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Welcome to India - mein neues Leben zwischen Seide und Kuhdung
Dear all,
wie ich ja bereits in einem Expat-Beratungsfred geschrieben habe, hat mir mein Brötchengeber eine Position im fernen Indien angeboten, genauer Gujarat, noch genauer Vadodara. Vadodara sagt hier aber niemand, es heißt immer noch Baroda.
Tja, Anfang der Woche ging es dann los für mich, Nachtflug von München über Delhi nach Baroda. Auf der Langstrecke habe ich mich nochmal ordentlich mit Schampus und Rotwein abfüllen lassen, es soll der letzte Alkohol für die nächsten Wochen sein. Zudem konnte ich danach herrlich schlafen :dr:
In Delhi wurde es dann etwas hecktisch, ich hätte um ein Haar den Anschlussflug verpasst, hier hat sich die Umstellung auf unsere Winterzeit gerächt. Mit dem very final Call sind dann mit mir noch weitere 2 Nachzügler mit dem Bus zum Flieger gefahren worden.
Auch in Baroda ging es erst mal holprig los: die Hotelereservierung ist in den Tiefen des virtuellen Raumes verloren gegangen, daher kam auch kein Airport Transfer vom Hotel. Nunja, nach einer völlig überteurten Fahrt kam ich dann am Hotel an. Diesmal habe ich mich nicht im (einzigen) 5-Sterne Haus am Platz einquartiert, sondern ein recht aufgeräumtes Business-Hotel, da dieses deutlich günstiger zum Büro gelegen ist und sich die Fahrtzeiten entsprechend verkürzen. Wobei die Fahrerei in diesem 1,5 Mio Dorf kein echtes Problem ist - zumindest zeitlich nicht.
Der Blick aus meinem Fenster ist ok, viel Licht und nicht direkt an der Hauptstraße:
-> Bild 1
Ich habe dann den Nachmittag erst mal zu einem ersten Rundgang und zum Shoppen einiger Essentials genutzt. Die 7 Seas Mall ist hier eine der bislang wenigen Shopping Malls, ansonsten spielt sich hier viel in winzigen Läden und an mobilen Ständen ab.
-> Bild 2
Am nächsten Morgen dann die Fahrt ins Büro mit einer Autorickshaw:
-> Bild 3
Ich hatte natürlich keinen Plan was die Fahrt kostet und hab sein Genuschel als "200 Rupies" interpretiert, um gerechnet immerhin 3 Euro. Als ich sie ihm gab war er ganz unglücklich und gab sie mir wieder zurück und sagte "No, whatever you like". Ja mei, nimm sie halt, dachte ich, doch er hat mir sofort wieder einen 100er zurückgeschoben. Selbst damit wollte er noch nicht losfahren, doch dann hat ein Wachmann vom Büro ihn fortgeschickt, nach dem Motto "jetzt schleich Dich und dem Typ hier tut's nicht weh". Hinterher habe ich dann erfahren, dass das ungefähr der 4-fache Preis war...
Generell ist Fahren hier ein echtes Abenteuer. Regeln scheint es keine zu geben, man arrangiert sich irgendwie. Und hupt dabei recht viel und laut. Aber momentan würde ich hier selbst kein Fahrzeug lenken wollen. :kriese:
Bislang hatte ich wegen der recht langen Arbeitszeiten noch wenig Gelegenheit viel zu erkunden, hier ein paar Eindrücke von der (recht guten) Gegend um mein Hotel.
-> Bild 4
-> Bild 5
Insgesamt habe ich mich bislang sehr freundlich aufgenommen gefühlt und sehr sicher ist es hier auch. :gut:
Lediglich meine Familie vermisse ich sehr, die kann erst in einigen Wochen nachkommen, das ist extrem hart. :mimimi:
Mittlerweile hat sich meine kleine Tochter immerhin daran gewöhnt, dass sie Papa immer im Computer sieht. Morgens steht sie nun immer auf, rennt zum Computer und ruft "Baba!"
Sobald ich mehr Bilder habe gibt's Nachschlag!
Stay tuned!
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Long time no hear - daher mal wieder ein kleines Update.
Mittlerweile finde ich mich ganz gut zu recht hier, allerdings ist der Alltag doch recht monoton: sackviel Arbeit, essen, schlafen, 2-3x die Woche ins Fitnessstudio.
In 4 Wochen kommt meine Familie nach, darauf freue ich mich sehr... :flauschi:
Ein paar Beaobachtungen aus dem Alltag:
- Kühe gehören hier zum normalen Stadtbild und ihr Futter beziehen sie oft aus (Bio)müll. Irgendwie geht mir das beim morgendlichen Milchkaffee immer durch den Kopf… :kriese:
- Bei Milch kann man reine Kuhmilch erhalten oder eine Mischung aus Kuh- und Wasserbüffelmilch. Die ist aber etwas bitter.
- Im Fluss gibt es in der Stadtmitte wirklich große Krokodile, wovon die sich wohl ernähren?:ea:
- Es gibt sicher keine Mauer in der Stadt, die nicht schon mal als Urinal herhalten musste
- Feiertag heißt in Indien nicht arbeitsfreier Tag, sondern da wird wirklich gefeiert! Ich freue mich auf Holi am 8.3.. Da wird mit Farbe um sich geworfen und gespritzt bis alles bunt ist – Leute, Autos, die Straßen, Kühe – einfach alles!
Aus er Arbeitswelt:
- Die indische Kollegen verstehen nicht, dass mein seinen Tag ein wenig planen muss. Die stehen einfach in der Tür und sind völlig vor den Kopf gestoßen, wenn Du sie leider wegen den anderen Leuten, die sich gerade einfinden, wegschicken musst.
- Die indische Arbeitswelt ist sehr volatil. Ich habe in der kurzen Zeit schon 4 Kündigungen und 4 Neueinstellungen hinter mich gebracht. Aber das ist hier normal.
- Ganz wichtig sind die Designations hier. Was bei uns der Sachbearbeiter ist, kann hier klangvoll alles vom einfachen "Engineer" über "Executive Engineer", "Principle Engineer" bis hin zu "Assistant Manager", "Deputy Manager" oder "Manager" sein. Und auf echter Management-Ebene (also Abteilungsleiter aufwärts) geht es mit dem Gekasper munter weiter
Anbei wieder ein paar Bilder:
Rasur gefällig?
Anhang 10868
Indischer Nahverkehr:
Anhang 10869
Ob das hält?
Anhang 10870
Schwertransport:
Anhang 10871
Straßenrand:
Anhang 10872