imho sehr schön und auf den Punkt gebracht! =)
Der Herr Strohm mal wieder ;)
https://herrstrohmsuhrsachen.com/201...-durch-suizid/
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imho sehr schön und auf den Punkt gebracht! =)
Der Herr Strohm mal wieder ;)
https://herrstrohmsuhrsachen.com/201...-durch-suizid/
Schön polemisch, aber im Detail doch grottendumm.
Schauen wir doch mal nach den "Der Händler schafft sich selbst ab"-Gründen: der Konzi hat eine Klingel an der Tür? Tjo, warum hat er die wohl? schon mal überfallen worden in deinem Geschäft? Nein? Sonst hättest du wohl auch eine Klingel. Und selbst, wenn du noch nicht überfallen wurdest: deine Versicherung wird dich ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen wohl kaum weiter versichern.
Der Händler wird zum Durchreicher für Servicefälle degradiert. Mag sein. Aber ist das dann die Schuld des Händlers oder des Herstellers?
Die Verkäuferin ist nicht ganz auf der Höhe? Liegt vielleicht daran, daß sie nicht den ganzen Tag in Fachforen rumlungert, um sich mit Wissensscheiß aufzumunitionieren, der nur 0,01% der Kundschaft interessiert. Das Beispiel im Text ist natürlich extra reißerisch. Tagesordnung sieht sicherlich anders aus. Und wenn man dann noch bedenkt, daß eine Juwelier-Fachkraft nicht nur in puncto Uhren, sondern auch in puncto Schmuck und Gerät versiert sein muß, wird einem klar, daß unsere Branche im Vergleich zu allen anderen extrem viel Wissen voraussetzt. Inwieweit das Internet hier besser antworten kann, sei mal dahingestellt. In Realtime hat jedenfalls bisher noch nie einer eine Anfrage beantwortet.
Fun-Frage: Inwieweit ist wohl der superkluge Kunde, der lieber zum Billigschrauber irgendwo als zum Markenhändler geht, an der Tatsache involviert, daß sich ein Konzessionär keinen Uhrmacher mehr leisten mag?
Und auch die Diskussion um die Grauhändler ist müßig. "Selbstverschuldeter Überbestand"? :grb: Wie dämlich! Da hat wohl jemand keine Ahnung, wie Uhrenmarken ihre Ware an Konzessionäre verteilen. Und auch der Grauhändler ist eine Züchtung des Kunden mit seiner ewig währenden Sucht nach Punkten. Daß manch Konzessionär hier wohl oder übel mitsielt, ist ihm wohl kaum vorzuwerfen.
Und seine sackblöde rhetorische Frage am Ende beantwortet er doch selbst. Letztlich interessiert sich der Kunde nur für den Preis. Liefert der Händler den nicht, geht er zugrunde, liefert er ihn, kann er sich on top zur schlechten Bezahlung den Spott von irgendeinem bräsigen Internetschreiberling abholen.
Der Strohm legt den Finger wirklich in die Wunden ....
Vor allem ist es etwas naiv zu glauben, dass der Händler hier der Verursacher des Problems ist ...
Und was der feixende und den sich selbst kannibalisierenden Brick-and-Mortar-Händeler verlachende Herr Internet-Schlauschlau mit seinem krass-guerrilamäßig selbstfinanzierten Internet-Uhrenshop noch nicht weiß: er ist der nächste auf dem Speiseplan. Was Leute wie Chronext nicht fördern wollen, ist der Uhrenhandel per Internet - den gibts seit Jahrzehnten - sondern den Internethandel per Chronext. Das bedeutet für jeden, der nicht Chronext ist: friß oder stirb. Geh auf deren Plattform und bezahl die dafür, daß du deine Arbeit machen darfst oder schau zu, wie alle dahin strömen, der am lautesten quäkt.
Na, auch auf dem gleichen Schlachtfeld gibt es bequeme Nischen.... :dr:
Das steht außer Frage.
Was mir als Konzi mehr Sorgen machen würde ist der immer weiter ausufernde Vintage-Markt.
Wage ich mich zu sehr auf das Glatteis wenn ich die These aufstelle, im Jahr wird mehr Geld mit gebrauchten/Vintage-Kronen gemacht, als mit neuen?
Man denen nur mal an die Ergebnisse der letzten Genfer Auktionen
Und am Ende bleibt der Kunde der Dumme. Wie immer, wenn er komplette Geschäftszweige an Leute auslagert, die rein keine Ahnung haben vom Kerngeschäft, das sie auf ihrer Flagge führen (Fun fact: keiner bei Lieferando kann kochen) und sich auf die bloße Vermittlung einer Dienstleistung verstehen. Die Zeche zahlen die beiden Beteiligten an den jeweiligen Enden: Kunde (mit höheren Preisen und/oder schlechterer Leistung) und Anbieter (mit weniger Verdienst und weniger Kulanzspielraum). Das Internet hat diesen Geschäftszweig kultiviert, man nennt die Protagonisten jetzt nicht mehr Zuhälter, sondern Gründer. Und der Kunde, der sich jetzt freut, daß er seine Zwiebel paar Punkte billiger kriegt, wird sich umschauen, wenn er seine Uhr künftig nicht mehr bei der Revi in der Innenstadt abgeben kann (Kostenpunkt: 2,- fürs Parkhaus), sondern mangels Konzessionär (hihi, der Depp!) 100,- Spezialporto an einen Kurier abnickeln muß, damit seine Uhr überhaupt den Servicepoint erreicht.
