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BMW Typ 247 - mein neuer kleiner Baby-Boxer
Liebe Moppedfreunde!
Jahrzehnte lang habe ich mir geschworen, privat in meinem Leben niemals eine BMW R45 zu kaufen.
Das kam nämlich so:
Im Jahre 1975 hatte der frisch zum Oberwachtmeister ernannte Lou den Polizeiführerschein der Klasse 1 auf einer BMW R26 innerhalb einer Woche Fahrschule abgelegt und wurde zwei Jahre später als Kradfahrer bei der Polizei MG eingesetzt. Hier kamen zunächst die R60/6 mit Avon- und danach die R60/7 mit Gläser-Verkleidung zum Einsatz. Rasante 40 PS, dazu eine zweite Batterie, ein schweres Funkgerät statt Sozius usw. machten diese Kräder zu Wanderdünen. Aber es kam noch schlimmer:
Irgendwann Ende der 70er wurden vom Innenministerium NRW plötzlich R45S mit RT-Verkleidung ausgeliefert, sehr zum Leidwesen der Kradgruppe. Diesen Krücken enteilten frisierte Kreidlers und Hercules-Mopeds auf Dauer am Horizont. Die Folge: aus jeder Behörde wurden Erfahrungsberichte zu diesen Gurken angefordert - den für meine Behörde fertigte ich, mit ähnlichen Worten wie oben. Erst darauf hin wurden die R45 durch die R65 ersetzt. Typisch Ministerien: vorsorglich das Billigste anschaffen und erst danach diejenigen fragen, die mit dem Gerät arbeiten müssen. Ein Wunder, dass wir überhaupt gefragt wurden. In späteren Jahren wurden gar 1100er RT für den Dienstgebrauch auf 850cc herunter gerüstet, ein teurer Blödsinn, der sich mir bis heute nicht erschließt.
Wohlgemerkt: diese R45S hatten 37PS, die Zivilversion R45N gar nur deren 27, bei 200 kg nackt, ohne Fahrer. Meine Erfahrung mit dem Baby-Boxer war der Grund für mein Selbstversprechen, niemals ein solches Gerät zu erwerben.
Und dann lief mir dieses Gerät über den Weg:
Anhang 227742
.... will be continued
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Zitat:
Zitat von
Copland
R45 bzw. R60 RT? :grb:
War das das klassische Streifenmotorrad?
Ich dachte immer das klassische Polizeimotorrad der 80er bis in die späten 90er sei die R80RT gewesen?
Zumindest laut Typenschild und Wahrnehmung.
Naja, ohne Funke wirds ja jetzt was schneller voran gehen. :dr:
Aber Herr Kollege!!!!:op:;)
Meine eigenen Erfahrungen als Kradfahrer beziehen sich auf die späten 70er und frühen 80er ;)
1982 war mein schönes Leben auf dem Bock vorbei, O-Klasse, und dann 83 Studium und anschließend Kripo.
Wir fuhren also R45 nach der R60/7, bis zum Einsehen der Abt IV beim IM und der folgenden R65. Bis dahin hatte nur die PASt NRW (PolizeiAutobahnSTationen) übrigens R75/7, die sehr gut gingen. Abgelöst wu1rden die 2V-Boxer in NRW übrigens durch die K75 RT, deren Verkleidungen durch schwarze Anbauteile seitlich verbreitert waren, darauf folgten die Hossack-RT 1100, durchs IM auf 850 cc kastriert.
R80 RT habe ich bei der Polizei nie gesehen bei uns. Aber vielleicht in anderen Bundesländern:gut:
Wie auch immer:
so sah 1980 eine R45 aus:(Quelle: Wikipedia commons)
Anhang 227761
Zum Vergleich meine:
Anhang 227762
Yep, nur der Connaisseur sieht, warum zweitere mich irgendwie ansprang:
Die schwarzen Hoske-Tüten, die gepulverten Räder, die schwarzen Siebenrock-Ventildeckel, der G/S-Lenker in schwarz nebst Spiegeln ...
aber eine Krücke ist sie doch immer noch???
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(Und natürlich haste Recht, Jan:gut: Es gab sogar F650!)
Und natürlich reden wir hier über ein Low-Budget-Projekt. Im Ruhestand hat man´s halt nicht mehr so dicke. Bislang habe ich nicht mehr ausgegeben als mancher Uhrenfreund für eine gebrauchte BlackBay. Es geht also keinesfalls um dicke Hose;)
Hier noch ein paar Details der Teaser, die mich angefixt hatten:
Die schwarzen Deckel sind von Siebenrock ...
Anhang 227775
... ebenso wie die Hoske-Nachbauten in schwarz ...
Anhang 227776
street legal übrigens, und trotz montierter db-eater mit schönem Klang.
Hier der G/S-Lenker auf der originalen Brücke:
Anhang 227777
Ob der bleibt, wird sich später im Fahrbetrieb zeigen.
Das Design der R45/65 stammt von Hans A. Muth, dem Chris Bangle unter den Motorrad-Designern. Man mag es erst nach vielen Jahren. Als sie ´rauskam, fand ich sie hässlich. Jetzt, fast 40 Jahre später, komme ich darauf klar. (Ja genau: Muth war der mit der Katana:gut: )
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Soziusrasten nebst Träger und der massive Hauptständer kommen ab ... jedes Kilo zählt bei dem kleinen Motörchen und so einem schweren Fahrer;)
.... Kettenpflege entfällt bekanntlich, und für Wartungsarbeiten habe ich diverse Heber. Die gepulverten Räder kann man kärchern. Mehr als 1000km per anno vermute ich ohnehin nicht. Nur der Motor wird minimal schwerer :D:bgdev:
Anhang 227804
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Andreas spricht mir aus der Seele. Patrick von "Die Werkstatt" in Köln war so nett, dem lahmen Gaul auf die Sprünge zu helfen und seine Arbeitsschritte fotografisch zu dokumentieren. Ein Auszug daraus zeige ich den Technik-Affinen unter Euch sehr gern!
Nach fast dreißig Jahren trat ein, was zu vermuten war: die Gewinde der Auspuffkrümmer waren natürlich hin ...
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... ließen sich aber noch nachschneiden!
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Neue Überwurfmuttern wurden später mit Keramikpaste eingesetzt.
Also Köpfe und Zylinder runter und die Pleuel von den alten Kolben befreit.
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Nun werden die Pleuel nebst Lagern ausgebaut. Die von "Die Werkstatt" vorgeschlagene Maßnahme, auch die Pleuellager zu erneuern, schlägt finanziell nicht allzu sehr ins Kontor, erscheint mir aber sinnvoll vor dem Hintergrund der künftig deutlich höheren Kräfte, die dort wirken werden. Auch wenn die Kurbelwelle hier noch sehr gut ausschaut.
Anhang 229226
Nun endlich werden Pleuel und die neuen, dicken Kolben montiert. Hier zum Vergleich der alte Kolben rechts daneben, dessen Boden neben reichlich Ölkohle auch deutlich weitere Spuren der Arbeit zeigt.
Anhang 229229
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Jetzt kommen die dicken Zylinder drauf :gut:
Anhang 229232
Nein, man kann aus einem Esel kein Rennpferd machen. Aber dem dicken Mann eine Freude;)
Die Maschine ist mittlerweile fertig und abholbereit. Ich bin soo gespannt!
... will be continued