied gibt. wenn du mit legierung x irgendwo gegendonnerst wirst du genauso einen kratzer drinne haben wie mit legierung y.
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01.11.2010, 21:35 #1
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Härteste bzw. alltagstauglichste Legierung bei Rolex ?
Hallo Rolexfans,
momentan bin ich schwer am überlegen meine
zwei Datejust I Stahlmodelle, meine SubDate 116610 und meine Datejust II herzugeben und mir eine neue Daydate zuzulegen (aktuelle Referenz).
Welche Legierung ist denn die stabilste bzw. härteste ?
Mir gefallen Gelb- oder Rotgold am besten.
Wenn ich mir aber dann mal in der Bucht oder bei Chrono24 solche Daydate Modelle ansehe die erst ein paar Jahre auf dem Buckel haben aber bereits sehr sehr rundgelutscht aussehen, dann fange ich an zu zweifeln ob so eine Uhr tatsächlich dazu geeignet ist täglich getragen zu werden.
Was sagen denn die Vollgoldträger dazu ?? Welche Legierung ist am belastbarsten.
Grüße
Chris
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01.11.2010, 21:45 #2ehemaliges mitgliedGast
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01.11.2010, 22:05 #3
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02.11.2010, 12:54 #4
soll WG nicht etwas härter sein als GG?
grüsse,
niels
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02.11.2010, 13:01 #5
Am Anschauungsbeispiel Daytona gemessen - ein idealer Kandidat durch die extrem kratzanfällige Lünette - muss ich feststellen, dass die gelbe die am wenigsten verkratzte der drei Goldofferten ist. Bei definitiv ähnlicher Belastung/Beanspruchung. Is it magic?
Keine Ahnung. Im Alltag ist es wohl wurscht: Das Gold bekommt schon kleine Tragespuren vom zu rauhen Pulli, der an den Flanken reibt. Stört's? Mich nicht. Und wenn, ist es schnell aufpoliert.
Die großen Schrunden haben bei mir übrigens nicht die Edelmetall-Modelle, sondern die Stahldinger. Aber, klar, das sind ja auch "Tool Watches"...
Beste Grüße,
Kurt
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02.11.2010, 13:44 #6
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Themenstarter
Kurt:
Danke für die gute Veranschaulichung. Bestärkt mich in dem Vorhaben die gelbe zu wählen...Einfach eine göttliche Uhr die Day-Date.
Die Microkratzer stören mich, denke ich zumindest, auch nicht wirklich. Nur eben das Gelbgolduhren, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben so abgewetzt und rund aussehen.
Grüße,
Chris
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02.11.2010, 19:20 #7
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02.11.2010, 20:20 #8
Aalso, wollen wir mal ausholen:
Legierungen unterscheiden sich u.a. im möglichen Grad der Aushärtbarkeit. Verschiedene Legierungsbestandteile ermöglichen unterschiedliche Aushärtungsverfahren und -grade. Die entsprechenden Maximalhärten erreicht man aber nur, wenn man die entsprechenden Verfahren (Tempern, plastisch verformen, thermisch aushärten, verdichten etc.) anwendet.So ist es richtig, daß Weißgold theoretisch etwas höher aushärtbar ist als Rotgold, welches wiederum bissi härter als Gelbgold sein kann.
(Die höhere Härte von Rotgold kann man erfahren im Verschluß der DD - hier ist tatsächlich ausgehärtetes Rotgold im Einsatz, dieses wird hartgeschmiedet und ist daher federnder und härter als ungehärtetes Gelb- oder Rotgold. Wenn man den Verschluß mal zum glühen bringt - durch dieses Verfahren kann man das innermetallische Gefüge wieder in den Urzustand versetzen - , merkt man den Unterschied, die Spannung ist weg. Man kann das im kleinen anschaulich machen an einer Büroklammer. Nimmt man den Kupferdraht und biegt ihn, geht das erst ganz leicht und geschmeidig. Irgendwann wird der Widerstand höher, das Kupfer härtet an der Biegestelle - hier wird das Kupfer ja komprimiert und gedehnt - aus. Irgendwann wird es so hart, daß es spröde wird - und bricht. Würde man vor dem Bruch die Klammer zum glühen bringen, wäre sie wieder so weich wie vor dem biegen.)