Hoffentlich findet der Kurier die Klingel.
Ich glaube der Konzesionär ist (im Gegensatz zu anderen Branchen wie Fotoläden) hervorragend aufgestellt, da er einen Premiumanspruch hat und i.d.R. diesen auch bedient. Da ist keine Kistenschieberei, keine Prozentschlachten - einfach ein Händler mit Niveau.
Dass der Händler nicht 50 marken in und auswendig kennen kann muss man verstehen. Dass mal ein Verkäufer da ist der keine Lust hat, ist sicherlich unschön aber lässt sich nirgendwo vermeiden. Dass der Grauhändler günstiger anbietet ist auch schon seit 10 jahren so und hat den Konzessionären jetzt auch keine Umsatzeinbrüche gebracht.
Insofern haut man bei den Händlern sicherlich auf den Falschen, auch wenn man sicherlich noch was optimieren kann. Aber eben auf hohem Niveau, das ich mir woanders immer wünsche.
doppelt.
Ich denke dass sich die Konzessionäre in den Nobelstraßen der Weltstädte keine Gedanken darüber machen müssen. Größtenteils leben die von gut betuchter Laufkundschaft und Touristen, die spontan kaufen was gefällt...
Wir kennen doch den Herrn Strohm? Muß man doch nicht überbewerten... Amüsant allemal.. =)
War jetzt nicht das Manager-Magazin :grb:
ziemlich einseitig, der artikel. und ziemlich schlicht. händler ist nicht gleich händler. wenn ich auf der königsallee zu b**** gehe und das band kürzen lassen möchte, verlangen die dafür 25 euro (arbeitszeit: 20 sekunden ca.) bei w**** gibt's das umsonst. die kümmern sich auch um meine uhren, wenn die ganggenauigkeit zu wünschen übrig lässt - kostenlos. zudem macht es mir freude, mit den uhrmachern ein wenig zu fachsimpeln. ein stationärer händler ist nicht nur "verkäufer", sondern berater, kollektions"führer", im besten falle ein begeisteter fachmann/frau. ich habe noch nie so fachferne verkäufer getroffen, die nicht wissen, was "automatik" ist. wenn ich weiß, welche uhr ich möchte, gehe ich zum grauen. wenn ich mich umschauen möchte, dann gehe ich immer gerne zum stationären handel.
Ich denke, dass es durchaus Konzessionäre gibt, auf die der Artikel ganz gut passt :gut:
Und es gibt welche, denen hier fürchterlich Unrecht getan wird ;(
In dieser "blöden" Welt lässt sich einfach kaum etwas in Schwarz-Weiss erklären :D
Aber das mit der "Verteilermentalität" stimmt ja
wohl unbestritten.....:bgdev:
ich kaufe dann auch bei denen.;););)
Jöööö, man kann aber auch in alles was hineininterpretieren.... ;)
Zum Artikel selbst: finde ich diesmal auch ein wenig zu einseitig und auf die immer größere Anzahl herstellereigener Boutiquen geht er gar nicht ein. Auch da lauert eine Gefahr.
Paddy war schneller...
Hallo in die Runde,
so heftig und teilweise so böse...na ja, ich teile aus, dann werde ich auch einstecken müssen.
Der Beitrag polarisiert und überspitzt, das soll er auch, die Reaktionen zeigen, dass das Thema diskutabel ist. Von allen Seiten. Und jeder darf daraus lesen was er möchte. Aber wie immer gilt: Er muss ihn nicht lesen. Ich habe den Link hier nicht eingestellt.
Vielleicht kam eins zu kurz: ich bin ein großer Verfechter der Einzelhandels - gerade deshalb regt mich die Vorgehensweise vieler Geschäftsleute auf, die sehenden Auges in den Untergang rennen. Das gilt für viele Branchen. Ich sehe den Online-Handel durchaus kritisch und realistisch - und werde bestimmt nicht von Chronext für irgendwas bezahlt. :)
Es sind alleine meine Erfahrungen, wer andere hat und sie hier wiedergibt. Prima. Wer weichgespülte Blogbeiträge lesen möchte, die von den Marken oder der Industrie bezahlt werden, der sollte woanders suchen. Damit werde ich auch weiterhin nicht dienen.
Gruß aus Bous
Bernhard Strohm
friede.:dr:
Wo ist das eigentliche Problem?
Nach meinem Gefuehl gibt es mehr Uhrenlaeden: In Houston hatten wir in 1997 vielleicht drei grosse Haendler mit allumfassenden Sortiment. Jetzt haben wir zusaetzlich noch die Boutiquen (Omega , Rolex, Blancpain etc.) und noch einige zusaetzliche Multi-Sortiment Haendler.