In ausgeglühtem Zustand - und so kommt logischerweise jedes Metall aus der Schmelze - sind die Härteeigenschaften alle relativ gleich bei allen zum Einsatz kommenden Goldlegierungen. Und alle Teile durchlaufen ja die selben Fertigungsprozesse und unterliegen den selben Bearbeitungsbeanspruchungen, etwa beim auswalzen oder ausstanzen. (Beides übrigens Verfahren, die die Härte merklich erhöhen, weil eine Verformung stattfindet, die das metallische Gefüge verdichtet und somit erhärtet.) Da aber bei rotgoldenen Teilen die selbe Energie aufgewendet wird wie bei weißgoldenen Teilen, ist auch der Grad der tatsächlich stattfindenden Aushärtung vergleichbar, daher findet man in unserem Fall keinen relevanten Härteunterschied zwischen den Legierungen.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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02.11.2010, 20:33 #9
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Du hast mir gar nix zu sagen, du bist nicht meine Katze!
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02.11.2010, 20:42 #10
Okay, für dich den Bus ganz nach vorn.
"Unser Fall" - das ist die Frage, ob DD in WG, DD oder RG. Soweit kannst du mir folgen? (Wir sind ja beim Thema: welche Legierung ist die härteste, bzw. alltagstauglichste?). Das Resultat meiner kleinen Analyse ist, daß es zwischen den genannten Legierungen (remember: RG (das rote Gold), WG (das weißgraue Gold), GG (das gelbe Gold)) keinen relevanten Härteunterschied gibt. Das heißt, das keine der Legierungen nennenswert härter ist als die andere.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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02.11.2010, 20:44 #11
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dann stimmt doch der obige satz, und den hab ich kapiert!
danke Frau Lehrerin!Urlaub? Hier klicken! oder anrufen: +49 7131- 902020 liebe Grüße, Jochen
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02.11.2010, 20:45 #12
Anytime, Tina
Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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02.11.2010, 20:46 #13
Auch aus meiner Erfahrung kann ich Dir nur raten auf die Frage der Härte der Legierung bei der Auswahl keinen zu großen Wert zu legen. Die gewünschten optischen Eigenschaften sollten bei weitem ausschlaggebend sein
Harald
"All the world's a stage,
And all the men and women merely players."
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02.11.2010, 20:52 #14
Ich sehe gerade, dass ich aus meinem Post blöderweise beim Korrigieren das wichtigste Wörtchen gestrichen hatte. So sollte es heißen:
...dass die gelbe erstaunlicherweise die am wenigsten verkratzte... - da wir ja hier allzu oft davon ausgehen, das die gelbe die "weichste" sei.
Aber es wird wohl so sein, wie Tobias erörtert hat. Und der Grundtenor meiner Aussage bleibt: Vollkommen wurscht, verkratzen tun sie alle, auch die Stahlteile - also kauf Dir die, die Dir am besten gefällt.
Beste Grüße,
Kurt
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02.11.2010, 20:59 #15
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02.11.2010, 21:00 #16
Mei, ohne Erläuterung wärs ja nicht plausibel.
Aber im Prinzip hast du recht. "Geile Uhr" reicht völlig. Immer.Beste Grüße, Tobias
Orange Banane Apfel
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02.11.2010, 21:10 #17
...oder einfach einen Smilie, geht auch immer.
Nein, jetzt mal ernsthaft: ich habe Deine Ausführung mit Interesse gelesen. Danke dafür.
Beste Grüße,
Charly
WWWWDWWWWWWWWWWWWWWDWDWWWWWDWWWWWWDWWWWWWWWDD
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03.11.2010, 01:54 #18
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Themenstarter
Danke für eure zahlreichen Antworten. Klasse dieses Forum.
So kann ich nun getrost anfangen ein paar Uhren zu verkaufen und mich dann nach einem guten Deal umschauen. Bin ja mal gespannt wie der Nachlass für Vollgoldmodelle bei den Grauen ist.
Beste Grüße,
Chris
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01.02.2011, 03:44 #19
Auch hier ein besonderer Thread, der durch Auflösung durch den TS an Glanz noch gewinnen würde.
Andererseits ist er schon für den Tech-Talk eine Bereicherung durch Tobias' materialkundliche Erläuterungen, welche ihresgleichen suchen.
Danke dafür. Ich habe eben etwas Neues über die durchgehärtete rotgoldene Schließe bei den DD-Bändern gelernt.
Das ist wohl auch der Grund, warum die auch bei den GG-Modellen in der (eleganteren?!) geschlitzten Form in RG verwendet werden / wurden (zumindest vor Einführung der Crownclasp(R)-Schließe).
Was ist aus der geplanten Anschaffung geworden, dear TS "leogante" Chris?Für mehr Zeit würde ich alle meine Uhren hergeben.
Beste Grüße: Alfred
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15.03.2011, 12:35 #20
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Ich bin von Tobias' Erläuterungen echt beeindruckt! Hut ab!
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