In Muenchen haben wir jetzt auch die ganzen Boutiquen
In meiner unterfraenkischen Heimatstadt ist die totale Zahl der Haendler ebenfalls gestiegen.
Eben. Die Boutiquen sind m.E. zumindest derzeit eine weit größere Gefahr. Im Internet kaufen die, denen nur der günstigste Preis wichtig ist. Die hätte man als Konzessionär früher oder später eh verloren. Neue Internetbuden hin oder her. Die Boutiquen aber punkten mit Fachkompetenz für die jeweilige Marke (zumindest in der Theorie), einem Sortimentsumfang, den sich ein normaler Konzessionär einfach nicht ins Fenster stellen kann und mit schönem Ambiente. Ein Uhrmacher ist meist auch noch mit dabei. Service wird also einigermaßen großgeschrieben.
Vollzahler wechseln also in die Markenboutiquen, "Billigheimer" ins Internet. Beides zusammen bedeutet das Ende, in dem ich aber dennoch keinen Suizid sehen kann.
Zur Verteilermentalität:
Jep, sehe ich genauso. Ich wollte eine BLNR beim Konzi kaufen. Die Arroganz die mir dabei teilweise entgegenschlug, tendierte da schon zur bodenlosen Frechheit.
Wenn ich mir mit meinem letzten Wempe-Besuch in München vergleiche, dann ist mir nicht bange, auch mit den ganzen Boutiquen. Der Laden war proppenvoll und es gab nichts was darauf hinweist dass sich das geändert hat ins Negative.
Oftmals sind die Leute ja unentschlossen und nicht so markentreu wie hier. Hier kann der normale Konzil halt gegenüber den Boutiquen punkten. Nehme ich die Rolex oder die AP geht halt nicht überall ;)
Interessant finde ich, dass der Artikel offenbar nicht nur hier diskutiert wird. Mehr oder weniger kontrovers, allerdings meist halbwegs fair.
Nur hier(!) allerdings wird denjenigen, die das zumindest teilweise wie der Autor sehen, die Intelligenz abgesprochen. Ich sag das mal ganz wertfrei :kriese:
@Dirk: :dr:
Schwieriges Statement! Schön, dass du davon ausgehst wenn dir bei Wempe kostenfrei das Band gekürzt und die Ganggenauogkeit geprüft wird, der Uhrmacher sich über intelligente Fachsimpelei freut. Wahrscheinlich freut er sich auch darüber, wenn du ihm sagst, dass die Uhr, die du gerade zum kostenlosen Check up bei ihm hast, nicht im Hause, sondern beim Grauen erworben wurde. Schließlich wusstest du ja bereits welche Uhr du haben wolltest.:dr:
Dass die großen Ketten weiterleben werden, daran zweifel ich auch nicht. Ich kaufe meine Uhren dort, wo alles für mich stimmt. Die Freundlichkeit, Zuverlässlichkeit, das Gefühl des Willkommensein,aber auch der Preis. Dieser muss nicht zwangsläufig der günstigste sein. Leben und Leben lassen!
Beide Seiten, sowohl Verkäufer als auch Käufer, sollen Freude an dem Deal haben. Seit nunmehr 11 Jahren habe ich meinen kleinen, familiengeführten Betrieb für all diese Belange gefunden und freue mich darauf bald auch die 116500 zu bekommen.
Bisher habe ich nur die 116300 von einem Grauen, alle anderen sind ausschließlich vom Konzessionär.
Eine finale Entscheidung eines Produktes für mehrere tausend Euro mache ich aber nicht alleine auf Grund von Bildern. Die Uhr muss ja gefallen. Klar kann man vorher schon schauen aber ob die Uhr zu einem passt, das Tragegefühl Freude macht - dazu muss man ja mal Probetragen. Sind ja keine Schuhe für einen Hunderter, die man dann zurück schickt. ;) Ich sehe da nicht so schwarz.
Den mittelständische Konzi mit nur einem Geschäft gibt es ja nur abseits der großen Städte noch und da werden Konzessionen ja auch eher nach Umsatz zugeteilt. Insofern sind die Mittelständler schon die mit einem gesunden Fundament.
Wobei ein Entzug der Konzession kann einen solchen Laden schnell in Schieflache bringen, das stimmt. Dass Wempe kein Omega mehr hat, stört das Voll-Sortiment von Wempe, wird aber sonst nicht groß auffallen. Wenn einem kleinen die Rolex-Konzession fehlt, wird es halt schnell eng, da man Rolex bei einem guten Händler "erwartet".
Ich sehe aber immer noch keinen Suizid, denn das Internet ist zwar dazu gekommen und viele Grauhändler auch, aber bisher sind auch die Uhrenfans immer mehr geworden. Wenn ich alleine in meinem Umfeld in diesem Jahr schaue wieviele mich angesprochen haben weil sie eine mechanische Uhr kaufen wollen und ob "das und das gut ist" usw. - die Anzahl der Interessenten steigt und das verteilt sich ja ganz gut auf alle Händler. Bisher gibt es ja auch noch kaum lautes Klagen wie in anderen Branchen.